Leverkusen schießt den HSV unten rein

Das 1:0 von Kevin Volland brachte Leverkusen auf die Siegerstraße
© Getty

Bayer Leverkusen bleibt in dieser Saison zu Hause ungeschlagen. Die Werkself schlug zum Abschluss des 6. Spieltags der Bundesliga den Hamburger SV mit 3:0 (2:0). Für den HSV bedeutet dies die vierte Niederlage in Folge.

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Die Frage, ob der HSV wie gegen Dortmund früh attackieren würde, war schnell beantwortet: Gisdol verordnete seinem Team wieder eine defensivere Herangehensweise, allerdings agierten die Rothosen über das gesamte Feld zu wenig aggressiv in den Duellen.

Hamburg verzeichnete seine Ballgewinne beinahe nur in der eigenen Hälfte, so dass der Weg ins letzte Drittel weit war. Man tat sich grundsätzlich schwer im Spielaufbau, da es bisweilen auch an Basics wie Ballannahme und Ballmitnahme haperte.

Die auf sechs Positionen veränderten Leverkusener waren dagegen deutlich klarer mit Ball am Fuß, vor allem beim Umschaltspiel. Bayer kam verstärkt über die Flügel in den Rücken der Hamburger Abwehr

Nach der Pause und Gisdols Doppelwechsel stellte der HSV auf 4-4-2 um. Auf Anhieb wurden die Gäste dadurch offensiv zwingender, die Passgenauigkeit schnellte in die Höhe. Besonders der eingewechselte Waldschmidt bot sich immer wieder gut zwischen den Linien an, doch den Hamburgern fehlte rund um den Strafraum die Ruhe und Klarheit.

Leverkusen wurde dagegen etwas fahriger gegen den Ball, die Abstände zwischen den beiden Viererketten gerieten zu groß. Daraus resultierte ein offenes Spiel mit großen Räumen im Mittelfeld für Gegenstöße. Einen davon nutzten die Hausherren gegen Ende der Partie für die endgültige Entscheidung.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Volland (20.), 2:0 Alario (23.), 3:0 Volland (83.)

  • Alario ist der zweite Argentinier, der für Bayer in der Bundesliga zum Einsatz kam - und auch gleich traf. Für Bailey waren es die beiden ersten Torbeteiligungen in der Bundesliga.
  • Leverkusen ist zu Hause seit 9 BL-Spielen gegen den HSV unbesiegt (7 Siege, 2 Remis), die letzten 6 davon wurden allesamt gewonnen (19:4 Tore).
  • HSV-Coach Markus Gisdol kassierte im 120. Spiel seine 50. Niederlage als Trainer in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Kevin Volland

Zwei Schüsse, beide aufs Tor, beide drin - so sieht ein idealer Arbeitsnachweis eines Stürmers aus. Technisch stark beim wichtigen 1:0, dazu mit guten Laufwegen und immer eine Herausforderung für die gegnerische Defensive. Ebenfalls stark: Bailey und Debütant Alario.

Der Flop des Spiels: Walace

Ohne jeglichen Zugriff im Zentrum und in über 50 Prozent seiner direkten Duelle nur zweiter Sieger. Seine Impulse für das Aufbauspiel waren gering, insgesamt verlor er 17 Mal den Ball und damit am häufigsten beim HSV. Brachte zudem gerade einmal jeden zweiten Pass an den Mann.

Der Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

Hatte die eine oder andere knifflige Situation zu bewerten und lag dabei nicht immer richtig, beging in diesen Fällen aber keinen großen Fehler. Beim Duell zwischen Aranguiz und Waldschmidt nach einer Stunde hatte Bayer Glück, dass Kampka nicht auf Strafstoß für den HSV entschied - wenn auch die Szene nicht eindeutig war.

Reaktionen der Trainer

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir waren sehr effizient vor dem gegnerischen Tor, das hat heute den Unterschied ausgemacht. Das klare Ergebnis spiegelt damit nicht ganz den Spielverlauf wider. Wir waren nach dem 2:0 etwas nachlässig und hätten da das Heft auch aus der Hand geben können. Lucas Alario hat heute direkt sein Tor gemacht, er hat gut mitgespielt und auch nach hinten gearbeitet."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Unsere Anfangsphase war noch gut, aber der Doppelschlag hat uns aus dem Konzept gebracht. Das ist schade, weil wir hier natürlich einen ganz anderen Plan hatten. Stattdessen mussten wir dann aufpassen, nicht in Konter zu laufen. Wir stoßen mit unseren vielen Verletzten derzeit natürlich gegen einige Gegner an unsere Grenzen. Trotzdem müssen wir konsequenter sein."

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