Holstein Kiel: Der Durchmarsch ist keine Utopie

SID
Holstein Kiel schied gegen den FSV Mainz 05 erst nach Verlängerung aus
© getty

Holstein Kiel hat bei seinem starken Pokal-Auftritt deutlich gemacht, dass ein Durchmarsch in die Bundesliga möglich ist. "Wir gehen unseren Weg weiter", sagte Trainer Markus Anfang im Anschluss an das unglückliche 2:3 (2:2, 0:1) nach Verlängerung in der 2. Runde des DFB-Pokals beim FSV Mainz 05.

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"Wir sind nach 36 Jahren wieder in der 2. Liga", so Anfang weiter: "Wir lernen viel aus solch einem Spiel, nehmen es dankend an - und gehen unseren Weg weiter."

Wohltuend ruhig analysierte Anfang das Spiel des Überraschungs-Zweiten der 2. Liga, auf Jammern aufgrund der denkbar knappen Niederlage oder Getöse wegen der starken Vorstellung verzichtete der 43-Jährige. Nur das Lächeln auf den Lippen verriet den Stolz des Trainers. Dabei hätte Anfang allen Grund dafür gehabt, große Töne zu spucken. Schließlich war sein Team dem Erstligisten ebenbürtig und lieferte einen Vorgeschmack auf mögliche Duelle in der kommenden Bundesliga-Saison.

Denn spätestens seit dem Auftritt am Dienstagabend scheint klar, dass der Durchmarsch des Zweitliga-Aufsteigers in die Eliteklasse möglich ist. Der deutsche Meister von 1912, der im Unterhaus acht von elf Spielen gewonnen hat und dabei die meisten Tore erzielte, präsentierte sich als kompakte Einheit. Am Ende war es lediglich ein Freistoß-Tor von Daniel Brosinski (101.), das den Unterschied ausmachte.

Schmidt: "Haben Mainz einen guten Fight geboten"

"Wir haben Mainz einen guten Fight geboten. Dass wir durch einen Freistoß verloren haben, tut weh", äußerte Verteidiger Dominik Schmidt, der mit seinen Teamkollegen vor dem nächsten Punktspiel am Samstag beim Mainzer Nachbarn Darmstadt 98 im Südwesten bleibt: "Mit ein bisschen Ruhe können wir stolz auf uns sein. Wenn man einen Unterschied zum Bundesligisten sehen will, dann liegt der in der Chancenverwertung. Einen anderen Unterschied habe ich nicht gesehen."

Tatsächlich hätten auch die Störche, die zuletzt vier Punktspiele in Folge gewonnen haben, als Sieger vom Platz gehen können. Gegen Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung war die Partie vor 10.441 Zuschauern ein offener Schlagabtausch mit großen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Zuvor hatte der Däne Viktor Fischer (22. und 67.) für Mainz getroffen, Kingsley Schindler (54.) und Dominick Drexler (75.) waren jeweils per Foulelfmeter für den nördlichsten deutschen Profiklub erfolgreich.

Die Mainzer traf es trotz des Arbeitssieges vor dem Rhein-Main-Derby am Freitag in der Liga gegen Eintracht Frankfurt hart. Torhüter Rene Adler erlitt eine schwere Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung im hinteren rechten Oberschenkel, wie eine Untersuchung in der Uniklinik ergab. Der Verein teilte mit, "eine längere Ausfallzeit" sei zu erwarten.

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