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Roger Federer – Weit mehr als Mr. Eleganz

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 07.07.2016, 09:10 Uhr

Roger Federer

Bis zum Mittwochnachmittag hatte Marin Cilic in 51 Grand-Slam-Spielen, in denen er eine 2:0-Satzführung besaß, kein einziges Mal verloren. Der Kroate ist ein Athlet, der mit einem Vorsprung wie im Rausch aufspielen kann. Und doch scheiterte der Schützling von Goran Ivanisevic im Wimbledon-Viertelfinale am sentimentalen Publikumsliebling Roger Federer . Der "Maestro" weigerte sich einfach, aufzugeben in diesem Duell. Er machte weiter, immer weiter. Verlor nie den Glauben, die Zuversicht. Und brach so den Willen, die Entschlusskraft seines Rivalen.

Der Name Federer steht als Synonym gern für Feinsinn auf den Centre Courts. Für das schöne, leichte, beschwingte, elegante Spiel. Doch gerade in seinen späten Karrierejahren scheint Federer auch als großer Fighter auf, als bulliger, unverdrossener Zweikämpfer. Und er lässt wiederholt jene töricht aussehen, die ihm wegen der ausbleibenden Top-Erfolge sogar den Rücktritt nahelegen. Federer hat selbst vor Wimbledon 2016 gesagt, er komme auch ohne Grand-Slam-Siege ganz gut aus. Recht hat er, und erst recht, solange ihm Meisterstücke wie das gegen Cilic gelingen, dieses umjubelte Comeback aus schier aussichtslosem Rückstand.

Und, wer weiß, vielleicht grüßt der Marathonmann am Sonntag ja doch noch als Titel-Held. Es wäre dann der achte Sieg auf den grünen Tennisfeldern in London, und nach dem allerersten im Jahr 2003 wohl auch der emotionalste.

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Donnerstag
07.07.2016, 09:10 Uhr