4:2! Bayer Leverkusen dreht packenden Pokalfight gegen Werder Bremen

Leverkusen und Bremen lieferten sich einen echten Pokalfight
© getty

Bayer Leverkusen hat das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. In einem packenden Pokalviertelfinale setze sich die Werkself nach 0:2-Rückstand mit 4:2 nach Verlängerung (2:2, 1:2) gegen Werder Bremen durch.

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Turbulente Anfangsphase, in der Werder aggressiver und wacher wirkte. Bayer leistete sich leichte Fehler und Ballverluste (Kohr, Havertz), die Werder sofort in zwei Treffer ummünzte. Die Leverkusener blieben aber ruhig, vertrauten auf ihre spielerische Stärke und übernahmen das Kommando, der Anschlusstreffer nach herrlicher Kombination zeichnete sich ab.

Die Partie hatte alles, was ein Pokalfight braucht: Spannung, Tempo, rassige Zweikämpfe und spektakuläre Aktionen, wie beispielsweise bei Kainz' 30-Meter-Halbvolley, den Leno glänzend aus dem rechten Winkel fischte.

Die erste halbe Stunde der zweiten Hälfte gehörte komplett Bayer. Werder schaffte es kaum noch, Kruse ins Spiel zu bringen und damit fehlte es den Bremern auch an Entlastung. Die Leverkusener dagegen mit sichererem Passspiel und mehr Spielkontrolle. Brandts Schlenzer zum Ausgleich war der verdiente Lohn. Erst in den letzten Minuten konnte sich Werder wieder befreien. Der Lucky Punch gelang aber nicht, das Spiel ging in die Verlängerung.

Dort sorgte Bailey mit einem Freistoß an den Pfosten für das erste Ausrufezeichen. Der Fußball verschwand jetzt aber endgültig hinter dem Kampf. Beide Teams bearbeiteten sich mit allen Mitteln, vor allem Werder war der Substanzverlust anzumerken. Mit einer Standardsituation setzte Bayer den entscheidenden Treffer - Joker Bellarabi traf mit seiner ersten Ballaktion.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Kruse (4., FE), 0:2 Johannsson (7.), 1:2 Brandt (31.), 2.2 Brandt (55.), 3:2 Bellarabi (111.), 4:2 Havertz (118.)

  • Im siebten Aufeinandertreffen setzte sich Leverkusen erstmals im DFB-Pokal gegen Werder durch.
  • Werder ist erstmals nach einer 2:0-Führung im Pokal noch ausgeschieden.
  • Mit 18 Jahren, 7 Monaten und 26 Tagen ist Kai Havertz der jüngste Leverkusener Torschütze in der Geschichte des DFB-Pokals.

Der Star des Spiels: Julian Brandt

Der gebürtige Bremer zeigte sich offensiv sehr gefährlich, spielte gute Pässe und schnürte den ersten Pflichtspiel-Doppelpack seiner Karriere.

Der Flop des Spiels: Milos Veljkovic

Mit einigen wilden Fehlpässen und insgesamt einer schwachen Passquote von 78 Prozent (42 Prozent gegnerische Hälfte). Gewann außerdem nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

War von Beginn an richtig gefordert. Lag mit der Elfmeterentscheidung vor dem 0:1 auch richtig, übersah aber später einen Ellbogenschlag von Aranguiz gegen Kruse, der wieder Strafstoß und die Chance aufs 0:3 zur Folge gehabt hätte. Korrekt auch beim Zweikampf Eggestein gegen Aranguiz nicht auf Elfmeter für Bayer zu entscheiden. Der Chilene ging schon vor dem Zusammenstoß zu Boden. Ebenso vertretbar, Augustinssons Handspiel im Strafraum nicht als strafbar einzustufen. Holte sich bei der Rudelbildung in der Verlängerung die Hilfe des Videoassistenten, schaute sich die Bilder auch selbst nochmal an und zeigte Kohr und Bailey zu Recht Gelb. Rot wäre bei beiden zu hart gewesen.

Die Reaktionen der Trainer

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Die ersten beide Toren waren blöd, da waren wir geschockt. Aber dann haben wir uns Stück für Stück ins Spiel reingekämpft. Ich habe zu Karim gesagt: 'Heute bist du dran, heute ist es fällig'. Dass er es so macht, ist umso schöner."

Florian Kohfeld (Trainer Werder Bremen): "Es war ein sehr aufregendes Spiel. Wir hätten das Spiel für uns entscheiden müssen. Wir hatten den Gegner lange im Griff, sehr schade. Wir haben uns einen riesigen Pokalfight geliefert. Aber auf die Leistung werden wir aufbauen."