Schützenfest! Der FC Bayern schlägt den SC Paderborn und steht im Pokal-Halbfinale

Joshua Kimmich erzielte da 3:0 für den FC Bayern in Paderborn
© getty

Der FC Bayern München steht zum achten Mal in Folge im DFB-Pokal-Halbfinale. Der Rekordpokalsieger gewann das Viertelfinal-Auswärtsspiel beim SC Paderborn 07 mit 6:0 (3:0).

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Die Bayern begannen druckvoll und hatten nach Flanke von Kimmich mit einem Lewandowski-Kopfball früh die erste große Torchance (3.). Vor allem die fünf Offensivspieler im 4-1-4-1 wirkten sehr spielfreudig und ließen den Ball in hohem Tempo laufen. Auch Vidal stieß immer wieder mit in die Spitze. Weil der Platz in der Benteler Arena in schlechtem Zustand war, versprangen viele Bälle.

Nach wenigen Minuten fanden auch die Gastgeber ins Spiel und hielten dagegen. Im Anschluss an einen Freistoß erzielten sie sogar einen Treffer durch Schonlau, der jedoch aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählte. Zwar waren die Bayern spielerisch mindestens zwei Klassen besser, jedoch hielten die Ostwestfalen die Partie bis zum ersten Gegentor noch offen und sorgten immer wieder durch Gegenstöße für Entlastung.

Der Führungstreffer, den Coman nach einer starken Kombination erzielte, hatte vorentscheidenden Charakter. In der Folge schien Paderborn nicht mehr an das Wunder zu glauben und kam nicht mehr so gut in die Zweikämpfe. Dass nur wenige Minuten später das 2:0 fiel, war die logische Konsequenz. Zwar hatte der SCP weiterhin vereinzelt Chancen, vor allem über den auffälligen Ritter, die Münchner hatten nun jedoch keine Probleme mehr, ihre Überlegenheit auszuspielen.

Nach dem Seitenwechsel stellte sich nur noch die Frage, wie hoch die Bayern das Spiel gewinnen würden. Während dem SCP unter anderem bei Zolinskis Pfostentreffer (57.) und der vergebenen Großchance von Tietz (80.) das Glück zum Ehrentreffer fehlte, erhöhten die Bayern das Ergebnis noch. Vor allem Tolisso, der bereits vor der Halbzeit für den verletzten Müller eingewechselt wurde, setzte neben seinem Kopfballtor weitere Offensivakzente. In der 86. Minute trug sich dann auch noch Robben mit einem sehenswerten Schuss in den linken Knick und lässigen Schieber in die Torschützenliste ein.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Coman (19.), 0:2 Lewandowski (25.), 0:3 Kimmich (42.), 0:4 Tolisso (55.), 0:5 Robben (86.), 0:6 Robben (89.)

  • Der FC Bayern München steht damit zum achten Mal in Folge im Halbfinale des DFB-Pokals. Letztmals nicht unter den letzten Vier hatte der Rekordpokalsieger in der Saison 2008/2009 gestanden. Damals war der spätere Finalist Bayer Leverkusen im Viertelfinale Endstation.
  • Robert Lewandowskis 2:0 war der 50. Treffer des FC Bayern in den 21 Spielem, seitdem Jupp Heynckes das Traineramt übernahm.
  • Im vierten Pflichtspiel gegen den SC Paderborn erzielten die Münchner zum vierten Mal mindestens vier Treffer.

Der Star des Spiels: Kingsley Coman

Brachte von Beginn an Schwung von der linken Außenbahn. Nutzte seine Geschwindigkeitsvorteile ein ums andere Mal, um Angriffe einzuleiten. Gewann starke 68 Prozent seiner 19 Zweikämpfe und war neben dem ebenfalls gefährlichen Lewandowski der beste Offensivakteur. Staubte beim Führungstreffer eiskalt ab und legte Lewandowskis Tor umsichtig auf. Auch in der zweiten Halbzeit sehr aktiv.

Der Flop des Spiels: Lukas Boeder

Konnte einem streckenweise leidtun. Hatte gegen die Tempodribblings von Coman nichts entgegenzusetzen und wurde immer wieder überlaufen oder ausgespielt. Entsprechend mit der schwächsten Zweikampfquote der Paderborner Viererkette (43 Prozent).

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt

Sehr souveräne Spielleitung. Beließ es bei Vidals harschem Einsteigen gegen Ritter bei einer Ermahnung (8.). Hätte in der Situation durchaus Gelb zeigen können. Paderborns Führungstreffer kurz danach wegen Abseits abzuerkennen, war korrekt. Ebenfalls richtig, bei Comans riskanter, aber fairer Aktion im Strafraum gegen Ritter nicht auf Elfmeter zu entscheiden. Die Gelbe Karte gegen Hummels war nach dem taktischen Foul alternativlos. Bei Süles Aktion gegen Zolinski stand er perfekt und entschied infolgedessen zu Recht nicht auf Strafstoß.

Die Reaktionen der Trainer

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Es ist schon beeindruckend, mit welcher Konsequenz (bei Bayern München, d. Red.) die Sachen gemacht werden. Wir haben es probiert, aber der Gegner war einfach zu groß für uns. Sechs Gegentore sind zu viel, zu deutlich. Aber für mich war es ein hoher Lernprozess heute."

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Natürlich sind wir zufrieden. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben wunderschöne Tore herausgespielt und abgeschlossen. Paderborn hat für mich Zweitliganiveau. Wir wollen ins Endspiel einziehen, deshalb wollte ich mit der Aufstellung kein Risiko eingehen. Thomas Müller hat eine Oberschenkelprellung. Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt. Ich hoffe, dass er am Samstag wieder dabei ist."

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