ATP Finals: Thiem-Coach Günter Bresnik - "Dominic war richtig angefressen"

Von Jens Huiber
Günter Bresnik sieht für Dominic Thiem in London gute Chancen
© Jürgen Hasenkopf

Dominic Thiem hat sich zum dritten Mal in Folge für das ATP Finale in London qualifiziert. Vor der Abreise in die britische Hauptstadt hat Coach Günter Bresnik tennisnet kurz Auskunft gegeben.

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tennisnet: Herr Bresnik. Wann geht es für Sie und Dominic Thiem nach London?

Günter Bresnik: Wir trainieren derzeit noch in Wien fliegen erst am Donnerstag nach London. Am Freitag wird Dominc wahrscheinlich mit Chun Hsin Tseng trainieren, dem Junior aus Taiwan, am Nachmittag dann mit Novak Djokovic. Am Samstag ist ein Training mit Alexander Zverev geplant.

tennisnet: Wie haben Sie die Niederlage gegen Karen Khachanov im Halbfinale von Paris-Bercy analysiert? War Dominic ein wenig müde?

Bresnik: Das würde ich nicht sagen. Wenn ich ein Topathlet und in der körperlichen Verfassung von Dominic bin, dann bin ich bei Best-of-Three-Matches eigentlich nie müde. Das lässt Dominic sicher auch nicht gelten. Es war einfach ein richtig schlechtes Match. Dominic war nach der Niederlage so richtig angefressen. So etwas ist heuer selten vorgekommen. Solche Matches will und kann er nicht akzeptieren, auch wenn Khachanov natürlich gut gespielt hat.

tennisnet: Dominic Thiem ist in London in eine Gruppe mit Roger Federer, Kevin Anderson und Kei Nishikori gelost worden. Beginnen wir mit Federer ...

Bresnik: Gegen den hat Dominic lange nicht gespielt. Ich finde, dass Federer sehr gut gespielt hat, nicht nur weil er Basel gewonnen hat. Das Match gegen Djokovic in Paris war eines der besten Matches, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Und in London spielen wir auch auf dem Belag, der ihm liegt.

"Federer und Djokovic werden einen starken Eindruck machen"

tennisnet: Gegen Kevin Anderson hat Dominic in diesem Jahr zweimal gewonnen.

Bresnik: Wenn der auf einem schnellen Belag gut serviert, gehen halt der Federer und einige andere nur von links nach rechts, wie das eben in Wimbledon der Fall war. Anderson ist einer, der während der letzten beiden Jahre ausgezeichnet spielt, nicht nur über den Aufschlag, sondern auch von der Grundlinie. Auch wenn Dominic heuer eine 2:0-Bilanz gehabt hat - in diesen Matches hat Dominic sehr, sehr gut gespielt. Und Anderson vielleicht nicht ganz auf seinem Top-Level. Was aber immer zusammenhängt.

tennisnet: Bleibt Kei Nishikori ...

Bresnik: Gegen den hat Dominic in Wien wirklich schlecht gespielt und verloren. Nishikori und Anderson sind Gegner, wo ich sagen kann, Dominic kann gewinnen. Aber auch verlieren. Da kann ich eine Münze werfen. Wichtig ist, wie wohl sich die Spieler mit den dortigen Gegebenheiten fühlen. Da sind so viele Wenns dabei. Die einzigen, die dort wirklich einen starken Eindruck machen, werden Federer und Djokovic sein. Ansonsten wird jedes Match sehr offen sein. Hoffe ich für die Zuschauer. Und auch für mich. Weil diese glatten Matches wie gegen Nishikori oder Khachanov taugen weder dem Publikum noch dem Trainer.

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