UN stärkt Semenya im Streit um Testosteron-Regel den Rücken

Von SID
Caster Semenya ist Olympiasiegerin auf der 800-Meter-Distanz.
© getty

Der UN-Menschenrechtsrat hat die vom Leichtathletik-Weltverband IAAF versuchte Einführung der umstrittenen "Testosteron-Regel" verurteilt. Laut einer am Donnerstag einstimmig beschlossenen Resolution verstoße die IAAF möglicherweise gegen "internationale Menschenrechtsnormen und -standards".

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Die südafrikanische 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya geht derzeit vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen einen geplanten Testosteron-Grenzwert von fünf Nanomol pro Liter für Frauen vor.

Die von Südafrika angeführte UN-Resolution richtet sich an Regierungen. Diese müssten sicherstellen, dass Sport-Organisationen die Entwicklung und Durchsetzung von Strategien und Vorgehensweisen, die weibliche Athletinnen dazu zwinge, "unnötige, demütigende und schädliche medizinische Abläufe" über sich ergehen zu lassen, aufhalten.

UN-Botschafterin: "Caster kann nicht gesagt werden, dass sie keine Frau sei"

"Caster ist eine Frau", sagte die südafrikanische UN-Botschafterin Nozipho Joyce Mxakato-Diseko der Nachrichtenagentur AFP, "ihr kann nicht von irgendjemandem gesagt werden, dass sie auf der Basis von dubiosen wissenschaftlichen Beweisen keine Frau sei."

Das Vorhaben der IAAF würde Athletinnen mit "Differences of Sexual Development" (DSD) wie Hyperandrogenämie dazu nötigen, ihren Testosteronwert, der teilweise deutlich über dem Grenzwert liegt, künstlich zu senken. Ein Urteil des CAS soll es Ende April geben.

Die IAAF erklärte, die Verfasser der Resolution verstünden weder die Details der geplanten Regel noch die vor dem CAS vorgelegten Fakten. "Es wurden so viele ungenaue Erklärungen gemacht, dass es schwierig ist, herauszufinden, wo man starten soll", hieß es vonseiten der IAAF.

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