Bayerns Trainersuche: Die drei Lösungsmöglichkeiten

Brüder im Geiste: Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola (l.) und Ex-Dortmund-Coach Thomas Tuchel
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Die mia-san-mia-Lösung: Niko Kovac, Ralph Hasenhüttl oder Mehmet Scholl

Seitdem der Ex-Präsident des FC Bayern im vergangenen November zum Wieder-Präsidenten gewählt wurde, mischt Uli Hoeneß tatkräftig in der personellen Ausrichtung des Vereins mit. Der vergangene Sommer war ein Sommer der Hoeneß-Personalien. Erst wurde Willy Sagnol als Co-Trainer verpflichtet, dann Hasan Salihamidzic als Sportdirektor. "Wir wollen wieder back to the roots, wir wollen das mia-san-mia-Gefühl im Verein stärken", erklärte Hoeneß.

Ihm liegt viel daran, verdiente Spieler im Verein zu halten oder in den Verein zurückzuholen. Mit einer Verpflichtung von Niko Kovac, Ralph Hasenhüttl oder Mehmet Scholl könnte dieser Weg auch auf der Position des Cheftrainers weitergeführt werden.

Kovac spielte beim FC Bayern einst gemeinsam mit Sagnol und Salihamidzic und auch Hasenhüttl war Anfang des Jahrtausends im Verein. Er spielte jedoch nur für die hauseigenen Amateure, für die er in der Regionalliga Süd immerhin 14 Treffer erzielte. Kovac und Hasenhüttl haben ein Gefühl dafür, worauf es im Verein ankommt. Eine Fähigkeit, die beim FC Bayern mehr zählt als anderswo.

In dieser Hinsicht ganz weit vorne liegt Scholl, der gut 20 Jahre als Profi, Jugendtrainer und Coach der 2. Mannschaft beim Rekordmeister verbrachte, und Medienberichten zufolge ein Wunschkandidat Hoeneß' ist.

Bereits einige Tage vor der Entlassung von Ancelotti erklärte Ex-Spieler Lothar Matthäus, dass "der Name Hasenhüttl in München diskutiert wird". Darauf angesprochen verwies Hasenhüttl auf "den fantastischen Trainer" Ancelotti und sah demzufolge "keinen Bedarf", was sich mittlerweile geändert hat.

Hasenhüttls Vertrag in Leipzig jedenfalls läuft noch bis 2019. Dass er bei einem entsprechenden Angebot eines für ihn interessanten Vereins aber nicht zögert, dieses auch durchzusetzen, bewies er bei seinem Wechsel nach Leipzig. Nachdem er Ingolstadt zuvor vom letzten Platz der 2. Bundesliga in die erste geführt und dort auch gehalten hatte, drängte er trotz bestehenden Vertrags auf einen Wechsel. Erfolgreich.

Kovac erlebte so eine Situation noch nicht: Seine erste Anstellung als Cheftrainer (Nationaltrainer Kroatiens) endete mit einer Entlassung. Bei Eintracht Frankfurt machte er zuletzt aber einen soliden Job und führte den Klub in der vergangenen Saison gar ins Finale des DFB-Pokals. Zweimal war er mit der Eintracht auch schon beim FC Bayern zu Gast, zweimal verlor er. Dies habe was von einem Zahnarztbesuch, sagte Kovac mal: "Einmal im Jahr muss man hin, manchmal tut es nicht weh, oftmals schon."

Sollte sich der Zahnarzt dazu entscheiden, Kovac künftig nicht mehr zu behandeln, sondern stattdessen einzustellen, müsste wohl eine Ablösesumme verhandelt werden. Kovac steht wie Hasenhüttl noch bis 2019 unter Vertrag. Anders verhält es sich bei Scholl, der nach dem Ende seiner Tätigkeit als TV-Experte sofort verfügbar wäre.

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