Rückkehr von Uschi und Dennis

Von SPOX
Mit Aogo und Uchida kehren zwei Außenverteidiger zurück
© getty

Schalke begrüßt zwei wichtige Spieler zurück im Trainingsbetrieb, in Hannover startet Christian Pander seinen x-ten Neuanfang. Beim FC Augsburg steht dagegen ein dreimaliger Meister vor dem Aus.

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FC Augsburg: Es ist ruhig geworden um Andreas Ottl. In der starken Saison des FCA war Ottl überhaupt kein Faktor, spielte keine einzige Minute. Dieses Schicksal teilten bei den Schwaben sonst nur noch die U-23-Hoffnungen Raphael Framberger (18), Maik Uhde (19) und Arif Ekin (19), die aber auch nur langsam an den Profikader herangeführt werden sollen. Ottl, der fast 300 Spiele als Profi auf dem Buckel hat und mit den Bayern dreimal Meister wurde, gehört wahrlich nicht mehr in diese Reihe. Eine schwere Verletzung in der Vorbereitung hat ihm die Hinrunde versaut, in der Rückserie wollte er eigentlich nochmal voll angreifen. Markus Weinzierls System mit nur einer nominellen Sechs vor der Abwehr machte es für Ottl schwer, wieder ins Team zu finden. Dass dann noch dazu Daniel Baier die beste Spielzeit seiner Karriere hinlegte, besiegelte Ottls Schicksal. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft im Juni aus. In fast zwei Jahren hat er für den FCA bisher erst 13 Ligaspiele absolviert. Es spricht im Moment rein gar nichts dafür, dass noch eines dazukommen könnte. Wie es dann ab Sommer für den Routinier weitergeht, ist ebenfalls noch nicht entschieden.

Hannover 96: Insgeheim hatte Sebastien Pocognoli wohl noch auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft gehofft. Jetzt, da auch der wichtige Ligaendspurt ohne den Belgier von statten geht und Trainer Tayfun Korkut weiter nicht auf den Linksverteidiger setzt, tendieren Pocognolis Chancen gen Null. Ein Grund, warum der 26-Jährige nach seiner Genesung nicht zum Einsatz kommt, ist Christian Pander. Der hat - mal wieder - eine lange Leidenszeit hinter sich und meldete sich in den letzten beiden Partien wie aus dem Nichts eindrucksvoll zurück. Gegen den HSV benötigte Pander noch eine gewisse Anlaufzeit, beim Sieg in Frankfurt war er dann zusammen mit Leon Andreasen bester Hannoveraner. Neben Kapitän Lars Stindl ist Pander das Sinnbild des 96-Aufschwungs und gefühlten Klassenerhalts, nachdem noch vor zwei Wochen Untergangsstimmung bei den Niedersachsen herrschte. Noch fehlt ein Punkt, um sicher gerettet zu sein. Die meisten in Hannover dürften froh sein, wenn diese aufregende Saison endlich ein gutes Ende findet. Christian Pander dagegen wäre es wohl ganz Recht, wenn es in der Art noch ein bisschen weitergehen würde. Wie groß sein Potenzial ist, hat er einmal mehr in den wenigen Minuten Einsatzzeit zeigen können. Eigentlich wäre auch er wie sein Teamkollege Pocognoli ein Kandidat für die WM in Brasilien gewesen. Nur eben für ein anderes Land.

FC Schalke 04: In Stuttgart erwischte Tim Hoogland einen schwachen Tag, nachdem er in den Wochen davor recht solide seinen Dienst rechts in der Viererkette absolviert hatte. Trotzdem dürfte Hoogland auf mittelfristige Sicht wieder ins zweite Glied rücken: Atsuto Uchida ist zurück im Training. Der Japaner fehlte einige Wochen wegen eines Muskelfaserrisses und einer Verletzung der Sehne im rechten Oberschenkel und verpasste so die entscheidenden Wochen der Saison.

In der Heimat schuftete Uchida hart für sein Comeback, der Rechtsverteidiger will in den letzten Partien der Saison unbedingt noch auf dem Platz stehen - schließlich lockt auch ihn die Aussicht auf die WM in wenigen Wochen. Ebenso wie Uchida ist auch sein Pendant auf der linken Abwehrseite wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. Dennis Aogo hat zusammen mit Uchida erste individuelle Einheiten absolviert, allerdings kann der 27-Jährige nach seiner schweren Verletzung (Kreuzbandriss) nicht mehr mit einem Einsatz in dieser Saison rechnen. Zumal sich sein Vertreter Sead Kolasinac in den letzten Wochen ziemlich ins Rampenlicht gespielt hat.

VfB Stuttgart: Nach dem Sieg gegen Schalke am Wochenende jubelten vier Spieler der Schwaben im unbefleckten Trikot den Fans zu: Torhüter Thorsten Kirschbaum, sowie die Angreifer Mo Abdellaoue, Timo Werner und Vedad Ibisevic. Letzterer ist nach zuletzt ganz schwachen Leistungen vom Torjäger zum Ergänzungsspieler degradiert und war am Wochenende nicht einmal mehr das. Bis auf die Partie gegen die Bayern, als der Bosnier mannschaftsdienlich auftrat und kämpfte bis zum Umfallen, sollte die Rückrunde die schlechteste seiner gesamten Karriere werden.

Der eine Treffer gegen die Bayern ist bislang der einzige in der Rückserie, die dumme Rote Karte gegen Augsburg inklusive einer Fünf-Spiele-Sperre rundete das desaströse Gesamtbild ab. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft zwar noch zwei Jahre, trotzdem mehren sich die Gerüchte, dass beide Seiten einer Veränderung im Sommer nicht abgeneigt wären. Mit entscheidend hierfür dürfte Ibisevic' Auftreten bei der WM werden, wenn er mit seinem Heimatland erstmals an einem großen Turnier teilnimmt. Und in der Nationalmannschaft ist er schließlich immer noch gesetzt.

Werder Bremen: Raphael Wolfs Start als Nummer eins in dieser Saison war schlicht verheerend. Nachdem er Sebastian Mielitz im Bremer Tor abgelöst hatte, kassierte Wolf in den ersten drei Begegnungen im deutschen Profifußball überhaupt satte 14 Gegentore. Fast noch schlimmer für Wolf: An keinem der Tore hatte er schuld.

Aber wie sich Werder in der Rückrunde in die Saison gekämpft hat, so hat auch der 23-Jährige seine Chance beherzt ergriffen. Gegen Leverkusen, Gladbach, Frankfurt, Nürnberg oder Stuttgart hielt er seine Mannschaft durch starke Paraden im Spiel oder rettete gleich selbst den einen oder anderen wichtigen Punkt. Die Krönung erfolgte nun am Wochenende, als er kurz vor dem Ende beim Stand von 2:1 den Elfmeter von Sead Salihjovic parierte und Werder so jenen Sieg festhielt, der ziemlich sicher zum Klassenerhalt reichen wird. Den Lohn seiner Arbeit wird sich Wolf bereits in den kommenden Tagen abholen dürfen. Sobald der Klassenerhalt gesichert ist, soll der Torhüter einen neuen Dreijahresvertrag zu verbesserten Bezügen unterzeichnen. Derzeit liegt Wolfs Jahressalär bei kolportierten 300.000 Euro.

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