WM

Julen Lopetegui spricht über Spanien-Entlassung - Hierro übernimmt

Von SPOX
Julen Lopetegui wurde unmittelbar vor dem WM-Start entlassen.
© getty

Einen Tag vor dem Start der WM in Russland hat Spanien für einen Paukenschlag gesorgt: Die Iberer entlassen Nationaltrainer Julen Lopetegui, unmittelbar nachdem der als neuer Coach von Real Madrid vorgestellt worden war.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Ich bin sehr traurig. Ich hoffe, dass wir eine hervorragende Weltmeisterschaft spielen und dass wir gewinnen. Wir haben eine tolle Mannschaft und hoffentlich gewinnen wir diese WM", sagte Lopetegui nach seiner Entlassung im Gespräch mit der Marca.

Zuvor hatte der Verband die Freistellung des Nationaltrainers auf einer Pressekonferenz verkündet. "Wir danken Julen für alles, was er getan hat, denn er ist einer der großen Menschen, die dafür verantwortlich sind, dass wir in Russland sind, aber wir müssen ihn entlassen", sagte Verbandspräsident Luis Rubiales. Es sei eine klare Botschaft vonseiten des Verbandes vonnöten gewesen.

Nachfolger von Lopetegui ist Fernando Hierro. Der 50 Jahre alte Andalusier war seit 2007 Sportdirektor der Nationalmannschaft, für die er 89 Länderspiele bestritt. Er nahm an vier WM-Endrunden teil. In der Saison 2016/17 trainierte er den Zweitligisten Real Oviedo.

Weiter erklärte Rubiales: "Ich habe eine sehr enge Beziehung zu den Spielern, genau wie zu Julen. Es ist eine sehr komplexe Situation, die komplexeste Situation, die ich mir vorstellen kann. Aber die Spieler und die neuen Trainer werden alles in ihrer Macht stehende tun, damit wir möglichst weit kommen."

So sei Spanien "ein Team aller Spanier. Man kann so etwas (die Verkündung, dass Lopetegui Real Madrid übernehmen wird, Anm.d.Red.) nicht zwei, drei Tage vor der WM machen. Wir wurden zu dieser Entscheidung gezwungen. Ich respektiere und bewundere Julen sehr, ich denke er ist ein Top-Trainer. Das macht die Entscheidung umso schwieriger. Ich weiß, dass es eine schwierige Situation ist und ich weiß, dass es Kritik geben wird."

Spanien: Rubiales fühlte sich von Lopetegui verraten

Rubiales hatte bereits vor der Pressekonferenz klargestellt: "Wir werden die Entscheidung treffen, die am besten für die Mannschaft ist."

Rubiales hatte erst unmittelbar vor der Mitteilung von Lopeteguis geplantem Abschied nach der WM in Richtung Real Madrid erfahren und fühlte sich anschließend verraten. Lopetegui hatte erst im Mai vorzeitig um zwei Jahre verlängert, Rubiales bestätigte: "Die Verhandlungen fanden ohne, dass der Verband davon gewusst hätte, statt. Erst fünf Minuten vor der Pressemitteilung haben wir davon erfahren."

Spanien startet am Freitagabend mit dem Duell gegen Portugal ins Turnier, gefolgt von den Spielen gegen den Iran (20. Juni) und Marokko (25. Juni).

Lopeteguis Statistik mit Spanien

SpieleSiegeRemisNiederlagenTorePunkteschnitt
20146061:132,4
Artikel und Videos zum Thema