6:1! Gauchos fulminant ins Finale

Von SPOX
Sergio Agüero und die Albiceleste stehen im Finale der Copa America
© getty

Argentinien steht im Finale der Copa America. Das Team um Lionel Messi setzte sich dabei gegen Paraguay deutlich durch und trifft nun auf Gastgeber Chile. Die Gastgeber setzten sich in einem erneut hitzigen Duell gegen Peru durch. Eduardo Vargas war mit zwei Treffern der Mann des Tages. Frankfurts Carlos Zambrano sah früh die Rote Karte.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Argentinien - Paraguay 6:1 (2:1)

Tore: 1:0 Rojo (15.), 2:0 Pastore (27.), 2:1 Barrios (43.), 3:1 Di Maria (47.), 4:1 Di Maria (53.), 5:1 Agüero (80.), 6:1 Higuain (83.)

Geschichte scheint sich als doch zu wiederholen. 1990 hatte Argentinien das WM-Finale gegen Deutschland mit 0:1 verloren, im Jahr darauf aber die Copa America in Chile gewonnen. Selbiges ist für die Gauchos nun auch wieder drin. Paraguay war im Halbfinale dabei kein Stolperstein. Hatte die Elf von Tata Martino im ganzen Turnier bis dahin eher durch Minimalismus geglänzt (vier Treffer), spielten die Albiceleste gegen Lucas Barrios und Co. wie entfesselt auf.

Marcos Rojo brachte Argentinien früh in Front, Javier Pastore erzielte das 2:0 - beide Tore bereitete Lionel Messi vor. Dem nach einer halben Stunde für Roque Santa Cruz eingewechselten Barrios gelang vor der Pause noch der Anschlusstreffer und Paraguay träumte von einer Aufholjagd wie in der Gruppenphase, als Argentinien ebenfalls 2:0 führte, es am Ende aber 2:2 hieß.

Doch Praguays Hoffnung währte nur kurz, weil Angel Di Maria mit seinem Doppelpack nach dem Seitenwechsel die Verhältnisse schnell zurechtrückte. In der 80. Minute war es Sergio Agüero, der auf 5:1 erhöhte, ehe der eingewechslete Gonzalo Higuain das halbe Dutzend voll machte (83.). Messi trug sich zwar nicht in die Torschützenliste ein, legte dafür drei Treffer auf.

Am Samstag (22 Uhr) trifft Argentinien somit im Finale auf Gastgeber Chile. Die Argentinier hoffen auf den ersten Titel bei der Südamerikameisterschaft seit 1993, Chile gewann die Copa bisher noch nie. Erstaunlich: die letzten vier Ausgaben der Copa in Chile gewann allesamt Argentinien.

Chile - Peru 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Vargas (42.), 1:1 Medel (60./Eigentor), 2:1 Vargas (64.)

Rote Karte: Zambrano (20./Peru)

Mit "hitzig" wäre das, was Chile und Peru vor 45.651 Zuschauern im Estadio Nacional Julio Martinez Pradanos vor allem in der Anfangsphase auf den Rasen brachten, noch recht milde beschrieben. In Santiago de Chile legten vor allem die Gastgeber aggressiv los, Arturo Vidal hatte Glück, dass er nach einem Griff ins Gesicht gegen Carlos Zambrano nicht schon nach wenigen Minuten vom Feld musste.

Nach 20 Minuten war es dann ausgerechnet der Eintracht-Verteidiger, den dieses Schicksal ereilte. Nach einem Befreiungsschlag ließ Zambrano sein Bein ausschwingen und traf Charles Aranguiz am Rücken. Referee Jose Argote zögerte keine Sekunde und zückte umgehend glatt Rot - eine sehr harte Entscheidung.

Es war bereits die dritte Situation in der Anfangsphase, in der sich die Chilenen glücklich schätzen durften, nachdem Schalke-Angreifer Jefferson Farfan mit einem Kopfball bereits am Pfosten gescheitert war (9.). Auch nach dem Platzverweis "leidete" La Roja, wie es Coach Jorge Sampaoli nach dem Spiel ausdrückte, und tat sich in Überzahl schwer. Für die Führung musste ein Abstauber nach einem Pfostentreffer kurz vor der Pause herhalten (42.), den Eduardo Vargas über die Linie murmelte.

Doch auch die Führung verschaffte den Chilenen in ihrer "komplextesten Partie der Copa" (Sampaoli) nicht die nötige Ruhe. "Der Gegner konnte uns mit zehn Spieler noch immer Schaden zufügen", kritisierte der Coach und bezog sich dabei auch auf Minute 60, als Gary Medel den Ball nach einer Flanke so artistisch wie unglücklich ins eigene Tor bugsierte.

Doch war es nur vier Minuten später wieder Vargas, der die Gastgeber mit einem sensationellen Fernschuss aus gut 25 Metern erlöste und das erste Mal seit 28 Jahren ins Endspiel der Copa schoss. Dort, so Goalie Claudio Bravo, müssen die Gastgeber ihr Temperament aber zügeln. "Wir müssen uns locker machen", warnte Bravo. "Wir müssen ruhiger sein und mehr Geduld haben. Manchmal sind wir zu ungestüm."

Der Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema