Für Kiels Gislason geht es "um alles"

SID
Alfred Gislason steht bei Kiel unter Druck
© getty

Rekordmeister gegen Neu-Champion, wankender Platzhirsch gegen frechen Emporkömmling: Der Champions-League-Kracher zwischen dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen birgt reichlich Brisanz.

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Vor allem für die Zebras steht nach schwierigen Wochen im Achtelfinale viel auf dem Spiel.

"Es geht um alles", sagte THW-Coach Alfred Gislason vor dem Hinspiel in eigener Halle am Mittwoch (18.30 Uhr im LIVETICKER). Und auch Kreisläufer Patrick Wiencek hob die Bedeutung der Partie gegen den deutschen Meister hervor. "Ab jetzt ist jedes Spiel ein Finale", sagte der Nationalspieler.

Im Duell der beiden besten deutschen Handball-Teams der vergangenen Jahre geht es tatsächlich um mehr als den Einzug in die Runde der letzten acht. Für den Rekordmeister geht es nach den jüngsten Rückschlägen um nicht weniger als sein sportliches Renommee - und damit auch ein Stück weit um die Tektonik einer ganzen Sportart. Kiel, über zwei Jahrzehnte das Nonplusultra des deutschen Handballs, muss angesichts der schwierigen momentanen Lage mehr denn je um seine Vormachtstellung kämpfen.

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"Wir müssen uns gegen diese starke Mannschaft zusammenreißen", sagte Gislason und forderte ein anderes Auftreten seiner Stars als zuletzt. Im Titelkampf der Liga droht Kiel angesichts von fünf Minuspunkten Rückstand auf die Spitze eine weitere Saison ohne Meisterschale, in der Königsklasse setzte es am vorvergangenen Wochenende bei Paris St. Germain (24:42) die höchste Kieler Niederlage auf internationalem Terrain überhaupt.

Löwen mit breiter Brust

Doch die für den THW schlechteste Gruppenphase in der 24-jährigen Champions-League-Geschichte gilt an der Förde inzwischen als abgehakt. Alles auf null, lautet die Devise beim dreimaligen Titelträger. "Wir wollen gegen die Löwen das erste Endspiel gewinnen - zusammen mit unseren Fans im Kieler Hexenkessel", sagte Wiencek. Als zusätzlicher Ansporn gilt das jüngste Aufeinandertreffen mit den Löwen in der Liga: Im Dezember verlor Kiel in eigener Halle mit 26:29.

Mit entsprechend breiter Brust gehen die Mannheimer an die Aufgabe heran. "Wir haben uns Kiel nicht gewünscht, Kiel uns wahrscheinlich aber auch nicht", sagte Löwen-Spielmacher Andy Schmid. Zwei Mal war das Achtelfinale zuletzt Endstation - in diesem Jahr soll es mindestens eine Runde weitergehen.

"Wir haben es in den vergangenen Jahren erlebt, dass wir in den Achtelfinals die vermeintlichen Favoriten waren, dann aber trotzdem gegen Szeged und gegen Zagreb ausgeschieden sind", sagte Nationalspieler Patrick Groetzki: "Deswegen wissen wir aus bitterer Erfahrung ganz genau, dass es schwierig werden wird. Gegen den THW gibt es zwei richtig enge Spiele, darauf können wir uns schon einstellen."

Die Zahlen sprechen übrigens für die Kieler: Sechs Mal standen sich beide Teams bislang auf internationaler Ebene gegenüber - vier Mal gewann der THW, ein Mal die Löwen.

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