Bayern schlägt Chelsea dank furiosem Start

Thomas Müller traf gegen Chelsea doppelt
© getty

Der FC Bayern München hat sich für das Debakel gegen den AC Milan rehabilitiert und sein erstes Spiel auf der Asienreise gewonnen. Im Zuge des International Champions Cup schlug der Deutsche Meister den FC Chelsea mit 3:2 (3:1).

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Vor 48.522 Zuschauern im National Stadium in Singapur brachte Rafinha die Bayern bereits in der 6. Minute durch einen sehenswerten Fernschuss in Führung. Thomas Müller erhöhte in der 12. und 26. Minute mit einem Doppelpack auf 3:0.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang Marcos Alonso das 1:3 (45.+3). Michy Batshuayi erzielte in der 86. Minute sogar noch den 2:3-Anschlusstreffer für den englischen Meister.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Conte nimmt nach dem 3:0-Sieg gegen Arsenal zwei Änderungen an seiner Startelf vor: Christensen und Boga stehen für David Luiz und Pedro im Team.

Ancelotti verändert seine Startelf im Gegensatz zur Partie gegen Milan auf vier Positionen: Anstelle von Früchtl, Alaba, Bernat und Coman beginnen Starke, Friedl, Sanches und James.

FC Bayern München: Starke (46. Früchtl) - Rafinha (64. Götze), Hummels, Martinez, Friedl - Sanches, Tolisso (64. Pantovic) - James, Müller (81. Wintzheimer), Ribery (81. Dorsch) - Lewandowski (46. Coman)

FC Chelsea: Courtois (76. Eduardo) - Azpilicueta, Christensen (63. David Luiz), Cahill - Moses, Kante, Fabregas (86. Pasalic), Alonso (77. Tomori) - Willian, Boga (64. Morata) - Batshuayi (86. Baker)

6., 0:1, Rafinha: Aus dem rechten Halbfeld geht Rafinha zur Mitte und zieht aus 20 Metern ab. Links unten schlägt das Leder über den Innenpfosten ein.

12., 0:2, Müller: Ribery geht von links in den Sechzehner, lässt Azpilicueta am linken Fünfereck alt aussehen und chippt das Leder nach innen. An der Fünfmeterlinie rauscht Müller heran und muss nur noch den rechten Fuß reinhalten.

18.: Wieder zaubert Ribery, der das Leder aus linker Position quer durch den Strafraum auf den freistehenden James flankt. Dieser nimmt das Leder zwar gut runter, setzt den Abschluss dann jedoch knapp über die Latte.

26., 0:3, Müller: Traumtor! Nach einem Zuspiel von Tolisso treibt Müller den Ball von der Mittellinie zentral durchs Mittelfeld, legt ihn sich zurecht und löffelt aus etwa 20 Metern rechts in den Kasten.

43.: Batshuayi zieht von rechts nach innen und zieht aus 18 Metern scharf aufs linke untere Eck ab, doch Starke ist schnell unten und wehrt zur Ecke ab.

45.+3, 1:3, Alonso: Moses lässt Friedl stehen und passt von rechts flach durch den Sechzehner. Martinez und Hummels schaffen es nicht, den Passweg zuzustellen. So kommt der Pass am langen Pfosten bei Marcos Alonso an, der das Ding mit Vollspann ins rechte Eck ballert.

57.: Ribery legt auf den linken Flügel zu Friedl. Dieser flankt aus vollem Lauf auf den Elfmeterpunkt, wo James frei zum Kopfball kommt, das Leder aber knapp links neben den Kasten setzt.

68.: Links im Strafraum bedient Ribery James, der nicht lange abwartet, sondern direkt zum Flachschuss aufs lange Eck ansetzt - knapp am Außenpfosten vorbei.

72.: Pfosten! David Luiz schießt aus 22 Metern. Pantovic fälscht das Leder ab, sodass es tückisch aufspringt und Starke nicht mehr rankommt. Glück für den Keeper, dass der rechte Pfosten rettet.

85., 2:3, Batshuayi: Fabregas schlägt eine Ecke von rechts an den kurzen Pfosten. Dort verlängert Dorsch unglücklich an den Fünfer, wo Batshuayi aus drei Metern einschiebt.

Fazit: Bayern wirkte deutlich frischer gegen einen diesmal müde startenden Gegner und siegte aufgrund der starken ersten Hälfte hochverdient.

Der Star des Spiels: Franck Ribery. Stärkster Münchner Offensivspieler. War auf seiner linken Außenbahn sehr aktiv und dynamisch. Beinahe jeder Angriff lief über den Franzosen, der den Ball immer wieder forderte und das Eins-gegen-eins suchte. Bereitete dadurch die ersten beiden Treffer und zahlreiche Chancen vor. Im zentralen Mittelfeld darüber hinaus enorm stark und ballsicher: Corentin Tolisso.

Der Flop des Spiels: Cesar Azpilicueta. Rechts in der Dreierkette heillos überfordert mit den Tempoläufen von Ribery. Ließ sich vor dem 0:2 viel zu einfach ausspielen. Hatte darüber hinaus immer wieder Schwierigkeiten in der Abstimmung mit seinen Innenverteidiger-Kollegen.

Der Schiedsrichter: Muhammad Taqi Aljaafari bin Jahari. Lange Zeit wenig gefordert. Als Chelsea zu einer härteren Gangart überging, griff er durch und zeigte Moses die Gelbe Karte. Behielt in dieser Phase seine Autorität. Insgesamt souveräne Leitung.

Das fiel auf:

  • Den Bayern war von der ersten Minute an deutlich anzumerken, dass es nicht wieder ein Debakel wie gegen Milan geben sollte. Sie wirkten spritziger, waren in den Zweikämpfen aggressiver als Chelsea und spielten schnell in die Spitze. Besonders Ribery zeigte in der Anfangsphase Spielfreude und Motivation.
  • Chelsea dagegen machte einen ähnlich müden und behäbigen Eindruck wie die Bayern in der Partie gegen Milan. Das Team von Conte wirkte mental nicht auf der Höhe, die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld stimmten nicht und die Abstimmung zwischen den Verteidigern in der Dreierkette war zwischenzeitlich vogelwild.
  • Die Platzverhältnisse in Singapur waren bescheiden. Immer wieder versprangen den Akteuren einfache Bälle und Flachpässe fanden auf beiden Seiten nicht den Adressaten.
  • Mitte der ersten Halbzeit versuchten die Blues, über Aggressivität in die Partie zu kommen, schossen dabei jedoch einige Male über das Ziel hinaus.
  • Nach der Auswechslung von Lewandowski zur Pause kam Coman über den rechten Flügel, während sich Müller und James dabei abwechselten, in die Mittelstürmerposition vorzustoßen.
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