Markus Babbel kritisiert Bundesliga hart als "Angsthasenfußball, Gewürge und Gebolze"

Von SPOX
Markus Babbel sieht das Niveau der Bundesliga sehr kritisch.
© getty

Markus Babbel ist in einem Interview hart mit dem Niveau der Bundesliga ins Gericht gegangen. Der Trainer der Western Sydney Wanderers fordert ein Umdenken in der Liga, was die Spielphilosophie angeht.

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Als "Angsthasenfußball, der nicht ansatzweise unterhaltsam ist", betitelte der 45-Jährige die Spielweise der meisten Bundesligisten in einem Interview mit Sportingbet: "In vielen Spielen würde ich mir von den Klubs mehr Dominanz, mehr Gier auf den Ball wünschen. Oft geht es nur um das Ergebnis und nicht um ein schönes Spiel. Da muss sich auch bei den Fans etwas ändern. Solange man die drei Punkte holt, ist alles in Ordnung, spielt man aber schönen Fußball und verliert unglücklich, ist gleich alles schlecht. Das empfinde ich ein bisschen als Heuchlerei."

Babbel würde sich dahingehend "eine spanische oder holländische Mentalität" wünschen: "Dort gehen die Leute ins Stadion und wollen einen schönen Fußball sehen und nicht so ein Gewürge und Gebolze, wie man es hierzulande oft sieht."

Babbel kritisiert Bayern-"Verfolger"

Auch die Einstellung, schon im Vorhinein vor der Übermacht des Serienmeisters Bayern München zu kapitulieren, ist dem ehemaligen Münchner Profi ein Dorn im Auge. "Wir waren damals auch schon besser, als die meisten anderen Vereine, aber sie wollten uns zumindest weh tun und haben sich nicht bereits vor dem Spiel aufgegeben", erinnerte sich Babbel: "Diese Einstellung fehlt den anderen Klubs in der Liga anscheinend. Die Verfolger, wenn man sie denn so nennen kann, müssten auch ihre Ansprüche wieder ändern. Es kann ja nicht sein, dass man immer nur den zweiten Platz als Ziel ausgibt. Meiner Meinung nach hat das Anspruchsdenken in der Bundesliga einfach abgenommen."

Unter dem Strich würde sich Babbel "einfach mehr Spielkultur" wünschen. Denn: "Mit dem spielerischen Konzept, das viele Teams haben, wird es nämlich international verdammt schwierig werden. Siehe Hertha oder Köln, die immense Schwierigkeiten hatten, wenn sie selbst das Spiel machen mussten."

Babbel beendete 2007 seine aktive Karriere beim VfB Stuttgart und arbeitete als Cheftrainer zwischen 2007 und 2012 für den VfB Stuttgart, Hertha BSC und die TSG Hoffenheim. Nach vier Jahren beim FC Luzern wechselte Babbel im Mai zu den Western Sydney Wanderers.

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