Uli Hoeneß legt im Zoff mit Thomas Tuchel nach: "Wild entschlossen, meine Meinung deutlicher zu machen"

Von Christian Guinin
Ehrenpräsident Uli Hoeneß stattete der Mannschaft beim Trainingsauftakt am Mittwoch einen Besuch ab.
© imago images

Uli Hoeneß hat im Zwist mit Thomas Tuchel nachgelegt. Der Ehrenpräsident des FC Bayern München betonte, seine am vergangenen Wochenende getätigten Aussagen über den FCB-Trainer nicht zurücknehmen zu wollen. Stattdessen stehe er nach wie vor zu seiner Meinung.

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Der 72-Jährige sei "wild entschlossen, meine Meinung wieder deutlicher zu machen", wie er im Gespräch mit dem kicker verlauten ließ. Eine Zurücknahme der Kritik an Tuchel schloss Hoeneß aus, bekräftige jedoch auch, dass er den Zoff zwischen ihm und dem Bayern-Trainer für medial aufgebauscht halte.

Tuchel blockte am Montag zwei Nachfragen kategorisch ab. "Da sage ich nix mehr zu, das Thema ist abgehakt", sagte der Bayern-Coach vor dem Halbfinal-Hinspiel am Dienstag gegen Real Madrid zunächst. Auch danach ließ er sich nicht locken. "Und deshalb wollen Sie nochmal nachhaken"?, fragte er einen Reporter und deutete sich mit beiden Zeigefingern gegen den Kopf: "Real Madrid, es zählt nur noch Real Madrid."

Hoeneß hatte am Freitagabend in einem Interview mit der FAZ Kritik an Tuchel geäußert und ihm vorgeworfen, zu wenig Wille bei der Entwicklung junger Spieler zu zeigen. "Ich mache ihm keinen Vorwurf, er war häufiger bei mir zum Abendessen am Tegernsee, ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Aber er hat eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann", sagte Hoeneß.

Tuchel würde zu schnell die Entwicklung junger Spieler aufgeben und sich stattdessen dann auf dem Transfermarkt nach Alternativen umsehen. "Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen", sei die Einstellung des FCB-Trainers. Hoeneß erachtet diesen Weg als falsch: "Ich meine, man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben."

Tuchel reagierte Tags darauf, am Rande des Spiels der Münchner gegen Eintracht Frankfurt, auf die Aussagen des 72-Jährige. Er sei "ein bisschen in meiner Trainer-Ehre verletzt", betonte er am Sky-Mikrofon. Hoeneß habe zu "100 Prozent" etwas falsch verstanden, erklärte der Bayern-Trainer mit deutlichen Worten: "Das ist natürlich so meilenweit an der Realität vorbei, dass es schon fast gar kein... Ich weiß gar nicht, wie ich darauf antworten soll."