Blitzstart reicht Werder zu Sieg gegen Hertha

Max Kruse und Fin Bartels brachten Werder gegen die Hertha früh auf die Siegerstraße
© Getty

Werder Bremen hat seine Erfolgsserie auch am 31. Bundesliga-Spieltag fortgesetzt. Die Bremer schlugen Hertha BSC mit 2:0 (2:0) und klopfen ans Tor zur Europa League.

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Vor 42.100 Zuschauern im Weser-Stadion brachte Fin Bartels Werder in der 9. Minute mit 1:0 in Führung.

In der 15. Minute erhöhte Max Kruse auf 2:0. Max Kruse, der das erste Tor vorbereitet hatte, war damit in den letzten sechs Spielen an 13 Toren direkt beteiligt. In der Rückrunde hat er sogar 17 Torbeteiligungen - Ligahöchstwert.

Kruse erzielte zudem sein achtes Tor im April 2017. Nur Gerd Müller, Hans Siemensmeyer (beide 1970) und Fritz Walter (1987) erzielten in diesem Monat ebenfalls einst acht Bundesliga-Tore.

Werder traf im siebten Ligaspiel in Folge mindestens doppelt. Das hatte der SVW zuletzt Anfang 2010 geschafft.

Bremen ist seit mittlerweile elf Spielen ungeschlagen (neun Siege, zwei Remis) und zieht in der Rückrundentabelle vorübergehend sogar am FC Bayern vorbei auf Platz eins.

Mit nun 45 Punkten klettert Werder auf Platz sechs und hat nur noch einen Zähler Rückstand auf die Hertha.

Für die Berliner hält die schwache Auswärtsserie an, die Mannschaft von Pal Dardai kassierte bereits die neunte Niederlage in Serie auf des Gegners Platz.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nouri verändert seine Startformation nach dem 4:2-Sieg beim FC Ingolstadt nur auf einer Position. Junuzovic kehrt nach abgesessener Sperre ins Team zurück, dafür sitzt Kainz auf der Bank.

Dardai nimmt nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg zwei Änderungen vor. Für die verletzten Brooks und Plattenhardt rücken Torunarigha und Mittelfstädt in die Mannschaft.

9., 1:0, Bartels: Bilderbuch-Konter der Hausherren: Nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum geht es ganz schnell. Kruse spielt einen überragenden Steilpass in den Lauf von Bartels. Dieser ist schneller als Allan, schüttelt diesen ab und geht von halbrechts auf den Strafraum zu. Aus zehn Metern schließt er durch Jarsteins Beine zur Führung ab.

15., 2:0, Kruse: Dicker Bock von Jarstein, der Bartels das Leder genau in den Fuß spielt. Der Angreifer spielt überlegt links in den Sechzehner auf den freien Kruse, der nur ins leere Tor einschieben muss.

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37.: Erster gefährlicher Abschluss der Gäste: Pekarik geht rechts zur Eckfahne und flankt scharf ans kurze Fünfereck. Dort steht Darida und köpft den Ball knapp über den rechten Winkel.

47.: Kruse legt für Junuzovic ab, dessen Schuss aus etwa 20 Metern um einen halben Meter am rechten Außenpfosten vorbeisegelt.

52.: Allan spielt einen starken Pass in den Lauf von Kalou, der von links in den Sechzehner geht, aus spitzem Winkel jedoch neben den linken Pfosten schießt.

71.: Nach einem langen Ball von Moisander haben die Berliner große Abstimmungsprobleme und heben so die Abseitsposition von Delaney auf. Dieser geht links im Sechzehner zur Grundlinie und passt zurück in den Rückraum. Dort nimmt Gebre Selassie das Ding direkt, zieht es allerdings über die Latte.

81.: Rechts im Strafraum kommt Sane zu spät gegen Ibisevic und hackt den Hertha-Stürmer um. Schiedsrichter Ittrich entscheidet nicht auf Foulelfmeter - eine klare Fehlentscheidung!

83.: Haraguchi geht links zur Eckfahne und flankt zentral sieben Meter vor das Tor. Dort kommt Ibisevic frei zum Kopfball, drückt ihn jedoch genau auf Wiedwald.

89.: Kruse wackelt links am Sechzehner Baak aus und flankt passgenau ans rechte Fünfereck. Dort steht Gnabry, dessen Direktabnahme jedoch knapp über die Latte zischt.

Fazit: Werder verdiente sich den Sieg durch eine bärenstarke Anfangsphase und eine souveräne Leistung im Anschluss daran.

Der Star des Spiels: Max Kruse. Bestätigte seine seit Wochen überragende Form und war einmal mehr der X-Faktor in der Offensive. Bereitete den Führungstreffer mit einem Traumpass vor und erzielte das 2:0 selbst. Seine starke Ballbehauptung und die Flanke in der 89. Minute unterstrichen sein enormes Selbstvertrauen.

Der Flop des Spiels: Rune Jarstein. Hatte insgesamt wenig zu tun, hatte jedoch entscheidenden Anteil an beiden Gegentreffern. Beim 0:1 zwar machtlos, jedoch unglücklich. Sein dicker Patzer vor dem 0:2 sorgte schon früh für die Vorentscheidung.

Der Schiedsrichter: Patrick Ittrich. Klare Linie in der Zweikampfbewertung, alle persönlichen Strafen korrekt. Mehrfach angenehm konsequent bei der Auslegung der Vorteilsregel. Leistete sich allerdings einen schwerwiegenden Fehler, als er nach Sanes klarem Foul gegen Ibisevic (81.) keinen Elfmeter für die Hertha pfiff.

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Das fiel auf:

  • Werder spielte im Erfolgssystem der letzten Wochen, dem 3-1-4-2. Von Beginn an war den Hausherren das gesteigerte Selbstvertrauen nach zuletzt zehn Partien ohne Niederlage anzumerken. Dabei überstürzten sie in den ersten Minuten nichts, kontrollierten die Partie aber und gingen mit dem ersten Torschuss nach einem perfekt ausgespielten Konter in Führung.
  • Infolge des frühen Führungstreffers wirkten Bremer vor allem von der spielerischen Anlage überlegen, verloren sich zwischenzeitlich aber sogar manchmal in ihrer Schönspielerei.
  • Bei der Hertha ließ sich im 4-2-3-1 Allan bei eigenem Ballbesitz zwischen die Innenverteidiger fallen, um so den Spielaufbau zu gestalten. Ein strukturierter Aufbau war allerdings selten gegeben, da die Bremer konsequent dagegen pressten. Entsprechend mussten die Berliner viel mit langen Bällen arbeiten.
  • Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte sich die Hertha sichtlich etwas vorgenommen und gab bereits in den ersten zehn Minuten so viele Torschüsse ab wie in den gesamten ersten 45 Minuten (zwei).
  • Werder zog sich in dieser Phase weit zurück und schaute sich erst einmal an, was der Gegner anzubieten hatte. Alexander Nouri gefiel das gar nicht, er motivierte sein Team lautstark, selbst wieder mehr Initiative zu zeigen.

Bremen - Hertha: Die Statistik zum Spiel