BVB-Misere hält auch gegen Tottenham an

Pierre-Emerick Aubameyang war nach seiner Suspendierung wieder beim BVB dabei
© getty

Borussia Dortmund hat schon wieder verloren und ist nun offiziell aus der Champions League ausgeschieden. Der BVB unterlag den Tottenham Hotspur am 5. Spieltag der Gruppenphase vor heimischem Publikum mit 1:2 (1:0) und muss weiter um das Überwintern in der Europa League bangen.

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BVB-Trainer Bosz passte sein 4-3-3-System etwas an und ließ in einem 4-1-4-1 mit Schmelzer und Guerreiro auf der linken Seite agieren. Weigl spielte nahe an der Viererkette und hatte in Ballbesitz das Spiel vor sich, was der Struktur der Dortmunder gut tat. Mit Ball rückte Rechtsverteidiger Toljan über das Halbfeld nach vorne auf und bot sich als weitere Anspielstation an.

Tottenham verteidigte die Borussia nicht so mannorientiert wie die Gegner zuletzt in der Bundesliga. Die Spurs gegen den Ball mit einer Fünferkette, im eigenen Aufbau dann mit drei Spielern in der hinteren Linie und einem 3-4-2-1. Gefährlich wurden die Londoner vor allem bei schnellen Verlagerungen auf die Flügel, da sich dann die Dortmunder Formation bewegen musste und nicht immer die Abstände zueinander hielt.

Grundsätzlich schienen sich die Hausherren in der abgeänderten Anordnung aber etwas wohler zu fühlen. Dortmund stand nicht so offen wie sonst und bekam zumindest phasenweise eine defensive Stabilität hin. Auch das Pressing wurde bedachter gewählt, die Offensivkraft der Spurs wurde so immer wieder frühzeitig ausgebremst.

Im zweiten Durchgang kam vom BVB aber kaum noch etwas, nach dem Aubameyang-Treffer gab Dortmund keinen einzigen Torschuss mehr ab. Besonders auffällig, auch schon in den vergangenen Begegnungen: Das Team schien nach rund einer Stunde körperlich platt. Dem Offensivspiel fehlte es so an Geschwindigkeit und Überraschungsmoment, Kreativität blieb vollkommen aus.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Aubameyang (31.), 1:1 Kane (49.), 1:2 Son (76.)

  • Kagawa kam zu seinem 200. Pflichtspiel für Dortmund. Schmelzer stand zum 37. Mal für die Borussia in der CL in der Startelf - das toppt in der Vereinshistorie nur Stefan Reuter (43).
  • Der BVB kassiert erstmals seit 4 Jahren 3 Pflichtspielniederlagen in Folge (November 2013). Zudem bleibt Dortmund erstmals in 4 CL-Heimspielen in Folge sieglos.
  • Aubameyang beendete seine Torflaute nach 506 Pflichtspielminuten. Der Gabuner erzielte nun 16 Pflichtspieltreffer in dieser Saison - nur Immobile, Cavani (je 19) und Lewandowski (17) trafen unter allen Spielern in Europas Top-5-Ligen öfter.
  • Kane erzielte in seinem achte CL-Spiel das achte Tor und war in dieser Spielzeit nun an acht der elf CL-Treffer seines Teams direkt beteiligt (5 Tore, 3 Vorlagen). Im Jahr 2017 steht Kane nun bei 39 Toren in 38 Partien.
  • Son erzielt in seinem 10. Pflichtspiel gegen Dortmund sein 8. Tor - gegen kein anderes Team erzielte er als Profi mehr als 5 Tore (gegen Laos in 2 Länderspielen).
  • Toljan sieht seine 3. Gelbe Karte in dieser CL-Saison und fehlt damit zum Abschluss der Gruppenphase in Madrid.

Der Star des Spiels: Heung-Min Son

Blieb seinem Ruf als Dortmund-Schreck treu und war Tottenhams gefährlichster Offensivspieler. Gab die meisten Torschüsse ab und erzielte das schöne Siegtor.

Der Flop des Spiels: Marc Bartra

Scheint aktuell ziemlich von der Rolle. Bereits in Stuttgart mit einem unerklärlichen Bock, nun erneut mit einer schwachen Leistung. Geriet defensiv immer wieder in Schwierigkeiten und bewies weder gutes Timing, noch eine ordentliche Entscheidungsfindung. Besonders beim zweiten Gegentor dick mit drin.

Der Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich)

Hatte in einer sehr fairen Partie kaum Probleme und bestach vor allem durch eine unmissverständliche Körpersprache. Übersah jedoch zusammen mit dem wenige Meter entfernt stehenden Torlinienrichter den Wischer von Aubameyang gegen Sanchez, der zumindest eine Gelbe Karte nach sich hätte ziehen müssen (35.).

Die Reaktionen der Trainer

Peter Bosz (Trainer Dortmund): "Nach dem 1:1 hat man gesehen, dass den Spielern das Selbstvertrauen gefehlt hat, weiter Fußball zu spielen. In der ersten Halbzeit haben wir es ganz gut gemacht, kompakt verteidigt und einige Chancen herausgespielt. Nach dem 1:1 hat die Mannschaft Angst gehabt, noch nach vorne zu spielen. Ich weiß, dass es wichtig ist, gegen Schalke zu gewinnen - auch für meine Position."

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