Neymar verletzt sich bei PSG-Sieg - Straßburg frotzelt: "Das ist kein Ballett"

Von SID / SPOX
Neymar musste verletzt ausgewechselt werden.
© getty

Paris Saint-Germain ist ins Pokal-Achtelfinale eingezogen. Das Team von Trainer Thomas Tuchel gewann gegen Racing Straßburg mit 2:0 (1:0), die Tore erzielten Edinson Cavani (4.) und Angel di Maria (80.). Überschattet wurde der Sieg der Hauptstädter von der Verletzung von Superstar Neymar.

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Mitleid vom Gegner gab es für den Brasilianer allerdings nicht - im Gegenteil.

Neymar musste in der 62. Minute mit Schmerzen im rechten Knöchel verletzt ausgewechselt werden, nachdem er böse umgeknickt war. Mit erhobener Hand und Tränen in den Augen hatte Neymar seinem Trainer Thomas Tuchel das Signal gegeben, dass es nicht mehr weitergeht.

Paris hat inzwischen eine erneute Verletzung des rechten Fußes bestätigt, wenngleich die Ausfallzeit noch von weiteren Tests ermittelt werden soll. Neymar hatte bereits in der vergangenen Saison mit einer sehr ähnlichen Verletzung einen großen Teil der Rückrunde sowie fast die WM 2018 verpasst.

PSG: "Schmerzhafte Läsion des Mittelfußknochens"

"Nein, ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, weil er im Krankenhaus ist", sagte Tuchel im Anschluss an die Partie. "Natürlich bin ich besorgt", ergänzte der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund: "Solche Verletzungen sind immer kompliziert. Es ist der selbe Fuß wie beim letzten Mal."

"Die ersten durchgeführten Untersuchungen ergaben eine neuerliche schmerzhafte Läsion des fünften rechten Mittelfußknochens", teilte PSG mit. "Die Behandlung hängt von der Entwicklung in den kommenden Tagen ab. Alle therapeutischen Optionen werden in Betracht gezogen."

Neymar zeigte bei Instagram nach dem Spiel ein Foto eines seiner Tattoos ("Ein Prozent Glück, 99 Prozent Glaube"). Dazu schrieb er: "Herr, möge Dein Wille geschehen."

Straßburg ohne Verständnis für verletzten Neymar: "Kein Ballett"

Tuchel echauffierte sich angesichts der Verletzung von Neymar über die Schiedsrichter der Partie. Kurz bevor Neymar umgeknickt war, wollte der PSG-Trainer ein Foul gesehen haben.

"Er hat beim ersten Tackling nicht gepfiffen, dann kam das zweite und das dritte. Danach ist er (Neymar, Anm. d. Red.) umgeknickt", sagte Tuchel. Die Straßburg-Spieler bestritten das nicht - ganz im Gegenteil.

"Wenn jemand so spielt, muss er damit rechnen, etwas abzukriegen", sagte Anthony Goncalves im Anschluss an die Partie bei Eurosport. Er respektiere Neymar zwar, bemängelte allerdings, dass dieser den Straßburg-Spielern keinen Respekt entgegengebracht habe: "Er hatte Spaß auf unsere Kosten. Wir sind nicht seine Handlanger oder dafür da, um ihn gut aussehen zu lassen."

Racing-Trainer Thierry Laurey bewertete die Szenen ähnlich: "Jeder spielt mit seinen Mitteln. Das hier ist kein Ballett. Er ist ein Genie, aber er muss auch mit so etwas rechnen, wenn er Grenzen überschreitet. Ich kann verstehen, dass meine Spieler es leid waren, verspottet zu werden." Lionel Carole merkte an: "Neymar ist ein toller Spieler, aber für seinen Charakter schätze ich ihn nicht."

So hatte Neymar seinen Gegenspieler Zemzemi mit einem "Rainbow Flick" alt aussehen lassen, nachdem der innerhalb weniger Sekunden dreimal versucht hatte, ihn umzutreten.

Wesentlich mehr Freude als die Verletzung seines Superstars bereiteten Tuchel hingegen seine ehemaligen Bundesliga-Legionäre. Julian Draxler (ehemals Wolfsburg) und Thilo Kehrer (ehemals Schalke) standen in der Startformation. Draxler bereitete das 2:0 vor, die Vorlage zum 1:0 gab der ehemalige Mainzer Eric-Maxim Choupo-Moting.

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