Messis 500. Tor entscheidet Clasico

Lionel Messi erzielte gegen Real Madrid einen Doppelpack
© getty

Der FC Barcelona hat den 266. Clasico gewonnen! Die Katalanen siegten bei Real Madrid am 33. Spieltag der Primera Division in allerletzter Sekunde mit 3:2 (1:1). Damit schließt Barca nach Punkten zu Real auf und übernimmt die Tabellenführung. Real hat allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

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Vor 81.044 Zuschauern im ausverkauften Santiago Bernabeu gingen die Königlichen durch das dritte Saisontor von Casemiro in Führung (28.).

Nur fünf Minuten später gelang Barca durch Lionel Messi, der zuvor sechs Clasicos in Folge nicht traf, der Ausgleich (33.).

In der 73. Minute hatte Barca das Spiel gedreht: Ivan Rakitic schoss die Katalanen in Führung (73.), es war sein sechster Saisontreffer.

Nur vier Minuten später musste Sergio Ramos nach einem Foulspiel an Messi mit Rot vom Feld. Es war der 22. Platzverweis für ihn im Trikot der Königlichen.

Der eingewechselte James Rodriguez erzielte fünf Minuten vor dem Ende das 2:2 (85.).

In allerletzter Sekunde traf Messi zum Sieg für Barca. Es war Messis 500. Pflichtspieltor für die Katalanen und zudem sein 16. Treffer in der Liga beim Clasico - damit ist der Argentinier nun alleiniger Rekordtorschütze.

Damit steht die Clasico-Bilanz nun bei 111 zu 97 Siegen für Barcelona, in der Liga bei 72 zu 69 Siegen für Real.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Real mit einer großen Überraschung in der Startelf: Bale darf nach ausgeheilter Wadenverletzung von Beginn an ran. Ansonsten spielt die erwartete Elf, Nacho agiert weiterhin in der Innenverteidigung.

Auch Barcelona gegenüber der Partie in der Champions League unter der Woche mit einer Änderung in der Anfangsformation: Der rotgesperrte Neymar wird von Alcacer ersetzt.

2.: Benzema bringt den Ball von der rechten Seite zur Mitte. Im Zentrum ist Ronaldo eine Spur schneller als Umtiti, der den Angreifer am rechten Unterschenkel trifft. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen - Fehlentscheidung!

11.: Von der linken Seite passt Alba in die Mitte zu Suarez. Der Uruguayer zieht aus etwa 18 Metern und leicht nach rechts versetzter Position ab. Der Rechtsschuss streicht links am Kasten von Navas vorbei.

20.: Ronaldo feuert links im Sechzehner mit dem rechten Fuß aufs lange Eck. Ter Stegen streckt sich und pariert mit dem linken Arm.

28., 1:0, Casemiro: Eine Kroos-Ecke lenkt ter Stegen aus dem Sechzehner. Marcelo flankt aus dem linken Halbfeld auf den zweiten Pfosten. Ramos nimmt den Ball volley und setzt ihn an den rechten Pfosten. Von dort springt er links rüber zu Casemiro, der den Abstauber versenkt.

33., 1:1, Messi: Barca kommt über die rechte Seite mit Busquets. Rakitic passt flach in die Mitte. Messi dringt mit Tempo und grandios enger Ballführung in den Sechzehner ein, lässt Modric stehen und geht an Carvajal vorbei. Vom Elfmeterpunkt trifft er Ball flach ins rechte Eck.

36.: Modric versucht sich aus der zweiten Reihe. Der Linksschuss fliegt aufs rechte obere Eck. Ter Stegen ist zur Stelle und pariert.

41.: Messi kommt auf Höhe des linken Pfostens aus etwa 14 Metern zum Schuss. Da fehlt nicht viel, die Kugel fliegt links vorbei, wird leicht abgefälscht von Carvajal. Das übersieht der Unparteiische und verwehrt Barca den Eckstoß.

45.+3: Rakitic tritt einen Eckstoß von links. Auf Höhe des zweiten Pfostens lässt Marcelo Messi laufen. Der Argentinier setzt den schwer zu nehmenden Ball aus kurzer Distanz rechts am Tor vorbei. Der Referee aber hat im Torraum eine Behinderung von Suarez gegen Navas gesehen.

48.: Aus zentraler Position schießt Kroos mit dem linken Fuß. Der Versuch aus etwa 17 Metern fliegt aufs linke Eck zu. Da hechtet ter Stegen hin und pariert.

53.: Marcelo wird links schön freigespielt und flankt sofort auf den kurzen Pfosten. Dort kommt Benzema zum Kopfball, doch ter Stegen pariert den Ball sensationell.

56.: Rakitic steckt zu Alcacer durch, der zentral im Sechzehner ganz frei steht. Aus etwa zwölf Metern schließt der Stürmer mit der rechten Fußspitze ab. Zu unplatziert, den Ball wehrt Navas ab.

59.: Von der linken Seite segelt ein Eckball von Rakitic in den Sechzehner. Im Zentrum steigt Pique hoch und köpft aus etwa sieben Metern. Navas pariert großartig.

67.: Mit ganz viel Tempo strebt Ansensio dem Sechzehner entgegen. Den muss der 20-Jährige selbst machen. Stattdessen erfolgt der Pass auf den mitgelaufenen Ronaldo. Der nimmt den direkt mit rechts - und schießt drüber.

68.: Iniesta schlägt den Ball hoch auf den rechten Pfosten. Dort taucht Suarez auf und schließt volley mit dem rechten Fuß ab. Navas dichtet das kurze Eck ab und pariert.

72.: Halbrechts in der Box sucht Marco Asensio den Abschluss, zielt aufs kurze Eck und gegen die Laufrichtung von Marc-Andre ter Stegen. Der deutsche Keeper ist blitzschnell unter und pariert stark.

73., 1:2, Rakitic: Halbrechts an der Strafraumkante schlägt Rakitic einen Haken gegen Kroos. Marcelo und Ramos kommen nicht mehr entscheidend hin. Mit dem schwächeren linken Fuß zirkelt der kroatische Nationalspieler den Ball ins lange Eck.

77., Rote Karte für Ramos: Der Real-Kapitän springt mit beiden Beinen voran in Messi und muss sich über diesen Platzverweis nicht beschweren.

80.: Nach einem feinen Doppelpass mit Suarez passt Andre Gomes von der linken Seite in die Mitte. Sechs Meter vor dem Tor steht Pique ganz frei. Der Innenverteidiger scheitert an Navas - Riesenchance!

85., 2:2, Rodriguez: Kroos legt den Ball nach links raus zu Marcelo. Der Brasilianer flankt scharf in die Mitte. Rodriguez geht entschlossen auf den kurzen Pfosten und setzt die Kugel mit dem linken Fuß aus fünf Metern unter die Latte.

90.+2, 2:3, Messi: Sergi Roberto marschiert durch die Hälfte von Real, der Ball landet über Umwege bei Alba. Der passt zurück ins Zentrum zu Messi. Der Argentinier haut den Ball ins linke Toreck.

Fazit: Der spektakulärste Clasico seit langer Zeit mit zahlreichen hochkarätigen Torchancen auf beiden Seiten. Die Abwehrreihen beider Teams agierten schwach, am Ende machte mal wieder Messi den Unterschied.

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Der Star des Spiels: Lionel Messi. Zeigte wie gewohnt einige atemberaubende Dribblings und war von Real nie wirklich in den Griff zu bekommen. Antwortete auf den Rückstand mit einem sensationellen Treffer, sein Siegtor macht die Meisterschaft dazu wieder spannend - klasse Auftritt des Argentiniers.

Der Flop des Spiels: Gareth Bale. Dem in dieser Saison von vielen Verletzungen geplagte Waliser war die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken, Zidane bewies mit seiner Aufstellung kein gutes Händchen. In seinen Aktionen sehr unglücklich und unpräzise, verlor in 39 Minuten Spielzeit ganze sieben Mal den Ball.

Der Schiedsrichter: Alejandro Hernandez Hernandez. Der 34-Jährige startete denkbar schlecht in die Partie, denn bereits nach zwei Minuten hätte es Elfmeter für Real geben müssen: Umtiti traf Ronaldo eindeutig am Bein. Den Ellbogenschlag von Marcelo gegen Messi als unabsichtlich zu werten, war nachvollziehbar. Casemiro sah für sein Foul an Messi zu Recht früh Gelb und hatte kurz vor dem Pausenpfiff beim erneuten Duell mit Messi enorm viel Glück, dafür nicht vom Platz zu fliegen. Der Platzverweis gegen Ramos war korrekt. Dazu mit einigen Fehlern in der Bewertung von Zweikämpfen und Abseitssituationen, ganz schwacher Auftritt des Unparteiischen.

Das fiel auf:

  • Flotte Partie mit vielen Offensivszenen und ohne viel Mittelfeldgeplänkel. Real dabei mit dem deutlich besseren Start. Die Königlichen liefen früh und gut gestaffelt an, Barca hatte große Probleme, einen geordneten Spielaufbau zu initiieren und passte sehr häufig zu ter Stegen zurück. Auch viele zweite Bälle landeten zu Beginn bei den Hausherren.
  • Die Katalanen standen mit ihrer Viererkette sehr hoch im Feld, Madrid versuchte es deshalb häufig mit langen Bällen in den Rücken der Abwehrformation. Hatte Real in Barcas Hälfte den Ball und kombinierte, schafften es die Gäste dennoch selten, Druck auf den Ball zu bekommen.
  • Messi ließ sich daher früh tief fallen und agierte fortan sehr zentral als eine Art Zehner. Wenn der Argentinier durch seine Einzelaktionen Räume aufdribbelte, wurde Barca prompt gefährlich. Ungewöhnlich war, dass die Gäste Ungenauigkeiten beim letzten oder vorletzten Pass einbauten, weshalb einige im Ansatz gefährliche Situationen erstickten.
  • Real schaffte es im zweiten Abschnitt besser, die Flügel ins Umschaltspiel zu integrieren. Asensio war eine klar bessere Besetzung als Bale. Doch Barca bekam immer mehr Zugriff in die Partie, auch weil der Gelb-Rot-gefährdete Casemiro im Duell mit Messi zurückhaltender agieren musste. Da beide Abwehrreihen sehr passiv verteidigten, gab es beinahe im Minutentakt hochkarätige Torchancen.

Real Madrid - FC Barcelona: Die Statistik zum Spiel