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RB Leipzig nach Sieg gegen Olympique Marseille: Europa, ein wahrer Segen

Von Pascal De Marco
RB Leipzig hat das Hinspiel des Europa-League-Viertelfinals mit 1:0 für sich entschieden.
© getty

RB Leipzig hat beim 1:0-Sieg im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinals gegen Olympique Marseille den ersten Schritt Richtung Halbfinale gemacht. Für die Leipziger ist Europa mehr als eine aufregende Abwechslung zum Bundesliga-Alltag, sondern ein wahrer Segen.

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"Irgendwann kommt der Punkt, wo du Sicherheit walten lässt", sagte Ralph Hasenhüttl nach dem aufreibenden 1:0-Heimsieg gegen den unangenehmen Gegner von der Cote d'Azur. Der Coach, der sich für die internationale Erfahrung, die er gerade sammelt, "dankbar" zeigt, verstand, wie wichtig es war, das Spiel ohne Gegentreffer zu beenden.

Denn Leipzig musste an diesem Abend Favoriten-Fußball spielen. OM fokussierte sich von Anfang an darauf, das Zentrum zuzustellen. Die Abstände zwischen den neun verteidigenden Feldspielern waren bei den Franzosen so gering, dass Leipzig den Weg über die Außen suchen musste, ohne die Seiten aufgrund des tief stehenden Gegners mit Tempo anlaufen zu können.

Dies bedeutete gerade für Timo Werner und Jean-Kevin Augustin, dass sie sich weit aus der zentralen Position entfernen mussten. Einen zentralen Referenzpunkt suchte man deshalb vergebens. Leipzig verzeichnete in der ersten Halbzeit weit über 60 Prozent Ballbesitz, ohne sich aber klare Torchancen erarbeiten zu können.

RB Leipzig schlägt im richtigen Moment zu

Auf der anderen Seite setzten die Franzosen immer wieder Nadelstiche. Die Roten Bullen hatten aber das Glück auf ihrer Seite. Marseille traf nur die Latte und einen zu weit ausgefahrenen Arm von Emil Forsberg - ein Elfmeterpfiff jedoch blieb aus. Ein international erfahrenes Team hätte Leipzigs Ballverluste möglicherweise bestraft, OM schaffte das aber nicht - und lief selbst in einen Konter.

Marseille war zum ersten Mal komplett aufgerückt. Konter Leipzig: Showtime Werner! Auch wenn der Nationalspieler bei seinem Tor von einer fatalen Torwart-Aktion profitierte. Trotzdem: Eine Konsequenz, die man aus deutscher Sicht international zuletzt vermisste.

Leipzig besteht Test in Halbzeit zwei

"Wir hätten gerne weitere Tore gemacht", sagte Hasenhüttl, aber dann kam eben die Sicherheit ins Spiel. Der Österreicher nahm mit Augustin einen Stürmer vom Platz und brachte mit Kampl einen Mittelfeldakteur. "Wir wollten defensiv mehr Sicherheit bekommen. Das hat gut geklappt." Planänderungen, die auf nationaler Ebene zuletzt für Probleme sorgten.

Angeführt von einem bärenstarken Dayot Upamecano, der alle seiner neun Zweikämpfe gewann, galt es einen immer häufiger anlaufenden Gegner im Zaum zu halten. RB spielte zuvor in keinem seiner zehn Europapokalspiele zu Null. Doch dieses Mal hat die Defensive. Ein Lerneffekt war wieder einmal erkennbar.

Europa für RB Leipzig mehr als eine Abwechslung

Nach dem ersten Jahr in der Bundesliga, in welchem die Leipziger durch ihre hohe Laufbereitschaft und aggressives sowie effektives Pressing enorme Erfolge feierte, stellten sich die Klubs in der Bundesliga in dieser Saison weitaus besser auf Leipzig ein. Hasenhüttl musste im Laufe der Saison einen Plan B und einen Plan C entwickeln.

Das gelang nicht immer, auch wenn sechs Spieltage vor Schluss die erneute Qualifikation für die Champions League in Reichweite liegt.

In Europa kann RB zumindest in Phasen wieder die gewohnte Spielweise zeigen und sich Selbstvertrauen für weitere Schritte holen. Der internationale Wettbewerb ist für den Klub mittlerweile nicht mehr nur als willkommene Abwechslung und tolle Erfahrung für die junge Mannschaft zu bezeichnen, sondern eher als wahrer Segen.

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