Ulm auf den Spuren der Warriors

Von Jan Menzner
Die Rekord-Saison von ratiopharm Ulm könnte in einer erneuten Enttäuschung enden
© getty
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Brose Bamberg (2) - Telekom Baskets Bonn (7)

Saison-Bilanz:

2:0(85:70, 84:64)

Ausgangslage:

Bamberg ist seit Jahren die Macht im deutschen Basketball! In diesem Jahr ist nicht nur der Threepeat möglich, sondern auch der siebte Meistertitel in den letzten acht Jahren. Damit würde Bamberg auf der ewigen Bestenliste Alba Berlin überholen und sich hinter Leverkusen den alleinigen zweiten Platz sichern.

Eine solche Dominanz sah die BBL in ihrer langen Geschichte erst zweimal: die Bayer Baskets/Giants Leverkusen 1990-96 und Alba Berlin 1997-2003. Während Ulm die Schlagzeilen beherrschte, ging beinahe unter, dass Bamberg eine 29 Siege-Saison spielte und damit nur einen einzigen Erfolg weniger einfuhr als das Team aus der Schwäbischen Alb - zumal das Team von Andrea Trinchieri parallel noch in der Euroleague gegen die Top-Mannschaften des Kontinents antrat.

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Zwar scheint ein Durchmarsch wie im vergangenen Jahr, als Brose jede Playoff-Serie inklusive der Meisterschaft per Sweep entschied, 2017 aufgrund der erstarkten Konkurrenz unwahrscheinlich - München und Ulm werden dieses Jahr nicht als Kanonenfutter herhalten. Trotzdem gilt auch in diesem Jahr: Bamberg ist das Team to beat.

Die erste Chance auf einen Upset erhalten die Telekom Baskets Bonn. Die noch junge Mannschaft, die erst 1995 gegründet wurde, ist eines der aufstrebenden Teams in der BBL. Doch der ganz große Erfolg blieb bisher aus - und das wird er vermutlich auch in diesem Jahr.

Zu inkonstant sind die Leistungen der Telekom Baskets, um sich gegen Playoff-erfahrene Bamberger durchzusetzen. Zudem scheinen den Bonnern ausgerechnet zum Saison-Endspurt die Körner auszugehen. Von den letzten fünf Liga-Spielen konnte nur eines gewonnen werden - stattdessen setzte es unter anderem Niederlagen gegen Braunschweig, Götting und Oldenburg.

Bamberg auf der anderen Seite weist eine 13:3-Bilanz gegen die Playoff-Teams auf und liegt in allen wichtigen Statistiken teils deutlich vor Bonn. Über die Saison legte Bamberg ein starkes Defensiv-Rating von 97,8 auf - Bonn ist ca. 15 Punkte schlechter.

Die einzige große Schwäche der Bamberger kann Bonn zudem nicht wirklich ausnutzen: Der Titelverteidiger sammelt zwar ligaweit die wenigsten offensiven Boards (8,4) aber Bonn steht nur marginal besser da (8,6). Berücksichtigt man beide Seiten des Spielfeldes greift sich Bamberg sogar etwa zwei Rebounds pro Spiel mehr als die Bonner.

Players to watch:

Daniel Theis: Hier könnte eigentlich jeder Bamberger stehen. Der amtierende Champion braucht keine außergewöhnliche Leistung eines Spielers, um die nächste Runde zu erreichen - zu ausgeglichen ist das Team. Daniel Theis jedoch ragt aus dem starken Defensiv-Kollektiv heraus. Und das nicht nur wegen seiner Größe. Mit vier defensiven Rebounds und einem Block pro Spiel ist der frischgebackene "Best Defensive Player" der BBL der Anker der Bamberger Verteidigung. Agiert Theis weiter auf diesem hohen Niveau, ist der Titelverteidiger nur schwer zu schlagen.

Julian Gamble. Wie bereits erwähnt, ist das Rebounding der einzige echte Schwachpunkt der Bamberger. Mit 6,1 Rebounds pro Spiel ist Gamble der Bonner, der diese Schwäche am ehesten bestrafen kann - und muss. Mit seinen 114 Kilogramm hat der Center aus den USA die Physis, um sich unter den Brettern Platz zu verschaffen. Auch seine knapp 13 Punkte, die 1,7 Vorlagen und 1,3 Blocks pro Spiel braucht Bonn dringend. Erlebt Gamble eine Off-Night, leidet das Bonner Spiel extrem.

SPOX-Prognose:

Bamberg ist einfach zu gut für die Bonner. Playoff-Erfahrung, Meisterschafts-DNA und der Hunger auf den Threepeat dominieren die Serie und Bonn wird alle Mühe damit haben, überhaupt das eine Heimspiel zu gewinnen. Tipp: Bamberg in 3