Langer etabliert sich in Spitzengruppe

Von Marco Kieferl
Bernhard Langer gewann das US Masters in den Jahren 1985 und 1993
© getty

Widrige Bedingungen und harte Grüns machen den Spielern an Tag 2 das Leben zur Qual. Bernhard Langer kämpft sich mit gutem Golf in die Top 15 vor. Jordan Spieth macht Fehler und öffnet das Tor für das langersehnte Duell mit Rory McIlroy. Martin Kaymer zittert sich ins Wochenende, während ein Amateur für Aufregung sorgt.

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Es ist diese ungemeine Nervenstärke, die Jordan Spieth auszeichnet. Als der Amerikaner nach einem mäßigen Bunkerschlag auf der 18 Gefahr lief, die alleinige Führung abzugeben, spielte der 22-Jährige den vermutlich besten Putt seiner Runde und lochte aus drei Metern zu einer Runde von 76 Schlägen und einem Gesamtscore von -4.

Nach Birdies auf den Bahnen 1 und 3 schien Spieth früh in der Runde der Konkurrenz zu enteilen, doch ein Double Bogey auf der 5 nach einem ungewöhnlichen Vierputt stoppte das Momentum. Spieth spielte nur noch zwei Birdies auf der 8 und 15, musste am extrem windigen Nachmittag aber auf den immer schneller werdenden Grüns ganze vier Bogeys hinnehmen.

"Bei diesen Bedingungen wäre Even Par ein guter Score gewesen, von daher bin ich gerade nach den beiden Birdies zu Beginn und den Pars auf den Löchern 11 und 12 etwas enttäuscht, dass ich zwei Schläge über der Planung bin. Der Wind hat die Grüns extrem ausgetrocknet und das Spiel extrem schwer gemacht", resümierte Spieth nach der Runde und fügte eine beunruhigende Warnung an: "Wenn die Verantwortlichen die Grüns nicht bewässern, wird das Putten bei diesem Wind lächerlich schwer."

Nur vier Spieler unter Par

Lediglich vier Spieler konnten am Freitag eine Runde unter Par spielen, niemand erzielte ein besseres Ergebnis von 71 Schlägen. Rory McIlroy war einer dieser Spieler und ist nach einem formidablen Finish mit Birdies auf den Löchern 13, 15 und 16 sowie einem hart erkämpften Par auf dem letzten Loch erster Verfolger von Spieth bei einem Spielstand von -3. Erstmals seit dem rasanten Aufstieg von Jordan Spieth spielen beide Weltklassegolfer im letzten Flight eines Majors zusammen.

Hinter McIlroy lauern Danny Lee und Scott Piercy bei einem Score von -2. Lediglich sieben Spieler konnten sich nach zwei Runden unter dem Platzstandard halten. Amateur Bryson DeChambeau aus Amerika sorgte für eine faustdicke Überraschung, als er nach sechs Birdies auf den ersten 17 Löchern mit -3 auf bestem Weg zur Tagesbestleistung schien und vom 2. Platz grüßte. Dann jedoch verzog der 22-Jährige, der nach dem Turnier ins Profilager wechseln wird, den Abschlag an der 18 in den Wald und kassierte nach einem Lost Ball letztlich ein Triple Bogey für ein Gesamtergebnis von Even Par.

Bernhard Langer wahrte mit einer extrem konstanten Runde von einem Birdie und zwei Bogeys mit einer 73 seine Siegchancen. Bei einem Gesamtspielstand von +1 hat der 58-Jährige auf dem geteilten 15. Rang nur fünf Schläge Rückstand auf den Führenden.

Wiesberger und Day in Lauerstellung

"Ich habe auf diesem schweren Platz sehr solide gespielt, aber heute kaum einen Putt gelocht. Ich bin zufrieden", gab sich Langer nach einer weiteren tollen Vorstellung am Ort seines zweifachen Triumphes bescheiden.

Gleichauf mit Langer liegen der Österreicher Bernd Wiesberger und der Weltranglistenführende Jason Day aus Australien. Während Day mit einer 73 und einem Bogey am letzten Loch haderte, spielte Wiesberger mit einer 72 die fünftbeste Runde des Tages.

Kaymer schafft den Cut

Martin Kaymer gestand nach seiner zweiten Runde, in Augusta gegen alte Ängste kämpfen zu müssen. Nach drei Birdies und sechs Bogeys fiel der 31-Jährige mit einer 75 zwar auf den geteilten 47. Rang zurück, schaffte aber immerhin zum vierten Mal den Cut.

Während Ex-Champions wie Phil Mickelson oder Charl Schwartzel vorzeitig abreisen müssen, schritt eine Legende des Golfsports zum letzten Mal das 18. Fairway entlang. Tom Watson scheiterte im Alter von 66 Jahren nach zwei Green Jackets mit +8 um zwei Schläge am Cut und verabschiedete sich unter Standing Ovations von den "Patrons", wie die Fans in Augusta National genannt werden.

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