BVB enttäuscht erneut gegen APOEL

Raphael Guerreiro stand erstmals in dieser Saison in der Startelf und traf zur 1:0-Führung
© getty

Die schwache Phase von Borussia Dortmund hält weiter an. Der BVB kam am 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase vor heimischem Pubilkum nicht über ein 1:1 (1:0) gegen APOEL hinaus. Damit bleibt das Team von Trainer Peter Bosz auf Rang drei in Gruppe H und hat mit fünf Punkten Rückstand auf Platz zwei nur noch theoretische Chancen auf das Achtelfinale.

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11:0 Torschüsse, 76 Prozent Ballbesitz, 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine nahezu fehlerfreie Passquote - der BVB spielte mit APOEL in der ersten Halbzeit Handball. Dass dennoch nur eine 1:0-Führung auf der Anzeigetafel stand, lag einerseits an dem massierten Abwehrblock, den die Gäste rund um den eigenen Strafraum postieren.

Um noch mehr aus der Überlegenheit zu machen, fehlte es Dortmund aber am nötigen Spieltempo und Abschlussstärke. Das schnelle, direkte Spiel lahmte, zudem kam es zu einigen Missverständnissen im Zusammenspiel in der Offensive. Guerreiros Führungstor war dann das genaue Gegenteil davon: Weigl machte den Ball schnell, Guerreiro lauerte am Sechzehner, Kagawa steckte direkt durch und der Portugiese stand frei vor dem Kasten.

Die Gäste konterkarierten diese ersten 45 Minuten mit ihrem allerersten Torschuss, der gleich drin war. Anschließend machte sich Ratlosigkeit beim BVB breit, sogar vereinzelte Pfiffe waren im Signal Iduna Park zu hören.

Dortmunds Spiel blieb weiterhin statisch und wenig strukturiert, das engmaschige Defensivnetz der Zyprer hatten mit den Bemühungen der Hausherren kaum Probleme. Hochkarätige Torchancen spielte sich der BVB so bis auf Aubameyangs Lattenkopfball (77.) nicht heraus, APOEL kam anders als im ersten Abschnitt sogar zu ein paar Kontern.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Guerreiro (29.), 1:1 Pote (51.)

  • Shinji Kagawa und Andre Schürrle bestritten ihr 50. Europacup-Spiel.
  • Kagawa bereitete das 1:0 vor und war nun in seinen letzten 7 CL-Partien an 7 Treffern direkt beteiligt (3 Tore, 4 Vorlagen). Und: Der Japaner kam auf 11 Torschussbeteiligungen (5 Torschüsse + 6 Torschussvorlagen), was seit detaillierter Datenerfassung 2003/04 noch keinem Dortmunder gelang.
  • Nikosia blieb in keinem der letzten 12 CL-Spiele ohne Gegentreffer. Die letzte weiße Weste gab es Achtelfinal-Rückspiel 2011/12 im Heimspiel gegen Lyon (1:0).
  • Nie zuvor hatte der BVB in der 1. Halbzeit einer CL-Partie so eine gute Passquote wie in dieser 1. Halbzeit (92,2%).

Der Star des Spiels: Mickael Pote

Drei CL-Spiele, zwei Tore, beide gegen Dortmund: Der ehemalige Dresdner hatte zwar kaum Spielanteile, sorgte nun aber in Hin- und Rückspiel gegen den BVB jeweils für den Punktgewinn seines Teams. Behauptete sich bei seinem Treffer zum 1:1 stark gegen Toprak.

Der Flop des Spiels: Marc Bartra

Muss derzeit als Rechtsverteidiger aushelfen, was er bereits vor langer Zeit in Barcelona einmal tat. Bewies wie in den vergangenen Partien auf dieser Position, dass er dort nicht gut aufgehoben ist. Schlug schwache Flanke, fand kein gutes Zusammenspiel mit Vordermann Pulisic und ging im direkten Duell viel zu häufig zu Boden. Der Gegentreffer fiel über seine Seite.

Der Schiedsrichter: Matej Jug (Slowenien)

Jug hatte ein faires Spiel zu leiten, das kaum brenzlige Szenen für ihn bereithielt. Musste zwei Handspiele im Strafraum bewerten: Das unabsichtliche Handspiel von Sokratis im Dortmunder Strafraum (36.), das Jug fälschlicherweise dessen Gegenspieler zuschrieb, war genauso nicht elfmeterwürdig wie jenes von Merkis im APOEL-Sechzehner (69.).

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