Hamburg-Derby: HSV setzt Torlos-Serie gegen Stadtrivale St. Pauli fort

SID
HSV-Talent Jann-Fiete Arp (r.) blieb bei seinem Startelf-Saisondebüt überwiegend wirkungslos.
© getty

Dämpfer im Derby, wieder kein Sieg: Der Hamburger SV hat seinen Negativlauf auch im 100. Stadtduell gegen den FC St. Pauli nicht gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz musste sich im Heimspiel gegen den Erzrivalen mit einem 0:0 begnügen und blieb in der 2. Liga zum dritten Mal hintereinander sieg- und torlos.

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Damit hält auch die Hamburger Derby-Durststrecke weiter an: Der HSV wartet nun schon seit über 16 Jahren auf einen Dreier gegen den ungeliebten Kontrahenten.

St. Pauli, das den bis dato letzten Vergleich der beiden Teams vor siebeneinhalb Jahren mit 1:0 gewonnen hatte, blieb im dritten Spiel hintereinander ungeschlagen und schloss die Englische Woche mit sieben Punkten ab.

Rund um das Spiel herrschte der Ausnahmezustand. 2783 Tage hatte es die Partie zwischen den "Rothosen" und den Kiezkickern nicht mehr gegeben - und so war das Spiel in Hamburg tagelang das große Thema. "Das ist für die Menschen das Spiel des Jahres", sagte Titz vor dem Anpfiff und konstatierte: "Der Sieger erntet die Lorbeeren, der Verlierer die Häme."

Jann-Fiete Arp gibt Startelf-Saisondebüt

Entsprechend engagiert gingen beide Teams vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion zu Werke. Der HSV, bei dem Top-Torjäger Pierre-Michel Lasogga zunächst nur auf der Bank saß und Youngster Fiete Arp stattdessen sein Zweitliga-Startelfdebüt gab, agierte gewohnt ballbesitzorientiert, ohne sich dabei allerdings echte Torchancen zu erspielen. St. Pauli stand defensiv kompakt, präsentierte sich griffig in den Zweikämpfen - und war im ersten Abschnitt offensiv gefährlicher.

Die beste Möglichkeit vor der Pause vergab Mats Möller Daehli, dessen Schuss kurz vor dem Halbzeitpfiff im letzten Moment abgeblockt wurde (44.). In der Anfangsphase musste HSV-Keeper Julian Pollersbeck nach einem Kopfball von St. Paulis Kapitän Johannes Flum abtauchen - es war bezeichnenderweise die einzige Szene vor dem Seitenwechsel, in der einer der beiden Torhüter überhaupt eingreifen musste.

Pollersbeck rettet Remis nach genialem Sahin-Heber

Wirklich zielstrebiger wurden die Aktionen auch nach dem Wechsel zunächst nicht. Zwar erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl, doch Douglas Santos scheiterte mit einem Fernschuss (51.) und Hee-Chan Hwang setzte den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor (60.). St. Pauli lauerte unterdessen weiter auf Konter, entlastende Angriffe wurden aber seltener.

Kurz vor Schluss hätte jedoch Cenk Sahin um ein Haar für den Gästesieg gesorgt. Nach einer Hamburger Ecke versuchte er es mit einem Heber aus über 40 Metern, den Pollersbeck im Zurückeilen jedoch mit letzter Kraft über die Latte lenken konnte.

Begleitet wurde das Spiel im Hamburger Volkspark von massiven Sicherheitsvorkehrungen. Wasserwerfer, Sprengstoff-Spürhunde und die Pferdestaffel waren im Einsatz, über dem Volkspark kreiste ein Hubschrauber: Mit einem Großaufgebot wollte die Polizei mögliche Krawalle der bis zu 1000 erwarteten gewaltbereiten Fans verhindern. Dies gelang. Bis auf kleinere Zwischenfälle im Vorfeld der Partie blieb es bis zum Abpfiff ruhig.

Ergebnisse des 8. Spieltags im Überblick

Arminia Bielefeld - 1. FC Köln 1:3

Holstein Kiel - SV Darmstadt 98 4:2

SC Paderborn - Erzgebirge Aue 1:0

1. FC Heidenheim - VfL Bochum 3:2

MSV Duisburg - Jahn Regensburg 1:3

Hamburger SV - FC St. Pauli 0:0

Dynamo Dresden - Greuther Fürth 0:1

SV Sandhausen - 1. FC Magdeburg 0:1

FC Ingolstadt - Union Berlin 1:2

Die Tabelle nach dem 8. Spieltag

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.1. FC Köln821:12919
2Union Berlin813:6716
3.SpVgg Greuther Fürth812:7515
4.Hamburger SV810:10014
5.SSV Jahn Regensburg815:12313
6.FC Sankt Pauli812:14-213
7.SC Paderborn 07817:14312
8.SG Dynamo Dresden810:8212
9.Holstein Kiel813:12112
10.Arminia Bielefeld812:13-112
11.VfL Bochum815:10511
12.1. FC Heidenheim813:11211
13.SV Darmstadt 98810:13-310
14.Magdeburg811:12-18
15.FC Erzgebirge Aue88:12-47
16.SV Sandhausen84:11-75
17.FC Ingolstadt88:17-95
18.MSV Duisburg87:17-102
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