Eagles schocken Pool

Von SPOX
Crystal Palace dreht die Führung der Reds
© getty

United kann das Topspiel des 12. Spieltags für sich entscheiden und siegt beim FC Arsenal. Die Gunners machen über 90 Minuten das Spiel, nutzen aber ihre Torchancen nicht und verlieren zudem zwei Leistungsträger. Manchester City muss gegen Swansea lange zittern, der FC Chelsea siegt souverän gegen West Brom - die Fans sind trotzdem nicht zufrieden. Liverpool geht früh in Führung. Doch die Eagles drehen die Partie.

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FC Chelsea - West Bromwich Albion 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Diego Costa (11.), 2:0 Hazard (25.)

Rote Karte: Yacob (29./West Brom)

Nicht mal eine halbe Stunde war an der Stamford Bridge gespielt, da war die Begegnung bereits entschieden. Nach einem überharten Tackling gegen Diego Costa flog Claudio Yacob mit einer glatten Roten Karte vom Platz und schwächte völlig überforderte Baggies dadurch noch zusätzlich.

Chelsea agierte von Beginn an hellwach und war somit schon vor der eigenen Überzahl mit 2:0 in Führung gegangen. Erst war es Costa, der Ben Foster aus kurzer Distanz keine Chance ließ, eine Viertelstunde später düpierte Hazard den WBA-Keeper mit einem Beinschuss. Die Gäste konnten sich derweil praktisch keine Torchancen erspielen und waren schon vor dem Platzverweis gegen Yacob vom aggressiven Pressing der Mourinho-Elf maßlos überfordert.

Im Anschluss an die Rote Karte wurde Chelsea noch stärker und ließ West Bromwich kaum noch aus der eigenen Hälfte entkommen. Der Kantersieg blieb dennoch aus. Trotz zahlreicher guter Möglichkeiten und einer Eckenstatistik von 12:0 wurde den Fans der Blues der überfällige dritte Treffer verwehrt. Obwohl diese den Auftritt ihrer eigenen Mannschaft zeitweise tatsächlich mit Pfiffen quittierten, spielte der Gastgeber in den Schlussminuten nur noch locker sein Pensum herunter und festigte Tabellenplatz eins somit weiter.

Manchester City - Swansea City 2:1 (1:1)

Tore: 0:1 Bony (9.), 1:1 Jovetic (19.), 2:1 Toure (62.)

Manchester City unternahm keine Schonung für das Champions-League-Spiel gegen die Bayern unter der Woche. Vincent Kompany stand in der Startelf, Kolarov und David Silva fehlten verletzungsbedingt. Bei Swansea saß der deutsche Torwart Gerhard Tremmel auf der Bank.

Die ersten Minuten bestimmte City klar, dann aber der Schock: Mit dem ersten richtig guten Angriff der Gäste traf Wilfried Bony zur frühen Führung (9.). Nathan Dyer überspielte die Abwehr mit einem hohen Pass, Bony schloss ohne Mühe ab. Doch City änderte nichts am Matchplan und versuchte sich weiter daran, spielerisch in die Gänge zu kommen. Schnell wurden die Citizens dafür belohnt. Nur zehn Minuten nach dem Gästetreffer klingelte es auch hinter Fabianski. Jovetic tauchte in der Mitte auf und drückte eine Navas-Flanke aus kurzer Distanz über die Linie (19.).

Mit Beginn des zweiten Durchgangs machten die Schwäne zunächst den Eindruck, mit Manchester mitspielen zu wollen. Sigurdssons Abschluss in der 53. Minuten läutete allerdings nicht die eigene, sondern die Offensive von City ein. Nach einer Stunde rückte Yaya Toure in den Mittelpunkt. Erst scheiterte er am parierenden Schlussmann Fabianski, doch zwei Minuten später war er machtlos. Fernandinho legte im Strafraum überragend per Hacke ab, Toure nahm die Ablage mit und traf per Rechtsschuss zur City-Führung (62.). Erst kurz vor dem Ende kam Swansea nochmal auf, während der fünfminütigen Nachspielzeit hatte Jonjo Shelvey Pech, als sein abgefälschter nur haarscharf am Pfosten vorbeirauschte.

FC Arsenal - Manchester United 1:2 (0:0)

Tore: 0:1 Gibbs (56./Eigentor), 0:2 Rooney (85.), 1:2 Giroud (90.+5)

Eine Riesenchance kläglich vergeben, nach einem Kopfstoß nicht des Feldes verwiesen und nach einer Horror-Grätsche verletzt ausgewechselt. So lautet die Kurzbeschreibung des Abends von Jack Wilshere. Aber auch für seine Mannschaftskollegen war es ein Tag zum Vergessen.

In einem Spiel, das dem großen Namen seiner Teilnehmer zu keinem Zeitpunkt gerecht wurde, machten die Gunners, bei denen aus der Deutschland-Fraktion nur Per Mertesacker spielte, fast über 90 Minuten das Spiel und kamen zu einer Vielzahl bester Torgelegenheiten, von denen allerdings keine zu einem Treffer umgemünzt werden konnte: Wilshere (15.), Alex Oxlade-Chamberlain (24.) und Danny Welbeck (49.) scheiterten freistehend vor David de Gea.

Noch bitterer wurde es dann in der 56. Minute. Bei einer vermeintlich harmlosen Ashley-Young-Flanke von der linken Seite verließ Szczesny sein Tor übermotiviert und rannte Kieran Gibbs um. Valencia schnappte sich den Klärungsversuch des Keepers und hielt aus 13 Metern halbrechter Position drauf. Der auf dem Boden liegende Gibbs fälschte den Schuss, der das Tor eigentlich verfehlt hätte, in den eigenen Kasten ab. Damit aber noch nicht genug. Szczesny verletzte sich bei dem Zusammenprall mit seinem Mitspieler und musste ausgewechselt werden.

United tat nach dem Führungstreffer nichts mehr für das Spiel und lauerte auf Konter. Wayne Rooney wusste den ersten ernstzunehmenden Gegenangriff auch direkt zu nutzen. Nach einem schönen Zuspiel von Angel Di Maria lobte Rooney das Leder über den eingewechselten Damian Martinez. In einer Nachspielzeit von mehr als acht (!) Minuten traf Olivier Giroud mit einem sehenswerten Linkschuss aus 17 Metern zum Anschluss, der jedoch zu spät kam. Lukas Podolski saß trotz des Rückstandes 98 Minuten auf der Bank.

Crystal Palace - FC Liverpool 3:1 (1:1)

Tore: 0:1 Lambert (2.), 1:1 Gayle (17.), 2:1 Ledley (78.), 3:1 Jedinak (81.)

Auch wenn dem agilen Linksaußen der eigene Treffer verwehrt blieb, war Yannick Bolasie wohl der überragende Mann beim überraschenden Heimsieg der Eagles. Der kongolesische Nationalspieler sorgte über seine Seite immer wieder für Gefahr und war von der Defensive der Reds kaum in den Griff zu bekommen.

Am ersten Treffer der Gastgeber war er mit einem Pfostenschuss direkt beteiligt, das 2:1 bereitete Bolasie in herausragender Manier mustergültig vor. Stehende Ovationen bei seiner Auswechslung in der 86. Minute waren da schlussendlich nur die logische Folge.

Dabei hätte der Start in die Partie für Crystal Palace kaum schlechter verlaufen können. Nach nur zwei Minuten besorgte Rickie Lambert in Abwesenheit der verletzten Daniel Sturridge und Mario Balotelli mit seinem ersten Saisontreffer die Führung und schien die Reds bereits auf die Siegerstraße gebracht zu haben. Gegen couragiert auftretende Gäste mit einem nicht zu stoppenden Bolasie fand Liverpool anschließend allerdings nie eine Antwort.

Mit einem perfekt getretenen Freistoß setzte Mile Jedinak in der 81. Minute den Schlusspunkt unter eine erneut enttäuschende Leistung der Elf von Trainer Brendan Rodgers.

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