Fortuna Düsseldorf - VfB Stuttgart 3:0: Fortuna verschärft die Krise bei den Schwaben

SID
Oliver Fink gelang ein Traumtor gegen den VfB Stuttgart.
© Getty

Fortuna Düsseldorf hat die Krise beim VfB Stuttgart dramatisch verschärft und selbst einen riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Der Aufsteiger gewann das Kellerduell gegen die enttäuschenden Schwaben hochverdient mit 3:0 (1:0) und setzte sich dadurch weiter von der Abstiegszone ab, während Stuttgart nach seinem sechsten Spiel in Serie ohne Sieg (fünf Niederlagen) auf dem Relegationsplatz weiter in höchster Gefahr schwebt.

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VfB-Trainer Markus Weinzierl, der als Nachfolger von Tayfun Korkut nur drei Siege in 14 Spielen holte, muss nach der neuerlichen Pleite um seinen Job bangen. In Markus Gisdol und Felix Magath werden am Cannstatter Wasen bereits prominente Feuerwehrleute gehandelt.

Kenan Karaman (33.) mit seinem ersten Saisontreffer, Kapitän Oliver Fink (49.) mit einem Traumtor und der eingewechselte Benito Raman (85.) machten den siebten Saisonsieg des Aufsteigers perfekt, der als Tabellenzwölfter schon zehn Punkte Vorsprung auf die Schwaben hat. Bei den Gästen sah Nicolas Gonzalez wegen einer Tätlichkeit in der Nachspielzeit die Rote Karte.

Fortuna-Coach Friedhelm Funkel, der als Profi und Trainer zusammengerechnet sein 800. Bundesligaspiel bestritt, hatte im Vergleich zum 1:4 im DFB-Pokal auf Schalke gleich auf acht Positionen sein Personal gewechselt. In Marcin Kaminski, Matthias Zimmermann, Jean Zimmer und Kevin Stöger hatte er gleich vier ehemalige Stuttgarter in seiner Startelf aufgeboten.

Karaman, der bei Fortuna als einzige Spitze agierte, hatte bereits in der vierten Minute mit einem Pfostenschuss, allerdings aus Abseitsposition, auf sich aufmerksam gemacht. Fortuna blieb auch in der Folge gefährlich, stand sich aber zunächst im gegnerischen Strafraum einige Male selbst im Weg.

Lukebakio verpasst Traumtor in der ersten Hälfte

In der 20. Minute prüfte Zimmermann den beim 0:0 im Hinspiel überragenden VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler. Anschließend vergab Dodi Lukebakio vor 40.211 Zuschauern dreimal die mögliche Führung, wobei er in der 31. Minute beinah per Hacke getroffen hätte.

Der herausragende Lukebakio, der Weltmeister Benjamin Pavard ein ums andere Mal versetzte, war dann aber maßgeblich an der Führung beteiligt, als er Karaman mit einer Maßflanke in Szene setzte und dieser per Kopf vollendete. Der ansonsten starke Zieler war machtlos und der viel zu passive VfB mit dem Resultat zur Pause gut bedient.

Die Gäste, bei denen Ex-Nationalspieler Stürmer Mario Gomez aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre fehlte, kamen vor der Pause lediglich durch Nicolas Gonzalez und Steven Zuber zweimal halbwegs gefährlich vor das Düsseldorfer Tor. In der Offensive fiel den Gästen unter dem Strich aber viel zu wenig ein, um die Fortuna-Defensive ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Direkt nach der Pause traten die Gäste zwar etwas engagierter auf, wurden dann aber durch Fink geschockt, dem auf Vorlage von Zimmer ein Sonntagsschuss in den Winkel glückte. Fortuna hatte anschließend die Begegnung wie schon vor der Pause jederzeit im Griff. Lediglich die mangelhafte Chancenverwertung dürfte Funkel ein Dorn im Auge gewesen sein, denn ein deutlich höherer Sieg war angesichts weiterer Hochkaräter von Lukebakio und Zimmermann im Bereich des Möglichen.

Die Stimmen zum Spiel Düsseldorf - Stuttgart

Markus Weinzierl (Trainer Stuttgart): "Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben die Zweikämpfe nicht so bestritten wie der Gegner. Bei den Gegentoren haben wir mitgeholfen. Meine Zukunft interessiert mich nicht."

Ron-Robert Zieler (Stuttgart): "Das war heute der Tiefpunkt. Gegen einen direkten Konkurrenten muss man sich mehr wehren."

Daniel Didavi (Stuttgart): "Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen. So kann man nicht auftreten. Wir müssten ihnen eigentlich das Geld zurückzahlen."

Friedhelm Funkel (Trainer Düsseldorf): "Wir haben jetzt 25 Punkte. Damit würde man absteigen. Der Sieg gibt aber weiteres Selbstvertrauen."

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