Handball-Debatte um Überbelastung: Wiencek denkt an HBL mit lediglich 14 Klubs

SID
Patrick Wiencek kann sich die HBL mit lediglich 14 Vereinen vorstellen.
© getty

Der Konflikt um die Überbelastung im deutschen Handball zwischen Profis und Funktionären spitzt sich zu. Holger Glandorf, Weltmeister von 2007, sowie Nationalspieler Patrick Wiencek haben die Kritik von Spielerseite erneuert und dabei Lösungsvorschläge aufgezeigt.

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"Ich sehe das größte Problem nicht unbedingt in der Zeit zwischen den Spielen, sondern eher in der Sommerpause", sagte Glandorf der Welt. Drei Wochen Urlaub seien "viel zu wenig, um richtig zu regenerieren". Basketballprofis in den USA würden 80 bis 90 Spiele in der Saison machen, "aber die haben dann auch drei Monate Sommerpause."

Kreisläufer Wiencek vom THW Kiel kann sich unterdessen eine "Verkleinerung der Liga von 18 auf 14 Teams oder die Verringerung der Anzahl der Champions-League-Gruppenspiele" vorstellen. Dies erläuterte der 29-Jährige in der Sport Bild. Er könne "verstehen, dass einige Spieler keine Lust mehr auf die Bundesliga haben".

Auch Bohmann und Schober äußern sich

"Zehn Spiele weniger bedeuten auch 30 Prozent weniger Geld. Es wäre zu kurz gedacht, wenn man sagt, es wäre falsch organisiert", entgegnete Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann via Sport Bild.

Es sei "immer leicht, die Schuld auf die Organisatoren zu schieben. Wenn die Belastung für einzelne Spieler zu groß ist, muss der Kader vergrößert und Spielzeit mehr verteilt werden."

"Die Spieler sind unser höchstes Gut. Das gilt sowohl für die Vereine als auch für die Nationalmannschaft", sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober dem SID am Mittwoch: "Das Thema hat eine hohe Komplexität, da es eine Vielzahl an Anspruchsgruppen mit Verbänden, Vereinen und Spielern gibt. Die Herausforderung ist keineswegs neu. Wir müssen den Dialog mit allen Anspruchsgruppen weiterführen."

Pekeler-Interview sorgt für Schlagzeilen

Wienceks Kieler Teamkollege Hendrik Pekeler hatte die Diskussion über den straffen Terminplan im Handball mit einem viel zitierten Interview in der vergangenen Woche wieder auf die Agenda gerückt.

Die Kritik an den Funktionären hatte DHB-Präsident Andreas Michelmann daraufhin als "Unsinn" bezeichnet.

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