Formel-1-Regeländerungen für 2018: Halo, Reifen und Neues zu den Motoren

In der Formel 1 ist der Halo-Kopfschutz künftig Pflicht.
© getty
Cookie-Einstellungen

Sportliches Reglement in der Formel 1

  • Weitere Reduzierung der Motorenzahl:

In der letzten Saison war die Verwendung von vier Teilen pro Motorkomponente erlaubt. Um die Kosten weiter einzusparen, sind 2018 maximal drei Power-Units zugelassen. Konkret dürfen drei Verbrennungsmotoren, drei Turbolader, drei MGU-Hs sowie zwei MGU-Ks, zwei Batterien und zwei Steuereinheiten verwendet werden.

Sollte ein Fahrer mehr als die erlaubte Anzahl in einer Saison verwenden, drohen ihm wie zuletzt Startplatzstrafen. In der Aufstellung kann es dann je nach Tausch mindestens fünf oder zehn Ränge nach hinten gehen.

Die schärferen Restriktionen sorgen daher bei vielen Beteiligten für Kritik. Lewis Hamilton prangerte beispielsweise an: "Es wird sicherlich schlimmer, wenn wir mit drei Motoren durch die Saison kommen müssen. Wir werden dadurch gezwungen, wie Langstrecken-Piloten zu fahren."

  • Strafversetzungen werden begrenzt:

In der Vergangenheit sorgten Strafversetzungen um beispielsweise 65 Plätze für viel Verwirrung - schließlich gehen nur 20 Fahrer in der Formel 1 an den Start. In der neuen Saison sorgt die FIA nun für Klarheit: Sollte ein Pilot mehr als 15 Ränge nach hinten versetzt werden, geht er automatisch als Letzter ins Rennen. Trifft das auf zwei oder mehr Fahrer zu, muss derjenige von ganz hinten starten, dessen Strafe als letztes ausgerufen wurde.

  • Neue Reifenmischungen von Pirelli:

Statt fünf gibt es in diesem Jahr sieben verschiedene Trockenreifen-Mischungen. Neu hinzukommen der Superhard- sowie der Hypersoft-Reifen. Ersterer erhält eine hellblaue Farbmarkierung, Letzterer einen pinken Streifen.

Insgesamt werden alle Sorten um eine Stufe weicher. Heißt im Klartext: Die Superhards sind so hart wie der Hardreifen von 2017, die neuen Hards so hart wie der Medium, der neue Medium so weich wie der derzeitige Soft usw. - bis schließlich zum Hypersoft, der nochmal weicher ist als der aktuelle Ultrasoft.

Obwohl es nun also - Regenreifen und Intermediates miteingerechnet - insgesamt neun verschiedenen Sorten gibt, dürfen die Teams weiterhin nur drei Trocken-Sorten pro GP-Wochenende auswählen, die sich dann auf jeweils 13 Sätze aufteilen.

  • Testfahrtbeschränkung aufgeweicht:

Die offiziellen Wintertestfahrten fanden vom 26. Februar bis zum 1. März sowie vom 6. bis zum 9. März 2018 statt. Darüber hinaus werden je zwei Testtage im Mai und im Juli bzw. August ausgetragen.

Darüber hinaus dürfen die Teams, und das ist neu, nun auch bei Show-Events von Liberty Media mit den aktuellen Autos fahren. Bisher musste auf frühere Modelle zurückgegriffen werden. Beschränkt sich diese Runs auf maximal 15 Kilometer.

  • Sonstiges:

Weil die von Pirelli gelieferten Reifen nicht zu 100 Prozent identisch sind, sondern bezüglich Buchtung und anderen Feinheiten minimal vom Standard abweichen können, haben die Teams die Pneus immer geprüft, um sich so die besten Sätze für die entscheidenden Sessions aufzuheben. Das ist nun nicht mehr möglich, Reifenprüfstände sind ab 2018 verboten.

Sebastian Vettel stand vor dem Start zum China-GP einen Meter versetzt in seiner Box. Dadurch konnten die Messinstrumente den Ferrari-Piloten nicht erfassen, ein möglicher Frühstart hätte nicht geahndet werden können. Jetzt sind die Fahrer dazu verpflichtet, ihre Autos so in die Startbox zu stellen, dass die Systeme funktionieren.

Wegen des Halos wird die maximal zulässige Ausstiegszeit eines Piloten aus seinem Fahrzeug von fünf auf sieben Sekunden erhöht. Bis zum Aufstecken des Lenkrads dürfen damit höchstens zwölf statt den bisherigen Sekunden vergehen.

Die wichtigsten Regeländerungen 2018 im Überblick:

Technisches ReglementSportliches Reglement
Einführung des Halo-SystemsReduzierung auf drei Motoren
Mehr Sicherheit (biometrische Handschuhe, Radbefestigung)Neue Reifenmischungen (Superhard, Hypersoft)
Anhebung des MindestgewichtsAufweichung der Testbeschränkungen
Verbot der Heckflosse und des T-FlügelsKeine Reifenprüfstände, Startbox-Position, Ausstiegszeit
Verhinderung der Ölverbrennung