Bayerns Thomas Müller im Interview: "Ich hoffe, dass die Zukunft rosig aussieht"

Von SPOX
Thomas Müller erzielt hier das 4:2 gegen Werder Bremen und sein 100. Bundesligator für den FC Bayern
© Getty

Thomas Müller hat gegen seinen Lieblingsgegner Werder Bremen einmal mehr eine starke Leistung abgeliefert, einen Doppelpack erzielt und einen weiteren Treffer vorbereitet.

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In der Mixed Zone sprach Müller über die Probleme gegen Werder, sein Zusammenspiel mit James Rodriguez und die Aussichten in dieser Saison.

Frage: Herr Müller, 4:2 gegen Werder Bremen gewonnen und mit ihrem zweiten Tor die 100-Tore-Marke in der Bundesliga geknackt. Was sagen sie dazu?

Thomas Müller: Das ist ein schönes Jubiläum, es sollte aber nur ein Zwischenstopp sein. Ein paar Tore sollen schon noch dazu kommen.

Die Top-Torschützen des FC Bayern München in der Bundesliga

RangSpielerTore
1Gerd Müller365
2Karl-Heinz Rummenigge162
3Roland Wohlfarth119
4Dieter Hoeneß102
5Thomas Müller100
6Robert Lewandowski94
7Arjen Robben93
8Giovane Elber92
9Claudio Pizarro87
10Mehmet Scholl87

Frage: Hatten Sie erwartet, dass der Sieg so ein hartes Stück Arbeit werden würde?

Müller: Natürlich. Bremen hat es gut gemacht oder anders gesagt: wir nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Man geht ja auch nicht auf den Platz und alles läuft nach Plan, als ob man ohne Gegner spielen würde. Demensprechend haben wir uns nach einem Rückstand zurückkämpfen müssen. Wir hatten einige Highlights, aber auch Momente, in denen wir uns besser verhalten müssen, aber trotzdem haben wir es geschafft zu gewinnen.

Frage: Sie waren bis zum ersten Tor auch nicht so gut im Spiel, warum hat es Ihnen Werder so schwer gemacht?

Müller: Jeder Gegner macht andere Räume zu. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht einmal geschafft, in den Zwischenraum zu spielen, wo ich mich aufgehalten habe, um auch Arjen Robben ins Spiel zu bringen, da waren die Bremer immer dran und haben diese Räume sehr verdichtet. Wir haben Arjen nicht einmal in die Situation gebracht, dass er auf die Abwehr zu dribbeln konnte. Solche Spiele gibt's, da muss man wachsam bleiben und sich gut bewegen.

Frage: Die Aufstellung war sehr offensiv mit Ribery und Robben auf Außen sowie Ihnen und James im Zentrum. Wie würden Sie ihr Zusammenspiel mit dem Kolumbianer beschreiben?

Müller: Wir sind unterschiedliche Spielertypen, jeder interpretiert aufgrund seiner Qualitäten die Position etwas anders. James ist ein Spieler, der mehr zum Ball geht, ihn fordert und unser Spiel aus dem Mittelfeld antreibt. Er ist ein Spielgestalter, der viele Kontakte hat, die Bälle gut verteilt und ein gutes Auge für den Raum hat. Ich komme erst ein bisschen später ins Spiel und suche den direkten Weg zum Tor. Deswegen haben wir uns von Anfang an gut verstanden.

Frage: Die Aufteilung ist also klar: James kommt aus der Tiefe und Sie gehen mit Lewandowski in die Spitze.

Müller: Wenn wir ins letzte Drittel kommen, ist es elementar, dass der Spieler aus der Halbposition mit in den Strafraum geht, das ist nichts ganz Verrücktes. Ich bin auch hin- und hergerissen, im Spiel mit Ball ab und zu mal kurz zu kommen, andererseits bringen mir und der Mannschaft diese Ballkontakte dann gar nichts. Das ist immer ein zweischneidiges Schwert.

Frage: Haben Sie sich am Ende auch an die starken Zeiten mit dem Duo Müller/Lewandowski erinnert gefühlt?

Müller: Wir haben jeweils zwei Tore erzielt, das liest sich natürlich immer gut und man kann Vergleiche ziehen. Was das für die Zukunft heißt, wird man sehen. Wir haben viele Spiele und viele Spieler, die sich super auf die Rückrunde vorbereitet haben und jetzt noch wenige oder keine Minuten bekommen haben. Wir werden noch viele verschiedene Aufstellungen sehen.

Frage: James' Freistöße und Ecken bringen auch nochmal eine neue Qualität ins Spiel des FC Bayern, oder?

Müller: Wir schlagen gute Standards, egal ob James, Josh oder Arjen und wir haben exzellente Kopfballspieler mit Mats, Niki, Javi oder Lewy. Das passt.

Frage: Beim FC Bayern passt im Moment wieder einiges: in der Liga sind es 16 Punkte Vorsprung auf Leverkusen, im DFB-Pokal haben Sie die stärksten Gegner eliminiert und in der Champions League ist Besiktas auch ein machbares los. Sieht die Zukunft also rosig aus?

Müller: Ich hoffe, dass die Zukunft rosig aussieht. Wir waren in den letzten Jahren zu diesem Zeitpunkt allerdings immer in der Pole Position, sowohl in der Liga als auch in den anderen Wettbewerben. Wie die Saison bewertet wird, entscheidet sich aber im April und Mai.

Frage: Es sah zu Beginn der Saison aber auch schon mal nicht so rosig aus ...

Müller: Das stimmt, aber diese Phase ist auch schon wieder ein paar Monate her und seitdem hat sich vor allem in der Liga das Blatt gewendet. Das liegt einerseits daran, dass wir viele Spiele gewonnen haben und sich die Konkurrenz andererseits nicht einig ist, wer vorne mitgehen will.

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