DFB-Testspiel gegen Serbien: Polizei ermittelt in weiterem Rassismus-Fall

SID
Der DFB setzt sich seit Jahren mit Anti-Rassismus-Kampagnen und Workshops für Vielfalt ein.
© getty

Beim Länderspiel zwischen Deutschland und Serbien am vergangenen Mittwoch in Wolfsburg (1:1) soll es zu einem weiteren Fall von rassistischen Äußerungen und Beleidigungen gekommen sein.

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Ein Zeuge hatte sich schriftlich beim DFB gemeldet und einen entsprechenden Vorfall angezeigt. Dies teilte die Polizei Wolfsburg am Montagabend mit. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und Beleidigung sei eingeleitet worden.

Konkret sollen zwei Zuschauer "sich in rassistische Äußerungen und Beleidigungen über Fußballspieler hingegeben haben". Die Ermittlungen stünden am Anfang. "Wir müssen nun Beweismaterial auswerten und mögliche Zeugen befragen", sagte Polizeisprecher Thomas Figge.

Bereits am Tag nach dem Länderspiel hatte ein Journalist, der im Publikum gesessen hatte, einen Vorfall angezeigt. Drei Männer sollen hierbei die Nationalspieler Leroy Sane und Ilkay Gündogan rassistisch beleidigt haben. Die drei Beschuldigten meldeten sich daraufhin am vergangenen Donnerstag bei der Polizei. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern noch an, teilte die Polizei Wolfsburg mit.

DFB-Integrationsbeauftragter Cacau spricht von "Einzelfällen"

Für Aufsehen sorgte in diesem Zusammenhang auch der ehemalige Nationalspieler Cacau (37), der den Rassismus-Eklat beim Länderspiel in Wolfsburg als "Einzelfall" bezeichnete. "Ich würde sagen, dass es Einzelfälle sind. Die müssen punktuell bekämpft werden. Aber es ist keine Normalität und das ist auch gut so", sagte der Integrationsbeauftragte des DFB im Gespräch mit focus-online.

Cacau berichtete, dass er das Video selbst nicht angeschaut habe, "aber mit Absicht. Die Reaktionen von beispielsweise Leon Goretzka und anderen Spielern aber schon. Das ist genau der richtige Umgang", so der ehemalige Angreifer des 1. FC Nürnberg

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