Cleveres Porto ringt Leipzig nieder

Hector Herrera erzielte die Führung für Porto
© getty

Der FC Porto hat RB Leipzig im Kampf um ein Achtelfinalticket in der Champions League einen herben Dämpfer verpasst. Die Portugiesen bezwangen den deutschen Vizemeister mit 3:1 (1:0) und haben nach vier Spieltagen auf Platz zwei in Gruppe G. Leipzig liegt auf dem dritten Rang zwei Punkte hinter Porto und hat noch zwei Zähler Vorsprung auf die AS Monaco.

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Porto überließ Leipzig den Ball und setzte auf Forechecking und schnelles Umschalten im Fall des Ballgewinns. Dadurch strahlten die Hausherren in der Anfangsphase eine größere Torgefahr aus. In Führung ging Porto nach einer Ecke, bei der es Leipzig trotz einiger Möglichkeiten verpasste, rechtzeitig zu klären.

In der Folge des 1:0 zogen sich die Portugiesen noch weiter zurück. Leipzig konnte mit dem hohen Ballbesitzanteil allerdings nichts anfangen, entwickelte spätestens im letzten Spielfelddrittel keine Ideen mehr. In der ersten Halbzeit gab RB nur zwei Torschüsse ab - beide außerhalb des Sechzehners.

Hasenhüttl versuchte in der Halbzeit, mit einem Doppelwechsel (Werner und Klostermann für Bruma und Halstenberg) einen Impuls zu setzen. Diesen setzte Werner auch, als er mit seiner ersten Aktion zum Ausgleich traf.

Das Tor zum 1:1 erweckte Porto jedoch aus der zwischenzeitlichen Passivität. Fortan waren die Gastgeber wieder aggressiver im Zweikampf und erhöhten den offensiven Druck. Zwar fiel die erneute Führung zum zweiten Mal nach einer Standardsituation (diesmal nach einem Freistoß), sie war jedoch zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Powerplays der Portugiesen verdient.

In der Endphase schob Leipzig noch einmal an, fand jedoch weiterhin keine Lösungen gegen die diszipliniert verteidigenden Hausherren und entwickelte lediglich über Fernschüsse und Eckstöße Gefahr - zu wenig, um noch auszugleichen. Stattdessen setzte Porto durch ein Kontertor in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Herrera (13.), 1:1 Werner (48.), 2:1 Danilo Pereira (61.), 3:1 Maxi Pereira (90.+3)

  • Leipzig kassiert erstmals in dieser Saison (und damit auch erstmals im Europacup) drei Gegentore. Mehr als zwei Gegentore hatte es zuletzt beim 4:5 gegen die Bayern am 13. Mai gegeben.
  • Leipzig gab im kompletten Spiel nur einen von neun Torschüssen innerhalb des Strafraums ab.
  • Insgesamt gab es 42 Fouls (Porto 20, Leipzig 22) - neuer Höchstwert in der laufenden CL-Saison.
  • Mit dem sechsten Standardtor dieser Champions-League-Saison (zum 2:1) baute der FC Porto seine Vormachtstellung als König des ruhenden Balles aus.

Der Star des Spiels: Danilo Pereira

Überragende Partie des zentralen Mittelfeldspielers. Bereitete das 1:0 mit viel Übersicht auf engem Raum vor und erzielte das 2:0 per Kopf selbst. Gewann darüber hinaus 63 Prozent seiner Zweikämpfe und gab die meisten Torschüsse (drei) ab.

Der Flop des Spiels: Jean-Kevin Augustin

Machte im Zweikampf gegen die Porto-Verteidiger keinen Stich (nur 16,7 Prozent gewonnen, deutlich der schwächste Wert aller Feldspieler). War zudem kaum ins Spiel eingebunden, kam in 75 Minuten nur auf 25 Ballaktionen und war an keinem Torschuss beteiligt. Musste nach 75 Minuten für Poulsen Platz machen.

Der Schiedsrichter: Ovidiu Hategan (Rumänien)

Hatte in der Anfangsphase Probleme in der Bewertung der Zweikämpfe, fing sich dann aber. Lag definitiv daneben, als er Danilo Pereira nach einem taktischen Foul nicht die Gelbe Karte zeigte (41.). Für Halstenbergs Tritt dann die erste Gelbe zu ziehen, war korrekt (42.). Lag richtig damit, bei Orbans vermeintlichem Handspiel keinen Elfmeter für Porto zu geben, da der Leipziger den Arm deutlich sichtbar wegzog (56.). Unter dem Strich leitete er die Partie dafür, dass es eine Rekordzahl an Fouls für die aktuelle Champions-League-Saison gab, souverän.

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