Christopher Froome mit schwerem Sturz bei der Dauphine: Aus bei der Tour de France besiegelt

SID
Befindet sich nach seinem Unfall in Dauphine in einem "sehr, sehr" ernsten Zustand: der viermalige Tour-de-France-Sieger Chris Froome.
© getty

Für Chris Froome ist der Traum vom fünften Sieg bei der Tour de France vorbei. Der britische Radprofi zog sich beim Criterium du Dauphine einen Oberschenkelbruch zu und muss lange pausieren.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dreieinhalb Wochen vor dem Start der 106. Tour de France sind die Hoffnungen von Chris Froome auf seinen fünften Triumph jäh geplatzt. Der britische Radprofi krachte beim Training vor der vierten Etappe der Rundfahrt Criterium du Dauphine nach einem Windstoß in eine Mauer und zog sich offenbar einen Oberschenkelbruch zu. "Es steht fest, dass er bei der Tour nicht starten wird", sagte Teamchef David Brailsford vom Rennstall Ineos dem französischen TV-Sender France 3.

Froome hatte sich am Mittwochvormittag zu einer Besichtigung vor dem Einzelzeitfahren über 26,1 Kilometer aufgemacht. Laut Medienberichten kam der 34-Jährige kurz vor dem Ende der Strecke in Roanne auf trockener Straße zu Fall und wurde nach einer Erstversorgung mit einem Helikopter in ein Krankenhaus gebracht.

Laut Zeugenaussagen erlitt Froome einen offenen Bruch und weitere Verletzungen, auch ein Ellenbogen soll betroffen sein. Der Sky-Nachfolger Ineos gab zunächst bei Twitter nur bekannt, dass Froome gestürzt war. Wenige Stunden später bestätigte Brailsford das Aus für die Tour, die am 6. Juli in Brüssel beginnt. "Sein Zustand ist sehr, sehr ernst", sagte der 55-Jährige. Froome habe nach dem "schweren Unfall" Probleme beim Sprechen gehabt.

Der Ort des Unglücks: Tour-Sieger Chris Froome wurde im französischen Dauphine in eine Mauer gedrückt und trug schwerste Verletzungen davon.
© getty
Der Ort des Unglücks: Tour-Sieger Chris Froome wurde im französischen Dauphine in eine Mauer gedrückt und trug schwerste Verletzungen davon.

Tour de France ohne Froome: "Wird nicht dasselbe sein"

"Sie waren sehr schnell unterwegs, dann hat der Wind sein Vorderrad ergriffen, und er wurde in eine Mauer gedrückt", erzählte Brailsford. Tour-Direktor Christian Prudhomme zeigte sich betroffen: "Wir hoffen, dass es ihm schnell wieder besser geht", sagte der Franzose: "Ohne ihn wird es nicht dasselbe sein. Chris Froome war seit 2013 eine zentrale Figur der Tour."

Die Dauphine sollte für den in Kenia geborenen Froome das letzte Vorbereitungsrennen für die Große Schleife sein. Nach drei Etappen lag der frühere Vuelta- (2017) und Giro-Gewinner (2018) im Klassement mit nur 24 Sekunden Rückstand zu Spitzenreiter Dylan Teuns (Belgien) aussichtsreich auf Platz acht.

Froome, Tour-Sieger von 2013, 2015, 2016 und 2017, wollte in diesem Jahr um den fünften Sieg fahren. Im Vorjahr war er beim Sieg seines Teamkollegen Geraint Thomas Dritter geworden. Damit ruhen die Tour-Hoffnungen bei Ineos, Rennstall des Deutschen Christian Knees (Bonn), vor allem auf Thomas (33). Der Waliser soll ab Sonntag bei der Tour de Suisse an den Start gehen.

Artikel und Videos zum Thema