"Wenn Messi den Ball hat, ist er fantastisch anzuschauen und schwer zu stoppen", schwärmte Mertesacker, der mit dem DFB-Team unter anderem im WM-Finale 2014 gegen Messis Argentinien antreten musste. "Du musst ihn doppeln, trippeln und dauerhaft begleiten, seinen Weg zum Tor blocken."
Per Mertesacker: Lionel Messi ist "zu flink, zu schnell"
Gerade das Wort "begleiten" habe Löw vor dem WM-Finale 2014 sehr oft genutzt: "Nie tackeln, nie runtergehen. Das haben wir immer und immer wieder gehört." Wenn man gegen Messi zur Grätsche ansetze, sei dieser so schnell, dass man kaum in den Spielzug zurückkommen könne. "Man muss versuchen, Messi vom Tor wegzuhalten und mit mehreren Spielern zu blocken, so eng wie möglich dran zu sein." Anders sei es nicht möglich: "Er ist zu flink, zu schnell, zu intensiv mit dem Ball."
Das Problem: Messi würde sofort den durch das Doppeln entstandenen Raum erkennen und andere einsetzen. Deshalb sei es für ihn als Innenverteidiger auch keine Alternative gewesen, sich durch Messi aus der Kette herausziehen zu lassen: "Du brauchst eine gute Kommunikation zwischen den Linien. Dann muss ich zum Sechser sagen: Tut mir leid, jetzt hast du zwei Gegenspieler." Man könne Messi nicht bis ins Mittelfeld verfolgen, sonst könne ein anderer Spieler in den Raum hineinsprinten.
Per Mertesacker: Argentinien nie eine homogene Mannschaft
Dass Mertesacker mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien so oft erfolgreich war - unter anderem bei den WM-Endrunden 2006 und 2010 -, läge auch daran, dass in der argentinischen Nationalmannschaft die Struktur gefehlt habe, die bei Barca vorhanden ist. "Bei Argentinien hat man es nie geschafft, die Stärken aus Abwehr und Angriff zu verbinden", erklärte Mertesacker. "Der Sturm machte sein Ding, die Abwehr ihr Ding. Das haben wir immer sehr gut ausgenutzt."
Bei Argentinien habe man "nicht das Gefühl gehabt, dass Messi die volle Kontrolle hat". Auch deshalb habe dieser den großen Wurf mit der Nationalelf verpasst: "Die persönliche Trophäe für den besten Spieler hat er bekommen, die für das beste Team nicht. Das ist das Einzige, was man ihm vorhalten könnte."