Podolski schießt Arsenal zum Dreier

Von Adrian Bohrdt/Matti Peters/Kevin Niekamp
Lukas Podolski (l.) schnürte einen Doppelpack gegen West Ham United
© getty

Zum Abschluss des 34. Spieltags der Premier League schlugen die Gunners West Ham United mit 3:1. Lukas Podolski traf doppelt. Liverpool rang Manchester City nieder, Chelsea bleibt den Red aber auf den Fersen. Felix Magath holte mit Fulham drei ganz wichtige Punkte.

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In Gedenken an die Hillsborough-Katastrophe vor 25 Jahren werden die Spiele am Wochenende nach einer Schweigeminute sieben Minuten nach der Ansetzung angepfiffen. Das FA-Cup-Halbfinale zwischen Liverpool und Nottingham Forrest am 15. April 1989 war nach sechs Minuten abgebrochen worden. Weil zu viele Fans in einen Block gelassen worden waren, bach Panik aus, 96 Menschen wurden totgetrampelt.

FC Arsenal - West Ham United 3:1 (1:1)

Tore: 0:1 Jarvis (40.), 1:1 Podolski (44.), 2:1 Giroud (55.), 3:1 Podolski (78.)

Die Gastgeber taten sich vor allem in der ersten Halbzeit schwer, die Hammers-Abwehr wurde kaum vor ernsthafte Probleme gestellt. Es wurde noch besser: Matt Jarvis schoss West Ham in Führung. Lukas Podolski besorgte noch vor der Pause den schmeichelhaften Ausgleich für Arsenal.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs bot sich zunächst ein ähnliches Bild. Arsenal agierte ohne Biss. Vor allem aus dem Mittelfeld kamen vom erstmals in der Startelf stehenden Källström und Arteta zu wenige Ideen im Spielaufbau.

Zehn Minuten nach der Pause drehte Oliver Giroud die Partie mit seinem 14. Saisontor zu Gunsten der Hausherren. Mit dem zweiten Treffer von Podolski zwölf Minute vor dem Ende war die Partie dann entschieden.

FC Liverpool - Manchester City 3:2 (2:0)

Tore: 1:0 Sterling (7.), 2:0 Skrtel (27.), 2:1 Silva (57.), 2:2 Johnson (62./ET), 3:2 Coutinho (78.)

Rote Karte: Henderson (Liverpool/90.+3)

Was für ein Nachmittag in Anfield! Liverpool schien bereits auf bestem Wege zum sicheren Sieg, da wurde Manchester von David Silva wachgeküsst. Beim Stand von 0:2 drehte der Spanier nach einer verkorksten ersten Hälfte auf, verkürzte nach Zuspiel des eingewechselten James Milner auf 1:2 und erzwang kurz darauf aus spitzem Winkel den Ausgleich per Eigentor von Glen Johnson.

Ein unfassbarer Schnitzer von Kapitän Vincent Kompany brachte die 45.000 Zuschauer auf den Rängen aber doch noch zum Beben. Der Belgier schlug im Strafraum über den Ball, Couthino bedankte sich und versenkte zum 3:2-Endstand.

Liverpool hat damit im Rennen um die Meisterschaft alle Trümpfe in der Hand. Einziger Wermutstropfen: In der Nachspielzeit flog Jordan Henderson nach einem überzogenen Tackling noch mit Rot vom Platz.

Dabei hatten die Reds zunächst einen weniger spektakulären Arbeitstag angebahnt. Die Citizens waren gedanklich noch gar nicht im Spiel, als Raheem Sterling Anfield erstmals Anfield jubeln ließ. Luis Suarez, der Sekunden zuvor seine fünfte Gelbe Karte sah, bediente den 19-Jährigen mit einem Steilpass im Strafraum - und der narrte Joe Hart und Kompany mit zwei Haken, ehe er abgeklärt ins leere Tor versenkte.

Ganz bitter für City: Taktgeber Yaya Toure verletzte sich ohne Gegnereinwirkung an der Leiste und musste früh runter (19.), wenig erhöhte Martin Skrtel per Kopf nach einer Ecke von Steven Gerrard. Nach dem Ausgleich schwamm Liverpool aber bedenklich, zumal Manuel Pellegrini mit Kun Agüero seinen Topangreifer brachte - doch Kompany erwies seiner Elf letztlich einen Bärendienst.

Swansea City - FC Chelsea 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Ba (68.)

Gelb-Rot: Chico (Swansea, 16.)

Chelsea rotierte nach der Belastung in der Champions League und begann mit Ba, Salah und Schürrle in der Offensive. Die in der Königsklasse gesperrten Ramires und Matic waren ebenfalls wieder dabei.

Lange Zeit war aber viel Leerlauf im Spiel der Blues zu sehen, auch wenn Salah bereits nach sechs Minuten eine erste sehr gute Gelegenheit nach vorherigen Zusammenspiel von Schürrle und Ivanovic vergab.

Der Deutsche in Diensten Chelseas war dann auch maßgeblich daran beteiligt, dass Swanseas Chico nach der zweiten Gelben Karte innerhalb von zwei Minuten vom Platz flog - allerdings eine etwas fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters, eine letzte Ermahnung hätte es nach Chicos Foulspiel an Schürrle auch getan.

Quasi mit dem Pausenpfiff vergab Salah freistehend vor dem Kasten erneut, sein Versuch ging deutlich drüber. Mourinho reagierte in der Pause mit den Hereinnahmen von Eto'o und Oscar für Ramires und Schürrle.

Chelseas Spiel hatte von nun an mehr Zug, Eto'o setzte seine erste Möglichkeit jedoch am Kasten vorbei (58.). Zehn Minuten später fiel das Tor des Tages: Ba kontrollierte einen langen Ball gut mit dem rechten Fuß, tankte sich an Williams vorbei und schloss trocken mit links in die kurze Ecke ab.

Von nun an war Swanseas Moral gebrochen, Chelsea hätte durch Ba, Salah und vor allem Eto'o frühzeitig für die endgültige Entscheidung sorgen müssen.

Die Blues bleiben gegen die Swans damit auch im achten Ligaspiel in Serie ohne Niederlage. Swanseas Negativlauf geht ebenfalls weiter, die Waliser konnten nur eines der letzten neun Spiele siegreich gestalten.

FC Fulham - Norwich City 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Rodallega (39.)

Für Felix Magath und den FC Fulham war die Ausgangslage gegen Norwich City klar. Nur ein Sieg würde den abstiegsbedrohten Gastgebern im Craven Cottage helfen. Bei den Kanarienvögeln gab Interims-Coach Neil Adams sein Debüt, nachdem Chris Hughton kürzlich beurlaubt worden war.

Nach einer verhaltenen Anfangsphase entwickelte Norwich zunehmend mehr Druck und kam durch van Wolfswinkel (28.) und Snodgrass (32.) zu zwei Großchancen, die Fulham-Keeper Stockdale mit überragenden Reflexen vereitelte und sein Team somit im Spiel hielt. Sein Gegenüber hat dagegen kurz vor der Pause keine Chance, als Rodallega einen Holtby-Freistoß im Tor unterbringt.

Auch nach dem Seitenwechsel waren es die Grün-Gelben, die mehr Spielanteile hatten und das Team von Felix Magath immer wieder in Bedrängnis brachten. Einzig die Entschlossenheit beim Abschluss fehlte den Gästen. Letztendlich zitterten sich die Cottagers mit ihrem Minimalisten-Fußball zum dritten Sieg in den letzten fünf Partien und stärken somit die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

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