Das große Köpferollen?

Von Robert Arndt
Kommt Uli Hoeneß zurück, könnte es beim FC Bayern München einige Veränderungen geben
© imago

Den Meistertitel deutlich verpasst, die Ziele auf internationalem Parkett nicht erreicht, dazu auch noch beim Pokal-Final-Four in eigener Halle das Endspiel verloren: Die Saison des FC Bayern München verlief mäßig. SPOX hat sich die Spielzeit der Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic einmal genauer angeschaut und beantwortet die fünf wichtigsten Fragen. Uli Hoeneß spielt dabei eine große Rolle.

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Warum war die Saison so enttäuschend?

Kein Sieg in der Halbfinal-Serie gegen die Brose Baskets Bamberg. Niederlage beim heimischen Pokal-Final Four gegen Alba Berlin. Das Aus in der Euroleague in der Vorrunde und das anschließende Ausscheiden aus dem Eurocup im Viertelfinale gegen Galatasaray. Unter dem Strich bleibt, dass die Bayern keine Silberware in den Audi Dome holen konnten und die Ziele verfehlt wurden.

Dabei waren die Verantwortlichen im Vorfeld der Spielzeit noch forsch in die Offensive gegangen: "Wenn man der FC Bayern ist, dann sind national die Titel immer das Ziel", äußerte sich zum Beispiel Geschäftsführer Volker Stix. Doch vor allem national war die Saison gespickt mit Enttäuschungen, was zum Teil auch mit den zahlreichen Verletzungen zusammenhängen mag.

Anspruch und Wirklichkeit klafften zu weit auseinander. Mit Alex Renfroe, Maxi Kleber, Deon Thompson oder KC Rivers kamen große Namen in einen Kader, der bereits zuvor teuer und klangvoll war. Die ebenfalls namhaften Nachverpflichtungen von Justin Cobbs und Vitalis Chikoko untermauerten die großen Ambitionen, änderten aber nicht nachhaltig das Bild der Saison.

Unnötige Niederlagen wie beim Mitteldeutschen BC oder die Heimpleite gegen die Telekom Baskets Bonn führten dazu, dass die Münchner nach der Hauptrunde nur auf Platz vier rangierten und bereits im Halbfinale auf die Bamberger trafen. Die Chancenlosigkeit in eben jenem Match Up unterstrich das ganze Dilemma.

Die Mannschaft war einfach nicht gut zusammengestellt und ergab sich gegen den amtierenden Champion, den man im vergangenen Jahr noch zu fünf Spielen zwang, seinem Schicksal. Der Unterschied zu den Brose Baskets, mit denen man sich auf Augenhöhe wähnte (Svetislav Pesic: "Der FC Bayern ist nie Außenseiter."), war zu deutlich.

Auch international bleibt unter dem Strich Ernüchterung. Sicherlich kann die äußerst schwierige Gruppe in der Euroleague als Grund für das Vorrundenaus angeführt werden. Dennoch bleiben vermeidbare Pleiten wie das Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad oder die zahlreichen Einbrüche im Schlussviertel in Erinnerung.

Selbst nach dem Abstieg in den zweitklassigen Eurocup waren überzeugende Vorstellungen rar gesät. Der angestrebte Titel und das mögliche Euroleague-Ticket wurden klar verpasst. Im Hexenkessel von Istanbul versagten die Nerven. Ein Weiterkommen gegen ein keineswegs überragendes Galatasaray war mehr als möglich.