Dortmunds Marco Reus im Interview: "Was da vorfällt, ist nicht schön"

Marco Reus vergab gegen Augsburg eine große Chance zur Dortmunder Führung
© Getty

Borussia Dortmund hat beim FC Augsburg 1:1 (1:1) gespielt und muss vor dem 34. Spieltag der Bundesliga wieder um Platz drei bangen. Nach dem Spiel sprach Marco Reus mit den Journalisten. Reus im Interview über Julian Weigls Verletzung, die Unruhe beim BVB und seine mögliche Teilnahme am Confed Cup in Russland.

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Frage: Herr Reus, der dritte Platz hängt für den BVB nach dem 1:1 in Augsburg wieder am seidenen Faden. Wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus?

Marco Reus: Es ärgert uns enorm. Augsburg ist immer hinterher gelaufen. Es war nicht so leicht, Torchancen zu kreieren - vor allem in der ersten Halbzeit. Aber auch da hatten wir schon mehr Ballbesitz und mehr Zweikämpfe gewonnen. Im zweiten Abschnitt haben wir keinen Torschuss mehr zugelassen und weitere Chancen kreiert. Insgesamt gesehen war das kein schlechtes Spiel von uns. Der einzige Haken war, dass wir das Tor nicht gemacht haben.

Frage: Der FCA hat zwar früh gepresst, ging aber doch etwas überraschend in Führung - kurz nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Julian Weigl.

Reus: Da waren wir nicht aufmerksam genug. Deshalb spielen wir eigentlich mit einer eng zusammen stehenden Dreierkette, damit so etwas nicht passiert. Durch den Rückstand ist es schwieriger für uns geworden, da Augsburg bisweilen mit sechs Mann hinten drin stand.

Frage: Und weil in Weigl der zentrale Mann fehlte. Wie bewerten Sie seinen langfristigen Ausfall?

Reus: Das ist extrem bitter. Ich habe sogar ein Knacken gehört, er hatte ziemlich starke Schmerzen.

Frage: Ist das Remis im Kampf um Rang drei nun ein Punktgewinn oder ein doppelter Punktverlust?

Reus: Wir gehen jetzt mit dem Gefühl nach Hause, noch alles in der eigenen Hand zu haben. Wir müssen gegen Bremen nächsten Samstag einfach gewinnen, am besten mit einem oder zwei Toren Unterschied. Dazu müssen wir halt vorne die Tore machen.

Frage: Welche Rolle hat die große Unruhe gespielt, die den BVB seit einer Woche umgibt?

Reus: Das geht nicht spurlos an einem vorbei, ganz klar. Wie vor ein paar Wochen müssen wir auch hier Profis sein. Um 15.30 Uhr galt die Konzentration aber ausschließlich dem Spiel.

Frage: Wie bewerten Sie denn die aktuelle Situation abseits des Platzes?

Reus: Was da vorfällt, ist nicht schön, weil wir noch sehr große Ziele haben. Wir müssen damit als Team fertig werden und wieder enger zusammenrücken. Dass wir das können, haben wir zuletzt schon bewiesen und jetzt müssen wir es wieder tun.

Frage: Es wurde berichtet, dass auch das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer Thomas Tuchel mehr als angespannt sei. Was sagen Sie dazu?

Reus: Dazu kann ich keinen Kommentar abgeben.

Frage: In zwei Wochen ist für den BVB die Saison zu Ende, für Sie könnte es aber mit dem deutschen Nationalteam beim Confed Cup weitergehen. Würden Sie lieber einen ausgiebigen Urlaub vorziehen oder mit nach Russland reisen?

Reus: Das wird man sehen, ich bin da relativ entspannt. Ich werde sicherlich noch das nötige Gespräch mit dem Bundestrainer führen und dann wird sich zeigen, was das Beste für mich in diesem Sommer ist - gerade auch im Hinblick auf die WM 2018. Da möchte ich unbedingt dabei sein.

Augsburg - Dortmund: Daten zum Spiel

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