CR7-Doppelpack besiegelt nächste BVB-Pleite

Das Führungstor für Real Madrid durch Gareth Bale
© getty

Borussia Dortmund hat auch am 2. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase verloren. Real Madrid bezwang den BVB im Signal Iduna Park mit 3:1 (1:0) und fuhr damit den ersten Sieg überhaupt in Dortmund ein. Durch den zeitgleichen Sieg von Tottenham in Nikosia hat die Borussia nun bereits sechs Punkte Rückstand auf einen Platz, der zur Qualifikation für das Achtelfinale berechtigt.

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Dieses Spiel wird nicht als Anschauungsmaterial für defensive Geschlossenheit dienen. Gerade in den ersten Minuten entwickelte sich ein dynamisches Hin und Her mit großen Räumen im Rücken der Abwehrketten.

Real bespielte diese deutlich besser als der BVB, der von seiner hoch stehenden Formation nicht abrückte. Dortmunds Gegenpressing lief gegen die sehr ballsicheren Gäste einige Male ins Leere, Reals Vertikalspiel wurde in diesen Szenen dann fast immer brandgefährlich.

Die Spanier empfingen die Borussia im 4-4-2, die Mittelfeldreihe stand dabei recht nah an der eigenen Viererkette. Dem BVB mangelte es rund um den gegnerischen Strafraum an Ballsicherheit und Präzision, so dass Reals Gegenpressing immer wieder erfolgreich war und Konter einleitete.

Nach dem Seitenwechsel trafen beide Teams mit dem jeweils ersten Torschuss. Anschließend entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch mit teils spektakulärem Offensivfußball auf beiden Seiten. Das Tempo von Reals letzter Linie war enorm und vereitelte einige gute Dortmunder Gelegenheiten.

Bosz stellte nach einer Stunde mit dem Doppelwechsel von Weigl und Dahoud auf Dreierkette um, die gegen den Ball zu einer Fünferkette mutierte - dies spielte der BVB zuvor unter Bosz noch nie. Real nutzte jedoch im Konter die dann aufgerückten Dortmunder Außenspieler aus und kam fast ausschließlich über die Flügel nach vorne.

Am Ende steht ein verdienter Sieg für die Königlichen, die konsequenter verteidigten, vor dem Kasten kaltschnäuziger agierten und noch mehr Treffer hätten erzielen können. Dortmunds Pressingfußball funktionierte nur in Teilen und deckte ein weiteres Mal die hohe Anfälligkeit für gegnerische Konter auf.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Bale (18.), 0:2 Ronaldo (49.), 1:2 Aubameyang (54.), 1:3 Ronaldo (79.)

  • Ronaldo absolvierte sein 400. Spiel im Real-Trikot (411 Tore) und zudem sein 150. Europapokalspiel (111 Tore). Gegen deutsche Vereine trifft er besonders gern: nun steht er bei 25 Toren in 20 Partien.
  • Und: Ronaldo trifft im 142. CL-Spiel zum 108. Mal und baut seinen eigenen Rekord somit weiter aus. Es war zudem sein 50. CL-Auswärtstor.

  • Der BVB startet erstmals mit 2 Niederlagen in eine CL-Gruppenphase und kassiert erstmals 6 Gegentore nach 2 Partien in einer CL-Gruppenphase. Real wiederum gelingt der erste Sieg in Dortmund überhaupt und schoss erstmals 3 Tore in einem CL-Gastspiel beim BVB.

  • Dortmunds Maximilian Philipp kam zu seinem Europapokaldebüt.

Der Star des Spiels: Raphael Varane

Unglaubliche Präsenz im Zweikampf, enorme Geschwindigkeit und daher auch mit den meisten klärenden Aktionen aller Spieler. Gewann über 70 Prozent seiner direkten Duelle und spielte kaum einen Fehlpass. In dieser Form der aktuell wohl beste Innenverteidiger der Welt. Ebenfalls stark: Doppel-Torschütze Ronaldo.

Der Flop des Spiels: Jeremy Toljan

Machte kein richtig schwaches Spiel, blieb bei seinen Aktionen aber weitestgehend unglücklich - besonders in der Offensive. Zum Zeitpunkt seiner Auswechslung mit den meisten Ballverlusten beim BVB (13), gewann zudem nur jeden zweiten Zweikampf. Kam auch bei Ronaldos Treffer einen Schritt zu spät, wenngleich dieses Gegentor nicht komplett auf seine Kappe geht.

Der Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Verfolgte eine konsequente Linie und hielt auch nicht mit frühen persönlichen Strafen hinterm Berg. Diese waren auch alle regelkonform - und eben kompromisslos wie bei Bales Ellbogeneinsatz gegen Sokratis im ersten Durchgang. Größter Aufreger war das Handspiel von Ramos auf der Madrider Torlinie (14.). Kuipers hat nach Rücksprache mit dem Torrichter wohl aus folgenden Gründen keinen Elfmeter für den BVB gegeben: Der Ball kam aus Nahdistanz und wurde vom Torwart abgelenkt, die Reaktionszeit war gering und daher hat Ramos die Körperfläche nicht unnatürlich vergrößert. Zumindest eine strittige Entscheidung. Lag zudem wohl knapp richtig, als Aubameyang frei vor dem Kasten ins Abseits gewunken wurde (38.).

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