"Wir haben Uwe als Team umarmt"

Patrick Groetzki (l.) und Uwe Gensheimer spielten gemeinsam für die Rhein-Neckar Löwen
© getty
Cookie-Einstellungen

SPOX: An den vergangenen beiden Turnieren konnten Sie aus Verletzungsgründen quasi nicht teilnehmen. In Polen waren Sie gar nicht dabei, bei Olympia in Rio mussten Sie sehr früh abreisen. Wie gut tut es, nun wieder mittendrin in der Nationalmannschaft zu sein?

Groetzki: Das ist wunderschön. Ich habe immer alles gegeben für die Nationalmannschaft und habe mich in der Vorbereitung auf die WM meiner Meinung nach gut präsentiert. Und es macht natürlich immer gleich noch mehr Spaß, wenn man viel Spielzeit erhält. Dieses Vertrauen will ich zurückzahlen.

SPOX: Gegen Ungarn spielten Sie die kompletten 60 Minuten durch. Das wird sich ändern, sobald Tobias Reichmann wieder bei 100 Prozent ist. In welcher Rolle sehen Sie sich im Verlaufe des Turniers?

Groetzki: Ich weiß es noch nicht, da müssen wir jetzt einfach mal abwarten. Jeder weiß, dass Tobi ein sehr guter Spieler ist. So viel ist sicher. Aber ich gehe mal davon aus, dass das Turnier lange genug dauern wird, weshalb man uns beide gut gebrauchen können wird.

SPOX: Nach der WM werden die Karten ohnehin neu gemischt, weil der Bundestrainer den DHB in Richtung Japan verlässt. Welche Rolle spielt sein Abgang innerhalb der Mannschaft?

Groetzki: Ich weiß natürlich, dass es solche Diskussionen immer gibt, wenn ein Trainer vor dem Abschied steht. Aber als Mannschaft machen wir uns darüber keine Gedanken. Für uns zählt jetzt erst einmal, was hier bei der WM ist, der gesamte Fokus ist darauf gerichtet. Das nächste große Turnier steht dann ja erst in einem Jahr an. Das ist so ein weiter Weg, bis dahin bleibt noch genügend Raum, sich mit der Zeit nach dem Abgang von Dagur Sigurdsson zu beschäftigen.

SPOX: Dann bleiben wir im Hier und Jetzt. Im nächsten Spiel bekommt es Deutschland am Sonntag mit Chile zu tun, das in seiner ersten Partie überraschend gegen Weißrussland gewonnen hat. Besinnt man sich in so einem Spiel, in dem man klarer Favorit ist, auf die eigenen Stärken, oder beschäftigt man sich tatsächlich auch im Detail mit dem Gegner?

Groetzki: Wir werden alles genau so analysieren, wie wir das immer machen. Dagur Sigurdsson überlässt grundsätzlich nichts dem Zufall. Die Aufgabe ist eine ganz andere als gegen Ungarn, weil Chile für uns in gewisser Weise eine Unbekannte ist. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, jemals gegen Chile gespielt zu haben. Deshalb geht es schon darum, sich im Vorfeld mit der Mannschaft zu beschäftigen und sie erst einmal kennen zu lernen. Bisher kenne ich eigentlich nur die drei Feuchtmann-Brüder, auf alles Weitere wird man uns sicherlich noch einstellen. Aber es stimmt: Bringen wir unsere Qualität auf das Feld, werden wir diese Partie auch deutlich für uns entscheiden.

SPOX: Was dürfen wir im weiteren Verlauf vom DHB-Team erwarten, was springt am Ende heraus?

Groetzki: Wir wollen alle richtig viel, das kann ich versichern. Erstmal geht es darum, die Gruppe zu gewinnen, um eine sehr gute Ausgangsposition für das Achtelfinale zu haben. In den K.o.-Spielen ist es dann halt immer so eine Sache. Es kann gut laufen, es kann an einem Tag aber auch mal in die andere Richtung gehen. Das klare Ziel ist, ins Halbfinale zu kommen. Danach sieht man weiter.

Die WM 2017 im Überblick

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema