Hertha BSC - RB Leipzig 2:6: Stürmische Bullen sichern sich Teilnahme an der Europa League

Von Christian Schmidt
Leipzig sicherte sich durch den Erfolg in Berlin die Teilnahme an der Europa League.
© Getty

Am 34. Spieltag der Bundesliga hat RB Leipzig den sechsten Tabellenplatz und somit die Teilnahme an der Europa League gesichert. Die Hasenhüttl-Elf feierte einen historischen 6:2 (3:1)-Auswärtserfolg bei Hertha BSC.

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Die Zuschauer im Olympiastadion erlebten eine verrückte Anfangsphase, weniger als zwei Minuten nach Upamecanos Führungstreffer glich Ibisevic ebenfalls nach einem Eckball aus.

Leipzig ließ sich von dem Ausgleich aber nicht beirren und nutzte die druckvolle Anfangsphase durch Lookman zum erneuten Führungstreffer. Aus einer sicheren Defensive heraus gestattete die Hasenhüttl-Elf in der Folgezeit den Berlinern mehr Spielanteile und setzte bei Balleroberungen auf ihr gewohnt schnelles Umschaltspiel.

Vor allem auf den defensiven Außenbahnen gestattete Hertha dem Gegner immer wieder viel Platz und vermied nur mit Glück einen weiteren Gegentreffer. Ein Patzer von Jarstein ermöglichte Augustin aber nach rund 20 Minuten dann doch den dritten Leipziger Treffer.

Bis zur Halbzeit fand die Hertha weiterhin keine Lösung gegen die kompakten und handlungsschnellen Leipziger und beschwor nur nach Standardsituationen Torgefahr. Herthas Doppelspitze bestehend aus Selke und Ibisevic war fast vollständig von Berlins Mittelfeld abgeschnitten, da dieses nur zaghaft in Richtung des Leipziger Strafraums nachrückte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte verschob Hertha die eigenen Reihen nach vorne, Werner machte mit seinem Treffer aber schnell jegliche Berliner Hoffnungen zunichte. Wie in der ersten Halbzeit zeigte sich Berlin mit dem Tempo der Leipziger aber weiterhin überfordert, was Augustin mit seinem zweiten Treffer ausnutzte.

Mit der klaren Führung im Rücken verringerte Leipzig in der Folgezeit den Druck, Kalou und der eingewechselte Bruma durften sich in der Schlussphase auch noch in die die Torliste eintragen.

Hertha BSC - RB Leipzig: Die Highlights im Video

Daten des Spiels Hertha BSC - RB Leipzig

Tore: 0:1 Upamecano (2.), 1:1 Ibisevic (4.), 1:2 Lookman (8.), 1:3 Augustin (22.), 1:4 Werner (49.), 1:5 Augustin (54.), 2:5 Kalou (64.), 2:6 Bruma (82.)

  • Leipzig feierte den höchsten Sieg in seiner Bundesliga-Geschichte. Zum ersten Mal erzielten die Sachsen im Profifußball sechs Treffer.
  • Alle drei Bundesliga-Tore schoss Upamecano nach einer Ecke, erstmals traf er per Kopf.
  • Durch sein Tor gegen Leipzig traf Ibisevic nun gegen alle aktuellen Bundesligisten. Insgesamt ist RB das 27. Team, gegen das Ibisevic in der Bundesliga trifft.
  • Lookman war in vier seiner letzten fünf Bundesligaspiele an mindestens einem Tor direkt beteiligt (vier Tore, ein Assist).
  • Erstmals erzielte Leipzig drei Bundesliga-Tore nach 22 Minuten, bisher benötigten die Sachsen dafür immer mindestens 35 Minuten.
  • Werner erzielte sein viertes Tor gegen die Berliner in der Bundesliga (wie gegen Mainz und Frankfurt), nur gegen Freiburg (neun Tore) traf er häufiger.

Der Star des Spiels: Jean-Kevin Augustin (RB Leipzig)

War von den Berliner Abwehrspielern nie in den Griff zu kriegen und gab die meisten Torschüsse aller Akteure auf dem Feld ab. War mit seinem Doppelpack Garant für den Leipziger Auswärtserfolg.

Der Flop des Spiels: Peter Pekarik (Hertha BSC)

Unsicherheitsfaktor auf der rechten Berliner Abwehrseite, der nicht in die Zweikämpfe kam und seinen Gegenspielern immer wieder zu viel Platz ließ. Brachte nur rund 60 Prozent seiner Zuspiele an den eigenen Mann. Musste folgerichtig nach 58 Minuten für Schieber weichen.

Der Schiedsrichter: Sven Jablonski

Sah sich vor kaum nennenswerte Herausforderungen gestellt und musste erst nach 36 Minuten bei Lookmans Verwarnung zum ersten Mal eingreifen. Lag aber in der Entstehung des Leipzigers 4:1 daneben, als er Berlin einen fälligen Freistoß verweigerte.

Die Reaktionen zu Hertha BSC - RB Leipzig

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Es war schön für die Zuschauer, dass viele Tore gefallen sind. Leider lief es für uns nicht so gut. In diesem Jahr habe ich viele junge Spieler integriert, dafür ist der zehnte Platz top."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Ich bin sehr froh, dass wir die Europa League geschafft haben. Das ist ein Riesenerfolg für den Verein. Wir sind nicht so vermessen zu glauben, dass die Champions League für uns Pflicht ist."

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