Der Wahnsinn und seine Folgen

Von Sebastian Hahn
Falcao, Danny Welbeck, Alvaro Negredo und Javier Hernandez wechselten schnell noch den Verein
© getty

Auch in diesem Jahr war der letzte Tag der Transferperiode auf internationalem Terrain hektisch, förderte aber wie gewohnt einige Aufsehen erregende Deals zu Tage. SPOX fasst die besten Last-Minute-Deals zusammen und erklärt Sinn und Zweck der jeweiligen Wechsel.

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Radamel Falcao (28)

Alter Verein: AS Monaco

Neuer Verein: Manchester United

Leihgebühr: rund 15 Millionen Euro

Die zahlreichen Gerüchte um den Kolumbianer fanden ihren Höhepunkt am Deadline Day. Die ganze Fußballwelt starrte gebannt auf Manchester, wo sich der Medizincheck des Kolumbianers scheinbar endlos hinzuziehen schien.

Um etwa 2.30 Uhr deutscher Zeit platzte dann die Bombe, die Falcao für ein Jahr zu den Red Devils schickt und die dortige Angriffsabteilung signifikant verbessert. United zeigte sich am letzten Transfertag aktiv wie kein zweites Team und schaffte mit den Transfers von Chicharito und Danny Welbeck vor allem in Sachen Gehalt ordentlich Luft für den 28-Jährigen, der zunächst für eine Spielzeit ins Old Trafford wechselt.

"Seine Torquote spricht für sich, wenn ein Spieler seines Kalibers auf dem Markt ist, kann man die Gelegenheit, ihn zu verpflichten, nicht verstreichen lassen", erklärte Coach Louis van Gaal den kurzfristigen Transfer. Falcao selbst wähnte sich derweil schon bei Real Madrid, einen entsprechenden Tweet löschte der Star-Stürmer aber schon kurz nach dem Post.

United verfügt mit der Verpflichtung von Falcao über eine der beeindruckendsten Offensiv-Reihen in Europa. Mit dem Kolumbianer, Wayne Rooney, Robin van Persie sowie dem ebenfalls noch kurz vor knapp verpflichteten Angel di Maria ist die Champions-League-Teilnahme im kommenden Jahr quasi Pflicht. Ob Falcao nach einer erneut verpatzten Qualifikation bleiben würde, ist fraglich.

In Monaco dagegen freut man sich über die Erleichterung auf dem Gehaltskonto, die der temporäre Abgang des Stürmers mit sich bringt. Präsident Dmitry Rybolovlev hatte schon länger angekündigt, Kosten sparen zu wollen. Die 335.000 Euro pro Woche, die Falcao laut englischen Medien verdient, hätte man ihm an der Cote d'Azur nur ungern überwiesen.

Danny Welbeck (23)

Alter Verein: Manchester United

Neuer Verein: FC Arsenal

Ablösesumme: 20 Millionen Euro

Kaum zu glauben, aber der 23-Jährige war tatsächlich der teuerste Transfer des Deadline Days. Das liegt zwar auch daran, dass astronomischen Summe wie in den Fällen James Rodriguez, Di Maria oder Luis Suarez schon vorher ausgegeben wurden - aber auch an den vielen Leihgeschäften, die die Klubs tätigten.

Als der potentielle Falcao-Transfer am frühen Abend in Manchester die Runde machte, war der Abschied von Welbeck mehr oder weniger besiegelt. Denn für Welbeck wären bei einem Verbleib nur noch wenige Minuten von der Bank geblieben, zudem soll sein Verhältnis zu van Gaal nicht gerade perfekt gewesen sein.

Arsenal ergriff die spontane Gelegenheit beim Schopf und schnappte sich den Youngster. "Jeder bei Arsenal heißt Danny herzlich willkommen und freut sich auf sein Mitwirken im Arsenal-Trikot", teilte der Klub mit. Es ist von einem langfristigen Vertrag die Rede.

Damit scheint Arsene Wenger den Nationalspieler nicht nur als kurzfristigen Ersatz für Olivier Giroud zu sehen, der sich vor Wochenfrist den Knöchel gebrochen hatte. Im Gegenzug schickten die Gunners aber weder den Franzosen, noch Lukas Podolski oder Talent Yaya Sanogo in die Wüste. Gut möglich, dass man im Winter einen Stürmer abschießt.

Javier Hernandez (26)

Alter Verein: Manchester United

Neuer Verein: Real Madrid

Leihgebühr: 2,5 Millionen Euro

Hernandez war die Kirsche - oder besser gesagt die Erbse - auf dem Transfer-Sommer von Real Madrid. James, Kroos, Keylor Navas und eben Chicharito streifen nun das Trikot der Königlichen über. Letzterer dürfte allerdings wohl den geringsten Einfluss auf das Spiel der Königlichen haben.

"Ich identifiziere mich voll und ganz mit den Zielen und Idealen von Real und will die Mannschaft verstärken. Ich werde immer mein Bestes geben. Kein Spieler dieser Welt würde sich die Chance entgehen lassen, in diesem Trikot zu spielen. Ich will hier Titel gewinnen", erklärte der 26-Jährige bei seiner Vorstellung.

Inwieweit Javier Hernandez, der weiterhin seinen Spitznamen Chicharito auf dem Trikot mit der Nummer 14 tragen wird, in den Überlegungen von Carlo Ancelotti eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten. Ein Platz in der Startelf scheint angesichts der Konkurrenz um Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema mehr als unrealistisch. Der Mexikaner dürfte sich vielmehr mit dem wiedergenesenen Jese um die Rolle als Benzema-Backup streiten.

United dagegen ist ein weiteres Sorgenkind los, auch Hernandez fiel der Verpflichtung Falcaos zum Opfer. Zeigt sich der Mexikaner wie einst Gonzalo Higuain treffsicher von der Bank, könnte er sich aber für höhere Aufgaben empfehlen und wieder zu der Form vergangener Jahre finden.

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