Bolt und Harting meistern ihre Aufgaben

SID
Robert Harting hat den Sprung ins WM-Finale locker geschafft
© getty

Als Superstar Usain Bolt zum Start seiner Abschiedsvorstellung locker und leicht ins Halbfinale joggte, hatte Robert Harting seine Pflichtaufgabe schon längst ebenso souverän gelöst. Während der Jamaikaner am ersten Tag der Leichtathletik-WM in London seinen 100-m-Vorlauf wie gewohnt in eine "Bolt-Show" verwandelte und in 10,07 Sekunden gewann, hakte Harting sein Quali-Drama von Rio endgültig ab. Das erste Gold der Titelkämpfe holte das britische Lauf-Idol Mo Farah über 10.000 m.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Harting kam im ersten Versuch der Diskus-Qualifikation auf 65,32 Meter und zog ohne Probleme ins Finale ein. "Durch im ersten Wurf, so hatte ich mir das vorgestellt. Das war der Plan. Es war nicht einfach, aber es ist eine schöne Atmosphäre und ein tolles Publikum", sagte Harting: "Ich fühle mich gut, mein Körper fühlt sich gut."

2012 war der Berliner an gleicher Stelle Olympiasieger geworden. In Rio im vergangenen Jahr hatte der 32-Jährige wegen eines Hexenschusses, den er sich beim Licht ausmachen zugezogen hatte, den Vorkampf nicht überstanden. Martin Wierig (Magdeburg) schied mit drei ungültigen Versuchen aus.

Am Samstag wird es für Bolt und Harting ernst: Sowohl über die 100 m (22.45 Uhr) als auch im Diskuswurf (20.25 Uhr) werden dann die Medaillen verteilt. Es wird das letzte Einzelrennen in Bolts Karriere sein, nach der WM ist Schluss. "Ich freue mich, dass ich durch bin und werde jetzt meinen Job so gut machen, wie es geht", sagte Bolt. Der deutsche Meister und Rekordler Julian Reus (Wattenscheid) schied in 10,25 Sekunden um eine Hundertstelsekunde im Vorlauf aus.

Mo Farah mit dem sechsten WM-Titel

Im stimmungsvollen Olympiastadion sorgte Farah unterdessen schon am ersten Tag für einen emotionalen Höhepunkt. Der 34-Jährige gewann in Jahresweltbestleistung von 26:49,51 Minuten seinen sechsten WM-Titel und bescherte den Gastgebern einen Traumstart. Farah hatte sich mit seinem Doppel-Triumph bei den Olympischen Spielen in London 2012 ein Denkmal auf der Insel gesetzt, in Rio gelang ihm die Wiederholung seines Erfolgs. In der kommenden Saison will der Brite zum Marathon wechseln.

Für Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) verlief das WM-Debüt erfolgreich: Über 1500 m zog die 20-Jährige ins Halbfinale am Samstag (20.35 Uhr) ein. Die U23-Europameisterin kam in 4:03,60 Minuten ins Ziel und erreichte ebenso wie Hanna Klein (Schorndorf/4:09,32) die nächste Runde.

"Ich war zu ungeduldig und habe nicht gewartet", sagte Klosterhalfen, die früh die Tempoarbeit übernommen hatte und am Ende noch von einigen Konkurrentinnen überholt wurde: "Das Halbfinale wird hart." Zudem erklärte sie, bei der WM nicht über die 5000 m an den Start zu gehen.

Lisa Ryzih im Finale

Bei den Stabhochspringerinnen erreichte Vize-Europameisterin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) als einzige deutsche Athletin das Finale. Die 28-Jährige übersprang 4,55 m im ersten Versuch. Die deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg (Leverkusen) schied mit übersprungenen 4,35 m ebenso aus wie die erst 21 Jahre alte WM-Debütantin Friedeline Petershofen (Potsdam/4,20).

Der deutsche Meister Julian Howard (Karlsruhe) verpasste deutlich das Finale im Weitsprung. Der 28-Jährige, der seine Bestleistung in diesem Jahr auf 8,15 m verbessert hatte, kam nicht über 7,72 m hinaus und blieb deutlich unter der geforderten Weite (8,05).

Artikel und Videos zum Thema