Cristiano Ronaldo für Steuerhinterziehung schuldig gesprochen

SID
CR7 wird keine Zeit hinter Gittern verbringen.
© getty

Der portugiesische Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo ist in seiner früheren Wahlheimat Spanien im Verfahren wegen Steuerhinterziehung erwartungsgemäß ohne Gefängnisstrafe davongekommen. Ein Gericht in Madrid erklärte ihn für schuldig, verhängte gegen den früheren Weltfußballer von Italiens Rekordmeister Juventus Turin formal eine nur knapp zweijährige Haftstrafe und wandelte das Urteil gleichzeitig in eine Geldstrafe von rund 360.000 Euro um. Zudem muss der ehemalige Starstürmer von Champions-League-Sieger Real Madrid eine weitere Strafe von 3,2 Millionen Euro zahlen.

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Der Richterspruch mit den nicht mehr überraschenden Urteilen in vier Fällen bedeutete nach einer letzten persönlichen Anhörung des 33-Jährigen den Schlusspunkt eines jahrelangen Verfahrens. Denn bereits im vergangenen Sommer hatte sich Ronaldo mit der Staatsanwaltschaft im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis auf dieses Strafmaß geeinigt, um eine höhere Haftstrafe zu vermeiden. Zudem hatte der Europameister 2018 schon einer weiteren Zahlung von 18,8 Millionen Euro an die spanischen Behörden zugestimmt.

Durch die Länge der Haftstrafe von exakt 23 Monaten und 30 Tagen war die Umwandlung in eine Geldstrafe möglich. In Spanien müssen Ersttäter in Fällen ohne Gewalttätigkeiten Haftstrafen unter zwei Jahren nicht antreten. Während seines langjährigen Real-Engagements hatte Ronaldo von 2011 bis 2014 Millioneneinnahmen aus Bild- und Werberechten über ein verzweigtes Firmennetzwerk mit Sitzen in den britischen Jungferninseln und Irland am spanischen Fiskus vorbeigeschleust.

Cristiano Ronaldo: Gericht lehnte Videoanhörung ab

Ronaldos vorübergehende Rückkehr nach Spanien sorgte am Dienstag für großes Aufsehen. Nachdem das Gericht einen Antrag des Europameisters auf eine Videoanhörung anstelle der persönlichen Anwesenheit oder alternativ auf die Erlaubnis einer Einfahrt in die Tiefgarage abgelehnt hatte, musste der mit einer Sonnenbrille erschienene, in schwarz gekleidete Torjäger in einem Blitzlichtgewitter zusammen mit seiner Partnerin Georgina Rodriguez durch eine größere Menschenmenge ins Gebäude gelangen. Durch sein anschließendes Schuldbekenntnis in allen vier angeklagten Fällen erfüllte Ronaldo seinen Deal mit der spanischen Justiz.

Der "Fall Cristiano Ronaldo" gehörte zu den spektakulärsten Verfahren wegen Steuerhinterziehung durch Fußball-Profis von spanischen Vereinen. Auch der argentinische Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona war 2016 bzw. 2017 wegen Steuerbetrugs zu einer 21-monatigen Gefängnisstrafe sowie einer Geldstrafe von 2,09 Millionen Euro verurteilt worden. Auch Messi musste die Haftstrafe nicht antreten. In Kürze soll in Madrid ein Verfahren gegen Bayern München spanischen Ex-Star Xabi Alonso beginnen.

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