BVB-Trainingslager in Marbella: Weder planmäßig, noch besorgniserregend

Der BVB geht als Herbstmeister in die Rückrunde der Bundesliga.
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Die Youngster

Der BVB komplettierte seinen Kader mit drei Spielern aus den U-Mannschaften: Neben Innenverteidiger Pieper aus der zweiten Mannschaft, der im Sommer auch schon auf der USA-Reise mit dabei gewesen war, absolvierten auch dessen U23-Teamkollege Julian Schwermann sowie U19-Talent Tobias Raschl das Trainingslager.

Pieper rutschte aufgrund des Innenverteidiger-Engpasses bereits am 17. Spieltag in den BVB-Kader, in Marbella nahm er nun den nach Akanjis Ausfall frei gewordenen Platz ein. Der 20-Jährige kam gegen die Fortuna auch eine Halbzeit lang zum Einsatz und verhinderte unmittelbar nach dem Düsseldorfer Führungstor im letzten Augenblick einen weiteren Treffer, als er einen Torschuss von Oliver Fink rechtzeitig abgrätschte.

Mittelfeldspieler Schwermann durfte erstmals bei den Profis mittun. Erst vor einem halben Jahr wurde er in die zweite Mannschaft hochgezogen, glänzte dort in der Vorbereitung und kam in der Regionalliga West direkt auf 16 Einsätze (drei Tore). Die Nominierung des 19-Jährigen für Marbella ist somit durchaus beachtenswert. 27 Spielminuten bekam Schwermann, der im Dezember einen neuen Vertrag bis 2020 unterschrieben hatte, gegen Düsseldorf von Favre geschenkt.

Eingewechselt wurde er für Raschl, mit 18 Jahren einen guten Monat jünger als Jadon Sancho und somit der Hahn im Korb. Raschl spielt im Alltagsbetrieb für die A-Junioren in der Bundesliga West. Der defensive Mittelfeldakteur hatte 2018 mit zwei Verletzungen zu kämpfen: Zu Jahresbeginn zog er sich einen Innenbandriss im Knie zu, Mitte November musste er dann wegen eines Außenbandanrisses im Sprunggelenk pausieren.

Raschl stand gegen Düsseldorf in der Startelf und kam zusammen mit Weigl auf die meisten Minuten (63). Zwar kamen die Rheinländer nach einem Ballverlust von ihm zu einer guten Gelegenheit, doch in Ansätzen blitzten bei Raschl jene Eigenschaften auf, für die er auch als Leistungsträger in der U19 bekannt ist (18 Pflichtspiele, fünf Scorerpunkte): Raschl besitzt eine gute Technik, eine noch bessere Übersicht und bringt viel Spielverständnis mit.

Kein Wunder, dass Borussia Mönchengladbach erneut auf ihn aufmerksam wurde. Dort spielte Raschl bereits zwischen 2011 und 2013. Der Youngster ist zudem gut mit dem Sohn von Gladbachs Sportdirektor Max Eberl befreundet.

"Sie bringen sich gut ein", sagte der gestandene Profi Marcel Schmelzer zu den Trainingsleistungen des Trios. "Es ist immer wieder erstaunlich, wie die jungen Spieler mittlerweile ihr Ding durchziehen - eigentlich genauso, wie sie es in der Jugend gemacht haben. Sie haben eine Riesenqualität, da ist kein großer Leistungsunterschied zu bemerken."