Nach aberkanntem Siegtreffer: Kölner beklagen Willkür im Kölner Video- Keller

SID
Den Kölnern wurde wegen dem Videobeweise der sicher geglaubte Sieg aberkannt.
© getty

Nach dem 1:1 gegen Hannover 96 haderten bei Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln wieder einmal alle mit dem Videobeweis.

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Timo Horn wäre am liebsten direkt über die Deutzer Brücke gerannt und hätte Marco Fritz auf der anderen Rheinseite persönlich die Meinung über die schreiende Ungerechtigkeit gegeigt.

Nur wenige Kilometer vom RheinEnergieStadion entfernt hatte der Videoassistent aus Korb zuvor in allerletzter Sekunde dem abgeschlagenen Bundesligaschlusslicht einen Sieg verwehrt, indem er Schiedsrichter Markus Schmidt richtigerweise auf eine Abseitsstellung von Marcel Risse hinwies. Der Referee aus Stuttgart nahm anschließend den vermeintlichen Siegtreffer zum 2:1 durch Claudio Pizarro zurück, der die Arena zuvor zum Beben und den Karneval zurück an den Dom gebracht hatte.

"Unfassbar, einfach unfassbar. Ich weiß nicht, was wir noch alles wegstecken müssen", sagte ein völlig verzweifelter Horn nach dem Abpfiff und dem 1:1 (1:1). Der Kölner Torwart zweifelte nicht die richtige Abseits-Entscheidung der Unparteiischen an, kritisierte aber ebenso wie sein Trainer Stefan Ruthenbeck in aller Schärfe die "offensichtliche Willkür" bei der Anwendung des Videobeweises.

Unverständnis bei den Kölnern

"Es gibt nach wie vor keine klaren Richtlinien, das kotzt nicht nur mich, sondern auch die Fans an", monierte Horn, "bei uns werden die Tore zurückgenommen und bei der Konkurrenz werden sie trotz klarer Abseitsstellung gegeben". Konkret führte Horn den Treffer von Filip Kostic an, der dem direkten Konkurrenten Hamburger SV ein 1:1 bei RB Leipzig gerettet hatte.

"Dafür fehlt mir jedes Verständnis, hier wird mit zweierlei Maß gemessen", sagte auch der zunächst aufgebrachte Ruthenbeck, der nach dem Abpfiff noch minutenlang auf dem Platz mit Schiri Schmidt diskutiert hatte. "Er kann ja nichts dafür", sagte der FC-Coach und nahm den Spielleiter ausdrücklich in Schutz.

Kampfgeist weiterhin ungebrochen

Ohnehin wollte Ruthenbeck das vierte Spiel in Serie ohne Sieg schnell abhaken: "Wir waren heute nicht besser und auch nicht schlechter als Hannover. Das macht Mut."

Dass der Rückstand auf Relegationsplatz 16 auf neun Punkte angewachsen ist, nahm er zunächst emotionslos zur Kenntnis, ehe er kämpferisch und mit lauter Stimme verkündete: "Ich kann die Tabelle lesen, aber ich lasse mich nicht zur Aufgabe provozieren. Ich werde nicht aufgeben und die Jungs werden dies auch nicht tun. So wie wir gespielt haben, spielt keine Mannschaft, die aufgibt."

Auch für Horn gibt es kein Aufgeben: "Die Lage hat sich für uns durch den Mainzer Sieg in Berlin zwar weiter verschlechtert, aber wir werden bis zum Schluss für unseren Verein und für unsere Fans alles geben."

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