Wie funktioniert Schalke unter Tedesco?

Domenico Tedesco übernahm das Traineramt bei Schalke 04 im Sommer von Markus Weinzierl
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Wie agiert der FC Schalke 04 gegen den Ball?

"Ich glaube, dass die Menschen auf Schalke keine Mannschaft wollen, die am eigenen Strafraum steht, die wartet, umschaltet und kontert. Schalke muss eine Mannschaft haben, die mutig ist und die offensiv verteidigt, die den Menschen das Gefühl gibt, vor nichts Angst zu haben. Wir müssen den Gegner schon am eigenen Strafraum attackieren", sagte Manager Christian Heidel vor der Saison.

Das erste Spiel gegen Vizemeister RB Leipzig sah aber gleich ganz anders aus. Schalke verteidigte tief und setzte auf Konter. Es war die Haltung eines Außenseiters, die Schalke im ersten Heimspiel unter Tedesco zeigte.

Aber die Partie war ein Sonderfall, seitdem positionierte sich Schalke in jedem Spiel deutlich höher und verteidigte früher sowie aktiver. Gegen das zentrumlastige, direkte Spiel der Leipziger passte die tiefere Grundausrichtung, wobei Schalke in dieser Partie mit leidenschaftlicher Einstellung überzeugte und auch das Spielglück auf seiner Seite hatte.

Tedesco hat immer wieder betont, dass er eine flexible Mannschaft bauen will, die zwischen mehreren Formationen wechseln und die Zonen des Pressings je nach Bedarf variieren soll. Bisher hat er an seinem 3-4-3 festgehalten und der Mannschaft damit Stabilität verliehen. Die Königsblauen haben erst drei Gegentreffer kassiert und fünf Großchancen zugelassen. Gerade im Zentrum stehen die Schalker mit einrückenden Außen sehr kompakt und lassen dem Gegner nur wenig Raum.

Allerdings hat S04 bisher in jedem Spiel eine zweistellige Anzahl von Torschüssen des Gegners zugelassen, kein Spitzenwert, wobei nur zehn davon auch aufs Tor kamen.

Gegen Bayern dürfte Tedesco keine großen Experimente wagen und eine Dreierkette, die nach Bedarf zur Fünferkette wird, aufbieten, um das Flügelspiel der Münchner zu kontrollieren.

Spannend wird sein, wie er seine Mannschaft davor positioniert und ob er sich traut, die Bayern schon im Spielaufbau anzulaufen. Hoffenheim war zuletzt mit einem etwas abwartenden 5-3-2 erfolgreich, weil die Bayern das Spiel durchs Zentrum vernachlässigten und mit ihren vielen Flanken ungefährlich blieben.