Podolski: "Ich war nie der Pausenclown"

Von SPOX
Lukas Podolski spricht über seinen Ruf als Spaßvogel
© getty

Am Mittwoch erhält Lukas Podolski gegen England sein Abschiedsspiel aus der Nationalmannschaft - ein besonderer Moment für den 31-Jährigen. In einem Interview sprach Poldi über seine bisher 129 Länderspiele, unterschiedliche Voraussetzungen, und seinen medial gerne angebrachten Ruf als Spaßvogel.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Spaß gehört für mich zum Fußball, trotz oder gerade wegen des Drucks. Man muss diesen Sport lieben, ich empfinde es als ein Geschenk vom lieben Gott, dass ich ihn ausüben darf. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, mit Leidenschaft, Liebe und Freude zu trainieren und zu spielen. Ich war nie der Pausenclown, wie ich mal gelesen habe", stellte Podolski im kicker klar.

Diese Bezeichnung empfindet er "als despektierlich. Ich wusste immer ganz genau, dass man Biss, Ehrgeiz, Seriosität braucht, um erfolgreich zu sein." Immerhin sei es früher auch schwieriger gewesen, "überhaupt Auswahlspieler zu werden. Den Jugendlichen heute wird viel abgenommen, sie haben Fahrdienste, Videoanalysten, Pädagogen, Jugendakademien und vieles mehr."

Zu seiner Zeit musste man, ist sich Podolski sicher, "viel mehr ackern. Derbys gegen Leverkusen habe ich auf Asche gespielt, zum Training von Bergheim zum FC nach Köln war ich zwei Stunden unterwegs, mit Bahn, Bus, zu Fuß."

"Da müsste ich mir ja ins Bein schießen"

Dabei hätte die Karriere des heute 31-Jährigen auch anders verlaufen können. "Als ich 17 war, sprachen mich Polens Nationaltrainer und Präsident an. Es war zu spät, weil ich für Deutschland festgespielt war. Ich habe alle U-Teams von der U15 bis zur U21 durchlaufen. Ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe", betonte der Stürmer.

Für ihn seien die Spiele in der Nationalmannschaft demnach auch etwas Besonderes gewesen, "es gibt nichts Höheres als die Auswahlmannschaften. Als Jugendlicher träumt man davon." Und so verspürt er vor seinem letzten Spiel im Trikot der DFB-Auswahl Vorfreude und Wehmut. "Das muss so sein", ist sich Podolski sicher.

Eine besondere Aktion will er im Vorfeld allerdings nicht planen: "Da lasse ich mich überraschen. Ich will nichts Geplantes oder künstlich Gestelltes. Ich glaube, die Leute haben ein Gespür dafür, dass ich mich nie verstellt habe, um gut dazustehen. Ich habe nach meinen Emotionen gehandelt, offenbar kam es gut an. Die Anerkennung der Fans ist mir sehr wichtig."

Mit aktuell 48 Treffern beendet er seine Nationalmannschaftskarriere in jedem Fall auf dem dritten Platz der ewigen Torschützenliste - auf die Frage, ob er insgesamt mit seinen Leistungen im DFB-Team zufrieden sei, hatte Podolski daher eine klare Antwort parat: "Was für eine Frage! Da müsste ich mir ja ins Bein schießen, wenn ich was anderes denken würde. Es war traumhaft, was ich erleben durfte."

Lukas Podolski im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema