BVB krampft sich zum Sieg gegen Schanzer

Pierre-Emerick Aubameyang erzielte den Siegtreffer für Borussia Dortmund
© Getty

Borussia Dortmund hat seinen Heimrekord ausgebaut und zum Auftakt des 25. Spieltags einen schmeichelhaften Sieg eingefahren. Gegen einen starken FC Ingolstadt siegte der BVB mit 1:0 (1:0).

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Vor 81.360 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielte Pierre-Emerick Aubameyang in der 14. Minute den 1:0-Führungstreffer für den BVB. Für die Dortmunder war es das zwölfte Saisontor in der Anfangsviertelstunde - klarer Höchstwert in der Bundesliga.

In der 52. Minute hatte Borussia Dortmund nach einem Foul von Roman Bürki an Dario Lezcano im Strafraum Glück, dass Schiedsrichter Daniel Siebert nicht auf Elfmeter für den FC Ingolstadt entschied.

Allerdings verweigerte der Referee in der 80. Minute nach einem klaren Handspiel von Pascal Groß auch den Dortmundern einen Strafstoß.

Der BVB verlor keines der letzten 33 Heimspiele in der Bundesliga (27 Siege, sechs Remis) und baut damit den Vereinsrekord weiter aus.

Ingolstadt gab mehr Torschüsse ab als der BVB (14:10) - lediglich der FC Bayern gab in dieser Saison mehr Torschüsse in Dortmund ab. Nur 48 Minuten Nettospielzeit waren zudem neuer Tiefstwert für den BVB in dieser Bundesliga-Saison.

Die Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Großartig, dass wir gewonnen haben. Wir haben aber offensichtlich nicht unser bestes Spiel gemacht. Es hat mentale Frische gefehlt, Passsicherheit. Wir haben das Spiel kaum in die gegnerische Hälfte bekommen. Dann geht die Rennerei los."

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Ich habe meiner Mannschaft ein Riesenkompliment gemacht. Das war taktisch und defensiv richtig gut. Natürlich ist es aber nicht nur Pech, wenn wir aus so vielen Chancen kein Tor erzielen. Wir wollten die Dortmunder Serie brechen. Diese Niederlage ist bitter."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Tuchel nimmt nach dem 3:0-Sieg im Pokal gegen die Sportfreunde Lotte drei Änderungen in der Startformation vor. Sokratis, Durm und Aubameyang ersetzen Bartra, Schürrle und Dembele (Gelb-Sperre).

Walpurgis setzt auf die gleiche Elf, die am vergangenen Samstag ein 2:2 gegen den 1. FC Köln erspielte.

14., 1:0, Aubameyang: An der Mittellinie dreht sich Kagawa mit einer starken Körpertäuschung um Matip herum und schickt Schmelzer auf den linken Flügel. Der Kapitän passt aus vollem Lauf in die Mitte, wo sich Aubameyang gelöst hat und per Direktabnahme ins kurze Eck abschließt.

19.: Die Riesenchance zum Ausgleich! Eine Suttner-Ecke von links fliegt an den kurzen Pfosten, wo Leckie frei zum Kopfball steigt. Bürki verhindert den Einschlag mit einer überragenden Fußabwehr.

29.: Kagawa geht links zur Grundlinie. Seine Flanke nach innen fälscht Bregerie an den Elfmeterpunkt ab. Dort zieht Pulisic direkt ab, doch Tisserand wirft sich in den Ball. Durm bekommt halbrechts im Sechzehner den Rebound, drischt jedoch mit Vollspann über die Latte.

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39.: Lezcano setzt sich auf dem linken Flügel mit Körpereinsatz gegen Piszczek durch und steckt auf links für Suttner durch. An dessen scharfe Flanke in die Mitte kommt Bürki noch irgendwie mit den Fingern dran. Kittel hat die Nachschusschance, doch erneut reagiert der Dortmunder Keeper bärenstark.

46.: Nach einem Abstoß von Hansen schießt Ginter Sokratis an - und plötzlich ist Leckie frei durch. Von der Strafraumgrenze feuert er den Ball jedoch in den Dortmunder Nachthimmel.

52.: Glück für den BVB! Piszczek verschätzt sich im Sechzehner gegen Lezcano, der im Strafraum viel Platz hat. Bürki rutscht heran und räumt erst den Angreifer um, bevor er nach dem Ball greift. Schiedsrichter Siebert entscheidet sich gegen einen Elfmeter - zu Unrecht!

Fazit: Schmeichelhafter Sieg für den BVB gegen einen stark pressenden, aber unter dem Strich zu ineffizienten FCI.

Der Star des Spiels: Sokratis. Strahlte neben dem teilweise wackeligen Ginter enorme Souveränität aus. War bei Standards ein wichtiger Faktor. Hatte mit Abstand die meisten klärenden Aktionen (zehn), gewann 76 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Sonny Kittel. Setzte im Offensivspiel der Schanzer kaum Impulse. Vergab seine Nachschusschance in der 39. Minute. Darüber hinaus blass. Hatte mit 27 die wenigsten Ballaktionen aller Ingolstädter Feldspieler und gewann nur schwache 16 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert. Schwache Leistung. Entschied in der ersten Halbzeit noch korrekt, als er nach Durms harter, aber fairer Attacke gegen Lezcano keinen Elfmeter gab. Bei Bürkis Attacke gegen Lezcano (52.) hätte er allerdings definitiv auf Foulelfmeter entscheiden müssen. Der Dortmunder Keeper räumte erst einmal ausschließlich den Angreifer um, ehe er nach dem Ball griff. Allerdings hätte auch der BVB nach dem Handspiel von Groß (80.) einen Strafstoß bekommen müssen.

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Das fiel auf:

  • Der BVB hatte aus einer 3-4-2-1-Grundordnung heraus von Beginn an erdrückend viel Ballbesitz, aber wenig Tempo und kaum Ideen.
  • Im Zentrum fehlte spürbar Weigls Ballsicherheit, Guerreiro und Castro schafften es nicht, das Spiel an sich zu reißen. Insgesamt blieben die Borussen im ersten Durchgang hinter den Erwartungen zurück, nutzten jedoch effizient ihre erste Torchance zur Führung.
  • Der FCI spielte nominell im gleichen System wie die Hausherren, interpretierte dieses allerdings völlig anders. Die Schanzer pressten von Beginn an hoch und setzten die Dortmunder so im Spielaufbau unter Druck. Über das starke Umschaltspiel und gute Standards erspielten sich die Schanzer zahlreiche gute Gelegenheiten, ließen diese jedoch teils fahrlässig liegen.
  • Auch nach der Pause waren die Gäste zunächst am Drücker und erspielten sich Möglichkeiten. Mit dem weiterhin starken Pressing sorgten sie dafür, dass die Borussen ihre zweitschwächste Passquote der Saison auf den Platz brachten (68 Prozent). Erst mit der Einwechslung von Weigl (56.) bekam der BVB ein Stück weit die Kontrolle zurück. In der Schlussphase schien Ingolstadt den Glauben an einen Punktgewinn verloren zu haben.

Dortmund - Ingolstadt: Die Statistik zum Spiel