Pole! Hamilton glänzt im Turbo-Modus

Lewis Hamilton hat im Mercedes die Pole Position für den Abu-Dhabi-GP 2016 eingefahren
© getty

Lewis Hamilton hat seine Chancen auf die Titelverteidigung in der Formel 1 beim Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi aufrechterhalten. Der amtierende Weltmeister sicherte sich auf dem Yas Marina Circuit seine zwölfte Pole Position in der F1-Saison 2016, die 61. seiner Karriere. Der Brite brauchte im Mercedes 1:38,755 Minuten für seine schnellste Runde und war dabei 0,303 Sekunden schneller als WM-Konkurrent Nico Rosberg.

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Der Deutsche betrieb gegen den entfesselt fahrenden Hamilton bestmögliche Schadensbegrenzung. Rosberg wurde Zweiter vor Daniel Ricciardo (Red Bull/3.) und den Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen (4.) und Sebastian Vettel (5.). Max Verstappen kam im Red Bull nach einem Fehler im entscheidenden Run nicht über Rang 6 hinaus.

"Ich wollte eigentlich die Pole holen. Aber Lewis war ein paar Zehntel schneller, ich muss das akzeptieren. Ich habe für morgen noch alle Möglichkeiten und werde auf Sieg fahren", sagte Rosberg.

Das Ergebnis des Abu-Dhabi-Qualifyings im Überblick

Hamilton erklärte: "Es war bislang ein großartiges Wochenende. Ich konzentriere mich darauf, diese Position auch im Rennen zu erreichen. Alles andere kann ich nicht beeinflussen, aber ich habe noch Hoffnung."

Für Mercedes bedeutete die Pole in Abu Dhabi unterdessen einen weiteren Rekord. Bei 20 Rennen standen die Silberpfeile in der Saison 2016 auf dem ersten Startplatz, mehr schaffte in der Geschichte der Formel 1 kein Konstrukteur in einem Jahr. Allerdings gab es auch noch nie zuvor 21 Rennen in einer Saison.

Hamilton von Beginn an im Turbo-Modus

Polesitter Hamilton war von Beginn des Qualifyings im Turbo-Modus unterwegs gewesen. Bei seinem ersten Versuch unterbot er die eigene Zeit aus dem 3. Freien Training um 1,6 Sekunden und war damit schon 0,750 Sekunden schneller unterwegs als Vorjahres-Polesitter Rosberg bei seiner schnellsten Runde im Qualifying 2015.

"Er war heute in einer eigenen Liga. Die Pole ist sehr verdient", sagte Motorsportdirektor Toto Wolff bei Sky.

Der Deutsche dagegen begann mit zwei Fehlern und einer Sekunde Rückstand auf den Teamkollegen, womit er in Q1 hinter den Ferrari und Verstappen an Platz 5 lag. Rosberg steigerte sich und kam in Q2 auf eine Zehntel heran, ganz reichte es jedoch nie, weil Hamilton ihn Runde für Runde im letzten Sektor abhängte.

Red Bull mit Taktik-Vorteil

Beide Mercedes fuhren im mittleren Quali-Segment mit ultrasoften Reifen. Das könnte zu Problemen am Sonntag führen, vor allem für Rosberg. Im Gegensatz zu den Silberpfeilen fuhr Red Bull Racing auf beiden Autos mit den eine Stufe härteren, supersoften Reifen.

"Wir müssen etwas probieren. Das scheint ein kleiner Trend: Wenn wir die Möglichkeit haben, uns auf anderen Reifen zu qualifizieren, gucken wir, ob es uns eine Möglichkeit eröffnet", sagte Ricciardo und redete über einen Sieg am Sonntag: "Wir werden sehen, ob wir dadurch mitkämpfen können. Die beiden Jungs werden kämpfen, hoffentlich können wir es noch aufregender machen, als es ohnehin ist."

Ricciardo und Verstappen können durch die Reifenwahl in Q2 zu Beginn des Rennens einen mehrere Runden länger dauernden Start-Stint fahren. Rosberg geht mit zwölf Punkten Vorsprung ins Saisonfinale. Um den Titel aus eigener Kraft zu gewinnen, braucht er bei einem Sieg Hamiltons den dritten Platz.

Ob Ferrari ebenfalls zum Stolperstein werden könnte? Die Scuderia hatte einmal mehr Probleme, bei wechselnden Außentemperaturen die Reifen angemessen aufzuwärmen. "Ich hatte am Ende ein paar Probleme, ansonsten wäre Platz drei drin gewesen", sagte der fünftplatzierte Vettel: "Nach 21 Rennen nie in der ersten Reihe gestanden zu haben, ist schon etwas enttäuschend."

Hülkenberg und Wehrlein erfolgreich

Hinter den Mercedes, Ferrari und Red Bull etablierte sich Force India als vierte Kraft des Abu-Dhabi-Qualifyings. Nico Hülkenberg wurde in seinem letzten Qualifying für seinen langjährigen Arbeitgeber Siebter vor Teamkollege Sergio Perez. Fernando Alonso (McLaren-Honda) schob sich hinter dem Doppelpack als Neunter vor seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa (Williams).

Pascal Wehrlein hatte seinen Manor-Teamkollegen Esteban Ocon zuvor um genau vier Zehntel deklassiert und war ins Q2 eingezogen. Dabei profitierte er von Problemen bei Toro Rosso: Das Red-Bull-Junior-Team durfte in den Trainings kaum fahren, weil Felgen brachen und Daniil Kvyat dadurch heftig abflog. Der Russe wurde 17., während Carlos Sainz jr. als 21. und Vorletzter noch mehr enttäuschte.

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