Profiling: Paris Saint-Germain zahlt hohe Geldstrafe nach Ethik-Verstoß

Von SPOX
Paris Saint-Germain bediente sich verbotenen Methoden in der Scouting-Abteilung.
© getty

Paris Saint-Germain ist nach anhaltenden Verstößen gegen die Ethik-Richtlinien im Scouting mit einer Geldstrafe von 100.000 Euro belegt worden. Der Tabellenführer der Ligue 1 hatte Talente in deren Profilen über Jahre hinweg nach ethnischer Herkunft eingeordnet.

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PSG ließ die beobachteten Spieler nach "Francais" (Französisch), "Maghrebin" (Nordafrikanisch), "Antillais" (Karibisch) und "Afrique noire" (Schwarzafrikaner) unterteilen. Zwischen 2013 und 2018 wurden die Berichte derart gehandhabt. Bekannt wurde das "ethnische Profiling" durch Dokumente, die Football Leaks veröffentlichte.

Dies wurde nun vom Ligaverband bestraft. Ein Gericht verurteilte den Klub zur Geldstrafe, Geschäftsführer Jean-Claude Blanc kam aber ohne Strafe davon. PSG betonte, dass die Vereinsführung von der Praxis nichts gewusst habe.

PSG kommt gimpflich davon - weitere Schritte drohen

Dieser Meinung war auch das zuständige Gericht. "Anhand des vorliegenden Materials konnte keine Diskriminierung festgestellt werden. Diese Verstöße erschienen uns als individuelle Vergehen und entstanden aus kollektiver Nachlässigkeit", sagte Sebastien Deneux in seiner Rolle als Vorsitzender des Disziplinarausschusses.

Dementsprechend kamen die Franzosen glimpflich davon. Individuelle Geldstrafen in Höhe von 5.000 Euro wurden gegen die ehemaligen Leiter des Ausbildungszentrums Marc Westerloppe und Pierre Reynaud ausgesprochen. Bertrand Reuzeau, Leiter der Jugendabteilung von 2013 bis 2015, wurde mit 10.000 Euro Strafe belegt.

Gänzlich abgeschlossen hat PSG die Angelegenheit allerdings noch nicht. Neben der Strafe des Verbandes droht eine weitere von einem bevorstehenden, außersportlichen Gerichtsverfahren: Ein Staatsanwalt hat vor zwei Monaten ein Verfahren eröffnet, die Ermittlungen laufen.

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