Kein Wunder von Monaco - BVB ist raus

Borussia Dortmund ist durch eine 0:3-Pleite beim AS Monaco aus der Champions League ausgeschieden
© getty

Für Borussia Dortmund ist im Viertelfinale der Champions League Endstation. Der BVB verlor bei der AS Monaco mit 1:3 (0:2). Das Hinspiel im Signal Iduna Park in der letzten Woche war keine 24 Stunden nach dem Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftbus 2:3 verloren gegangen.

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Vor 18.523 Zuschauern im ausverkauften Stade Louis II gingen die Hausherren bereits nach drei Spielminuten durch Kylian Mbappe in Führung. Für den 18-Jährigen war es der 16. Treffer in den letzten 16 Pflichtspielen. Mbappe ist zudem der erste Spieler der CL-Geschichte, der in jedem seiner ersten vier K.o.-Spiele ein Tor erzielte.

Nach 17 Minuten legte Monaco nach, Radamel Falcao köpfte zum 2:0 ein. Für den Kolumbianer war es der 27. Pflichtspieltreffer im 36. Spiel. Es war der 25. Gegentreffer für Dortmund in dieser CL-Saison - so viel kassierte man noch nie.

Kurz nach der Pause verkürzte der BVB durch Marco Reus auf 1:2 (48.). Reus erzielte damit in seinen letzten neun CL-Spielen neun Tore und war an elf Treffern direkt beteiligt.

Die endgültige Entscheidung besorgte der eingewechselte Valere Germain neun Minuten vor dem Ende.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Änderungen bei Monaco im Vergleich zum 2:1 gegen Dijon: Moutinho, Falcao und Lemar spielen für Dirar, Germain (beide Bank) und den gelbgesperrten Fabinho. Falcao absolviert sein 50. Europapokal-Spiel (44 Tore). Trainer Jardim sitzt zum 50. Mal bei einem Europapokal-Spiel auf der Bank.

Auch beim BVB gibt es drei Änderungen im Vergleich zum 3:1 gegen Frankfurt: Guerreiro, Ginter und Durm spielen für Schmelzer, Bender und Pulisic (alle Bank). Sokratis bestreitet sein 50. Europapokal-Spiel. Für Tuchel ist es das 100. Pflichtspiel als BVB-Trainer. Seine Siegquote liegt bei 63 Prozent - Bestwert aller BVB-Trainer.

3., 1:0, Mbappe: Mendy bekommt auf links zu viel Platz und zieht ab. Bürki faustet den Ball schwach zur Mitte, Mbappe staubt ab und trifft links unten.

10.: Aubameyang legt den Ball aus dem Zentrum hinaus auf den rechten Flügel zu Durm, der direkt in die Mitte flankt. Dort schließt Reus direkt ab, doch Subasic hält den zentralen Schuss.

13.: Mbappe dribbelt über links in den Strafraum und wird von Mendy hinterlaufen. Dessen Ball an den zweiten Pfosten köpft Bernardo Silva in die Arme von Bürki.

14.: Nach einem Foul an Aubameyang bekommt der BVB einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position. Sahin tritt an und nagelt die Kugel ans Aluminium!

17., 2:0, Falcao: Lemar flankt an der linken Strafraumkante unbedrängt an den Elfmeterpunkt. Ginter ist zu weit von Falcao entfernt, der problemlos ins rechte Eck einköpft.

48., 2:1, Reus: Dembele geht rechts außen an seinen Gegenspielern vorbei und spitzelt die Kugel in die Mitte. Im Rücken der Abwehr steht Reus völlig frei und trifft ins rechte obere Eck.

65.: Bakayoko spielt aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in den Strafraum zu Falcao, der das Spielgerät super annimmt. Danach lässt der Kolumbianer Ginter aussteigen und chippt den Ball über Bürki hinweg. Sein Abschluss aus 14 Metern fliegt aber auch knapp über die Querlatte.

81., 3:1, Germain: Piszczek verliert auf der rechten Seite den Ball in der Vorwärtsbewegung an Lemar. Der spielt von der linken Strafraumkante in die Mitte zu Germain, der keine Minute auf dem Feld ist und aus 15 Metern Bürki tunnelt.

Fazit: Dortmund zu Beginn mit großen Problemen in der Defensive und auch verdient in Rückstand. Nach der Pause versuchte der BVB alles, den Offensivaktionen fehlte es jedoch an Durchschlagskraft.

Der Star des Spiels: Kylian Mbappe. An jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt, mit herausragender Technik und tollem Spielverständnis. Dazu unheimlich schnell und somit der perfekte Umschaltspieler für Monaco, der BVB bekam ihn nie in den Griff. Erzielte das schnelle 1:0 und gab drei Torschüsse ab.

Der Flop des Spiels: Erik Durm. Fehlte zuletzt mit muskulären Problemen - und die mangelnde Spielpraxis merkte man ihm sehr an. In der Hybridrolle als rechtes Glied der Fünferkette, das bei Ballbesitz hoch schiebt, diesmal verloren. Passte den Ball in 26 Spielminuten neun Mal zum Gegner und gewann nur jeden vierten Zweikampf. Sah dazu beim 0:1 schlecht aus, als er Mendy nicht attackierte.

Der Schiedsrichter: Damir Skomina. Der Slowene hatte bei ein paar Bewertungen von Zweikämpfen Probleme, leistete sich aber keinen groben Schnitzer dabei. Ansonsten mit angenehm deutlicher Körpersprache.

Das fiel auf:

  • Der BVB startete mit der bekannten Dreierkette in Ballbesitz, die sich ohne Kugel in eine Fünfer-Abwehrreihe verwandelte. Durm bekleidete wie gewohnt die Rolle als Bindeglied, doch gerade über die Außenbahnen gelang es der Borussia kaum einmal, die Monegassen zu doppeln oder zu isolieren.
  • Monaco blieb seinem 4-4-2-System treu und zeigte die üblichen Stärken und Schwächen. Gegen die Defensive gelang es Dortmund einige Male, dank breit angelegte Angriffe in den Rücken und zu Abschlusssituationen zu kommen.
  • Die offensive Wucht der Monegassen konnte der BVB jedoch kaum aufhalten. Auch das früh pressende Monaco wurde meist über die Außen gefährlich, die Gäste hatten beim Verteidigen von Flanken große Probleme. Die Abstimmung bei der Borussia stimmte selten, auch die Übergabe der Gegenspieler haperte, wenn sich die Franzosen in die Halbräume kombinierten.
  • Tuchel reagierte auf den Zwei-Tore-Rückstand mit der Hereinnahme von Dembele und einer Umstellung auf 4-2-3-1. Monaco ließ sich daraufhin immer weiter fallen und verteidigte diszipliniert. Dortmund suchte in der Folge immer wieder den langen Ball in die Spitze, doch dies blieb ergebnislos.
  • Nach dem Seitenwechsel gelang es der Borussia, sich immer mehr in der Hälfte der Hausherren festzusetzen. Der BVB nun präsenter beim Pressing und mit einigen Ballgewinnen, nach denen meist über den rechten Flügel mit Dembele umgeschaltet wurde. Dessen Dribblings rissen Monacos Defensivstruktur immer wieder auf.
  • Dortmund auch mit besserer Ordnung im eigenen Ballbesitz, da Ballverteiler Weigl als alleiniger Sechser dominanter wurde als noch mit Sahin an seiner Seite. Monacos Offensivbemühungen beschränken sich fast ausschließlich auf Konter gegen die immer weiter aufgerückte Dortmunder Defensive.
  • Die Moral des BVB stimmte trotz des schnellen Rückstands ein weiteres Mal. Allein, es fehlte der Borussia in den entscheidenden Situationen Präzision, Kaltschnäuzigkeit und das nötige Spielglück.

Monaco - Dortmund: Die Statistik zum Spiel